Die Bundesrepublik müsste für zehnjährige Anleihen derzeit knapp 2,7 Prozent Zinsen bezahlen. Italien hatte am Donnerstag bei der Versteigerung von Staatsanleihen sehr viel höhere Zinsen zu akzeptieren; die Rendite von Papieren mit einer Laufzeit von zehn Jahren kletterte auf 5,7 Prozent. Das ist der höchste Stand seit Februar 2000 und liegt nur noch minimal unter dem Rekordhoch seit Einführung des Euro von 5,81 Prozent. Bei der letzten vergleichbaren Auktion im Juni hatten die Zinsen noch bei 4,9 Prozent gelegen.
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"Langfristig ist das kein tragfähiges Niveau bei den Renditen", sagte Anleihenstratege Marc Ostwald von Monument Securities. Mit einem Schuldenberg von 120 Prozent der Wirtschaftsleistung, einem mageren Wachstum und einer instabilen Regierung gilt Italien am Finanzmarkt als anfällig, sollte die Krise von Griechenland oder Portugal auf andere Länder überschwappen. Mit einem scharfen Sparprogramm will die Mitte-Rechts-Regierung von Silvio Berlusconi den Haushalt in den Griff bekommen und für Vertrauen der Investoren werben.
Doch nicht nur auf die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone, auch auf Spanien nimmt der Druck der Finanzmärkte zu. Daran ändert auch das zweite Rettungspaket für Griechenland nichts. Spanien konnte zwar am Dienstag kurzfristige Staatsanleihen am Markt unterbringen, musste dafür aber deutlich höhere Renditen bezahlen. Zehnjährige Papiere würden Spanien derzeit knapp sechs Prozent Zinsen kosten. ....
Quelle : nutzlos TV |