Ja, diese Maßnahmen hören sich wirklich klasse an. Air Berlin versucht also, sich gesund zu schrumpfen. Ich halte es auch durchaus für realistisch, dass Air Berlin irgendwann wieder Gewinne erwirtschaftet, ABER:
Für das dann gesund geschrumpfte Unternehmen wird es praktisch unmöglich sein, die aktuellen Gesamtverbindlichkeiten in Höhe von bereits über 1 Milliarde EUR abzutragen. Diese Gesamtverbindlichkeiten, die zum größten Teil durch die Ausgabe von Unternehmensanleihen finanziert sind, kommen Air Berlin extrem teuer zu stehen, da diese mit über 7 % p.a. verzinst werden.
Mal angenommen, dass die gesund geschrumpfte AB vielleicht in 2016 eine schwarze Null schreibt, in 2017 in die Gewinnzone fliegt und einen Jahresgewinn von 100 oder 200 Mio. EUR ausweist (mehr war auch zu besten Zeiten nicht möglich), dann würde es unter Berücksichtigung der laufenden Belastungen durch die Gesamtverbindlichkeiten noch etwa 10 Jahre dauern diese zu tilgen. Und das unter der Annahme, dass der Gewinn zu 100 % in die Tilgung fließt.
In diesen 10 Jahren wären also keinerlei neue Investitionen möglich oder die Tilgung der Schulden würde noch länger dauern.
Für eine Aktie mit einem Buchwert von MINUS 7 EUR über einen EUR zu bezahlen würde ich als reine Geldverschwendung bezeichnen.
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