Ich stimme Pleitegeier absolut zu. Die Schätzungen passen null komma null zu den zuletzt mehrfach gesenkten Kurszielen ebendieser Analysten. Man hat bei TV wirklich den Eindruck, die Analysten wollten die Aktie um jeden Preis nach unten prügeln.
Bei den Gewinnschätzungen steht zu vermuten, dass einige Analysten wieder einmal nicht bereinigte von unbereinigten Gewinnschätzungen getrennt haben.
Zur Erinnerung:
unbereinigtes EPS Q1: 0,19 € bereinigtes EPS Q1: 0,29 €
Wie schon in 2024 liegt aktuell noch ein himmelweiter Unterschied zwischen dem berichteten IFRS-Konzerngewinn und dem um Einmaleffekte, aktienbasierte Vergütung etc. bereinigten Konzerngewinn.
Würde der Kapitalmarkt tatsächlich für das Gesamtjahr 1,04 EUR Gewinn (unbereinigt) je Aktie erwarten, stünde die Aktie heute m.E. jenseits von 12 EUR und nicht bei 9,40 €.
Analystenschätzungen, die der Markt nicht glaubt, reflektieren eben gerade keine Markterwartungen!
Lt. Factset steht der Analystenkonsens für 2025 aktuell bei einem EPS i.H.v. 0,9005 € und für 2026 bei 1,02 €. Woher finanzen.net eine Gewinnerwartung von 1,04 € je Aktie haben will, ist unklar.
Wie bereits mehrfach geschrieben wird Teamviewer meiner persönlichen Schätzung nach in 2025 ein unbereinigtes EPS von mehr als 1 EUR erreichen. Aber das reflektiert eben meine persönliche Erwartung und gerade nicht die m.E. deutlich niedrigere Markterwartung.
Ohne die übernahmebedingten Einmaleffekte des Jahres 2025 sollte sich das Gap zwischen bereinigtem und unbereinigtem EPS in 2026 deutlich schließen.
Ich erwarte bereits in Q2/25 eine signifikant geringere Lücke zwischen bereinigtem und unbereinigtem EPS und gehe davon aus, dass in Q2 ein EPS i.H.v. 0,25 bis 0,28 € erzielt wurde, womit das von mir avisierte Ziel eines EPS > 1 € im Gesamtjahr 2025 in greifbare Nähe rückt, so dass im Anschluss an die Q2 Berichterstattung m.E. eine Überarbeitung / Erhöhung der Factset-Prognosen fällig wird.
Die Analysten werden m.E. trotz eines gegenüber Q1 deutlich verbesserten EPS auf dem währungsdifferenzbedingt "schwachen" Umsatzwachstum in Q2 herumreiten, weil man einfach nicht zugeben kann, dass TVs Profitabilität herausragend gut ist und TV Vorstände schlicht null Einfluss auf die für in EUR bilanzierende Unternehmen nachteilige USD-Entwicklung haben...
Kursdifferenzen werden in IFRS-Abschlüssen aus gutem Grund nicht in der GuV sondern im Gesamtergebnis abgebildet, weil sie eben gerade kein Abbild der operativen Leistungsfähigkeit des Unternehmens und seines Managements sind. Einige Analysten scheint dies aktuell nicht zu interessieren.. wenn der USD demnächst indes wieder steigen sollte, werden ebendiese besonders "TV-kritischen" Analysten mutmaßlich nicht müde werden, positive Umsatz- und EK-Effekte aus USD-Aufwertung als nicht wiederkehrend und exogen verursacht zu kennzeichnen... |