zwar schon vom 20.12.2014, aber wissenswert (im" Zusammenhang")
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"....RBI-Russlandkredite zu 40 Prozent in Fremdwährung
Besonders schwer betroffen sind davon aktuell die russischen Unternehmen. So laufen von rund zehn Milliarden Euro an Krediten, die die Wiener Raiffeisenbank International (RBI) in Russland vergeben hat, knapp 40 Prozent nicht auf Rubel, was für die Schuldner eine Steigerung der Schuldenlast seit Jahresbeginn um rund 50 Prozent bedeutet. Dabei hatten die Schuldner das rund 20prozentige Nachgeben des Rubel in den ersten drei Quartalen laut RBI noch relativ gut verdaut, der jüngste Einbruch um weitere rund 30 Prozent dürfte allerdings schon schwerer zu schlucken sein.
Nun scheint Putin zwar durchaus geneigt, wichtigen bzw. verbündeten Unternehmen bei der Bedienung ihrer Fremdwährungsschulden beizustehen, die Frage ist jedoch, ob ihm dafür auch ausreichende Mittel zur Verfügung stehen. Die russische Zentralbank meldete per 1. Januar 2014 einen Bestand von rund 510 Milliarden US-Dollar an Devisenreserven, wobei sie im November zudem ihre Goldvorräte mit beachtlichen1169,5 Tonnen beziffert hatte. Am 12. Dezember waren es indes nur noch 414,6 Milliarden US-Dollar, von denen sie inzwischen weitere zehn Milliarden für Stützungskäufe ausgegeben hatte. Einem allgemeinen "Run" auf Russland würde sie damit also kaum gewachsen sein, allerdings stehen zumindest bei den Anleihen bis zum Ende des ersten Quartals 2015 weder Tilgungen nun Couponzahlungen an, was Unternehmen und Banken noch eine Schonfrist einräumt, in der sie nur hoffen können, dass sich die Verhältnisse an den Finanzmärkten bis dahin wieder beruhigen. Zunehmende Nervosität an den Finanzmärkten
Allerdings sieht die BIZ auch Anzeichen für zunehmende Nervosität und fragt sich, wie lange die Finanzmärkte angesichts der zunehmenden Verwerfungen noch im Expansionsmodus verharren werden. So haben auch der Südafrikanische Rand, der Mexikanische Peso und die Indonesische Rupie gegenüber dem Dollar seit Sommer allesamt mehr als 15 Prozent verloren, aber auch Länder ohne wesentliche Rohstoffexporte wie Indien und die Türkei sahen sich gerade extremen Schwankungen ihrer Währungen ausgesetzt.
Hier wird es voraussichtlich wenig helfen, dass die schwächeren Währungen die internationale Wettbewerbsfähigkeit dieser Länder verbessern und die günstigeren Rohstoff- und Ölpreise die Profitmargen und den Innlandskonsum fördern sollten, oder in Indien und Mexiko wirtschaftliche Reformen erste positive Effekte zu zeigen scheinen. Denn sollten die internationalen Finanzmärkte tatsächlich wieder in den Panik-Modus übergehen, werden positive Wirkungen wohl völlig egal sein und das "Hot Money" fluchtartig und undifferenziert alle Emerging Markets verlassen - mit den üblichen üblen Folgen für sie und die restliche Welt. "
http://www.heise.de/tp/artikel/43/43687/1.html
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