US-Kongress ignoriert Moody’s Warnung über die Bonitätsnote der USA von Christian Hoyer Dienstag 14.12.2010, 18:41 Uhr New York (BoerseGo.de) – Nach Einschätzung der Ratingagentur Moody’s könnten die Pläne des Kongresses und der Regierung, die Steuervergünstigungen zu verlängern, im nächsten Jahr die US-Wirtschaft stimulieren. Das ist aber auch schon das Ende der positiven Effekte. Das Haushaltsdefizit und die Schulden des Landes werden ein Problem bleiben, welches durch die Verminderung der Steuereinkünfte verschärft werden wird. Verschiedene Komitees zur Lösung des Defizits, darunter auch ein vom Präsident geschaffenes, haben bereits vor der Möglichkeit gewarnt, dass die Defizite die Fähigkeit des Finanzministeriums zur Beschaffung von frischen Kapital beeinträchtigen können. Keine dieser Beobachtungen hat von dem neuen Plan abgebracht, Wachstum durch niedrige Steuern zu schaffen. Die Theorie über die Schaffung von Wachstum basiert auf der Annahme, dass Privatpersonen und Unternehmen ihre Steuerersparnisse wieder in die Wirtschaft investieren werden. Genauso wahrscheinlich ist es allerdings, dass die Unternehmen die neuen Steuerprogramme zur Aufbesserung ihrer Bilanzen verwenden oder dass Privatpersonen damit ihre Schulden begleichen oder ihre Ersparnisse aufstocken werden.
Die drei Ratingagenturen Moody’s, Fitsch und S&P haben bereits Bedenken über die Fähigkeit der Regierung geäußert, sich bei der gegenwärtigen niedrigen Zinsrate frisches Geld zu beschaffen. In jüngster Zeit haben die Renditen der US-Staatsanleihen bereits zu steigen begonnen. Eine Theorie über den Grund des Anstiegs geht dahin, dass Investoren weltweit Moody’s Warnungen bereits in ihrr Risikoanalysen der US-Verschuldung haben einfließen lassen. Die US-Regierung und der Rechnungshof haben Zahlen mit der Annahme veröffentlicht, dass die Kosten für die Kapitalbeschaffung für das nächste Jahrzehnt akzeptierbar bleiben werden. Es gibt aber mehr Anzeichen, dass dies nicht wahr sein könnte. |