Was hier wieder alles so erzählt wird, die Ariva-Narrativ-Resterampe.
Der mutmaßliche Täter hat in seinen Äußerungen nicht erkennen lassen, dass er ein Fall für die Psychiatrie ist, nichts von "paranoider Schizophrenie'", gar nichts. Er argumentiert im Rahmen seiner Verschwörungstheorie stringent und in wohlgesetzten Worten. Er hat ein gewisses magisches Denken. Aber das haben viele, z.B. auch Politiker. Bei Schizophrenen würde man Gedankenzerfahrenheit erwarten, "bringt keinen Satz vernünftig zu Ende". Zur Veranschaulichung könnte man die Sätzesammlung einer gewissen Person im Kanzleramt (der genaue Name tut nichts zur Sache) heranziehen, gerne auch mit Dysgrammatismus einhergehend.
Der Täter hat seine Theorie auf Narrativen aufgebaut. Diese Narrative sind ziemlich schräg, etwa so schräg wie die Narrative, die auf Zentralbank-Verlautbarungen von sich gegeben werden, wieder verbunden mit magischem Denken "Wir drucken viel Geld, dann brummt die Wirtschaft wieder". Das magische Denken "ich denke es so, also ist es auch so" führt dazu, dass Narrative nicht mehr als solche erkannt werden. Man glaubt das Zeug dann tatsächlich und ist in seiner (eigenen) Verschwörungstheorie gefangen. Mit Psychosen hat das nichts zu tun. Z.B. eignet sich auch der Marxismus vorzüglich als Verschwörungstheorie. Doch wer würde schon behaupten wollen, dass Marxisten grundsätzlich Psychotiker sind?
Eins noch : es gibt keinen mord und schon gar keinen massenmord an unschuldigen menschen, der ohne ausgeprägte psychose von statten gehen kann. psychose hat diesen fällen keine schuldrelativierende bedeutung, wäre dem nicht so, könnte man heute einen breivik zum kaffeekränzchen treffen. (gnomon)
Falsch. Psychosen können bis zur völligen Schuldunfähigkeit führen, und können dennoch mit Massenmord einhergehen. Aber A. Breivik hatte keine Psychose, sondern es war seine freie Willensentscheidung, so viele Menschen (wie möglich) zu töten.
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