Immobilieninvestor Patrizia trennt sich von wichtigem Manager
Frankfurt, 13. Apr (Reuters) - Der Augsburger Immobilieninvestor Patrizia hat sich überraschend von einem seiner wichtigsten Investment-Manager getrennt. Die Zusammenarbeit mit Matthias Moser sei bereits am vergangenen Freitag beendet worden, bestätigte ein Patrizia-Sprecher am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Moser hatte viele der Milliarden-Übernahmen eingefädelt, die Patrizia in den vergangenen Jahren zusammen mit großen Investoren wie Fonds und Versicherern gestemmt hatte. Dazu gehörten die Wohnungsbestände von LBBW und BayernLB sowie ein milliardenschweres Portfolio, das im vergangenen Jahr binnen kurzem mit einem beträchtlichen Gewinn an die Deutsche Wohnen weitergereicht wurde. Die Transaktionen brachten Patrizia dreistellige Millionengewinne.
Es habe "unterschiedliche Auffassungen über die zukünftige Ausrichtung des Bereichs Patrizia Alternative Investments" gegeben, den Moser führte, erklärte die Patrizia Immobilien AG. Er werde auch alle anderen Aufgaben abgeben, die er bislang "direkt oder indirekt" für den Konzern übernommen habe. Der in der Immobilienbranche sehr bekannte Moser, ehemals Deutschland-Chef des Finanzinvestors Fortress, war 2011 zu Patrizia Immobilien gestoßen. Pläne Mosers, seine Sparte separat an die Börse zu bringen, waren Insidern zufolge auf Eis gelegt worden.
Am Tag vor Mosers Abschied hatte Patrizia-Chef Wolfgang Egger erklärt, das Unternehmen wolle sich noch stärker auf seine Tätigkeit als Manager von Immobilien-Investments konzentrieren, die deutlich lukrativer sei als das Verwalten der Immobilien. Das Property Management solle an einen externen Dienstleister vergeben und der Bereich verkauft werden. Künftig will Egger das Unternehmen auf das Asset Management, das Portfolio-Management sowie den An- und Verkauf von Immobilien ausrichten. Zudem soll Patrizia sich noch mehr auf ausländischen Immobilienmärkten tummeln. "Um angesichts der zunehmenden Internationalisierung die Komplexität so gering wie möglich zu halten, wird die bisherige Bandbreite an Dienstleistungen reduziert", hieß es in der Mitteilung.
(Reporter: Alexander Hübner und Kathrin Jones)
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