Meiner Meinung nach sind die Zeiten für Allzeithochs für den allgemeinen Markt jetzt erstmal vorbei.
Wenn man sich die weltpolitische Lage so anschaut, dann werden die nächsten Zeiten ziemlich ungemütlich und substantiell schwierig. Der anfängliche Hype an den Börsen der mit der Wahl von Trump Ende 2016 dürfte nun ein Ende finden. Der Hype begründete sich dadurch, dass Trump alles Tolle versprach, große Investitionen etc. Dann hat er sich jetzt ein Jahr durchgewurstelt und mehr oder weniger "eingearbeitet". Und jetzt setzt er immer mehr tatsächlich um und durch was sein eigentliches Anliegen ist.
Er zettelt mit seinen Zöllen einen Handelskrieg an. Dabei ist es erstmal unerheblich, das die EU vorest von den Stahl- und Aluminiumzöllen erstmal noch verschont bleibt. Dafür wird Trump von der EU entsprechende Gegenleistungen fordern und auch bekommen. In den nächsten 60 Tagen werden die Strafzölle gegen China konkretisiert. Dies wird China zu entsprechenen Gegenmaßnahmen zwingen. Das bedeutet, dass an dieser Front keine Ruhe einkehren wird. Das Thema wird nun ständig präsent sein und entsprechend auf die allgemeine Stimmung drücken.
Auf der politischen Bühne entledigt sich Trump zudem von allem moderaten Beratern und Einflussgebern (Rausschmiss von Tillerson, McAllister, etc.). Ersetzt werden diese verhältnismäßig moderaten und noch vernünftig denkenden Personen durch Hardliner und absoluten Trump-Loyalisten. Dies wird auf der außenpolitischen Bühne nicht gerade für entspannenden Töne sorgen (Nordkorea, Iran, etc.).
Dann ist die Sache mit dem Brexit auch noch lange nicht ausgestanden, dies wird letztendlich auch nur Verlierer erzeugen.
Und dann natürlich noch die ständigen Ängste bzgl. der Zinsen und Anleihen, flankiert von abfallenden Konsumer- und Geschäftsklimaindizes.
In Summe gehe ich davon aus, dass dies für die nächste Zeit den allgemeinen Markt stark unter Druck setzen wird. Gründe für einen nachhaltigen Aufwärtstrend sehe ich ehrlich gesagt nicht. Alle positiven Dinge sind ja bereits schon lange eingepreist (die noch gute Wirtschaftslage, hohe Unternehmensgewinne etc.). Der Ausblick kann basierend auf diesem hohen Niveau unter den oben genannten Rahmenbedingungen kaum steigen, sondern eher einen Dämpfer bekommen.
Die Zeiten werden ungemütlicher!
Speziell für E.ON ist es beruhigend, dass E.ON nicht direkt von Handelszöllen betroffen ist, weder was den Export noch den Import betrifft. Wenn aber der allgemeine Markt kollabiert, dann hinterlässt dies auch Spuren auf verhältnismäßig stabile Unternehmen wie Versorger. |