Trotzdem konnte man mit dem Wetr viel geld verdienen, ist wie bei Serienbriefen, nur den letzten beissen die Hunde, die ersten gewinnen ordentlich
hier mal der Artikel:
Wer in diesen Tagen die Zeitung aufschlägt, dem fällt fast unweigerlich J. R. Ewing in den Schoß. Wie selbst ernannte Börsengurus mit Millionenbeträgen die Aktie des Erdgas-Explorers Morgan Creek pushen. Lässig posiert der Ölbaron aus der US-Fernsehserie "Dallas" auf dem Titelblatt einer achtseitigen Hochglanzbroschüre, hinter ihm wirbeln die 100-$-Scheine nur so durch die Luft. "Lesen Sie, warum Morgan Creek die Aktie ist, die man jetzt kaufen muss, um durch diese große Entdeckung ein ,Dallas‘-Vermögen zu machen", fordert der Prospekt, der zurzeit in Millionenauflage zahlreichen Wirtschafts- und Anlegermagazinen beiliegt. "Sie gehören damit zu den Ersten, die überhaupt von dieser sagenhaften Story erfahren."
Letzteres stimmt nicht mehr ganz. Beim Onlinebroker Cortal Consors, einem der wichtigsten Portale für hiesige Privatanleger, war die Morgan-Creek-Aktie in der ersten Novemberwoche das meistgehandelte Papier überhaupt - noch vor Allianz oder Deutscher Telekom. Ein Internetforum zum Thema Morgan Creek Energy verzeichnete Ende vergangener Woche schon mehr als 70.000 Leser. Und die Marktkapitalisierung des erst im vergangenen Jahr gegründeten Erdgas-Explorers aus Texas mit einem 2005er-Umsatz von 0,00 $ lag Anfang Oktober kurzzeitig bei mehr als 170 Mio. Euro. Doch selbst das ist noch ein Schnäppchen, wenn man dem J.-R.-Prospekt glaubt. Sein Herausgeber, der Mannheimer Analyst Michael Drepper, schwärmt von Morgan Creeks "anvisierten" Gasreserven in Höhe von 7000 Milliarden Kubikfuß mit einem Wert von fast 50 Mrd. $.
Noch keinen Dollar eingenommen Das zieht: Obwohl die Firma auf ihrer Website auch für 2006 noch nicht einen Dollar Einkünfte vermeldet hat, schoss ihr Aktienkurs ab Anfang August in nur acht Wochen um 180 Prozent nach oben - befeuert durch Kaufempfehlungen selbst ernannter Börsengurus wie der frühere Bäckermeister Markus Frick, der Herausgeber der Anlegerpostille Rohstoffraketen.de, Sascha Opel, oder das Analysehaus Midas Research, das von Dreppers Ehefrau Simone geleitet wird. Drepper selbst verweigert jegliche Auskunft zu seinem Engagement für Morgan Creek.
Aktionärsschützer macht der Hype misstrauisch. "Bei solchen kleinen Werten gibt es oft Versuche, die Notierungen durch geballte Empfehlungen hochzupushen. Aber diese breit angelegte Aktion bei Morgan Creek hat eine ganz neue Dimension", sagt Jürgen Kurz, Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Schließlich dürften sich die Herstellungs- und Vertriebskosten der Broschüre mindestens auf einen hohen sechsstelligen Euro-Betrag belaufen. "Offenbar wird hier versucht, im Zuge des derzeitigen Börsenbooms breite Anlegerschichten anzusprechen", sagt Kurz.
Längst kein Einzelfall mehr Intraday
3 Monate
Morgan Creek ist längst kein Einzelfall mehr. "In unserer Rohstoffbranche lassen viele Gesellschaften ihre Kurse durch Promoting und Börsenbriefe hochtreiben, um so ihre Marktkapitalisierung zu erhöhen", sagt Leigh Hooper, Vorstandschef des deutsch-amerikanischen Öl- und Gas-Explorers Activa Resources. "Oft erhalten die Agenturen und Börsenbriefschreiber dafür Geld sowie Aktien der Gesellschaft." So besaß Midas Research nach FTD-Recherchen zeitweise mindestens 28.000 Anteile an Morgan Creek Energy. "Die Promoter und Pusher verdienen immer", sagt Hooper.
Für Aktionärsschützer Kurz ist die Investition in eine so hochgejubelte Aktie "nichts anderes als ein Schneeballsystem": Wer früh genug wieder aussteige, könne zwar Gewinne machen. "Doch sobald die Zahl der Dummen kleiner wird, wird es eng: Die meisten Anleger verlieren Geld mit solchen Exoten."
Hooper schließt zwar nicht aus, dass Morgan Creek tatsächlich in der texanischen Wildnis auf einen Gasschatz stoßen könnte. Die Wahrscheinlichkeit sei aber extrem gering: "Diese Gesellschaften haben oft nur ein oder zwei Projekte, bei denen sie alles auf eine Karte setzen. Wir haben ein ganzes Portfolio von Projekten."
Effekt oft nur von kurzer Dauer Trotzdem dümpeln die Notierungen von Activa Resources vor sich hin, obwohl das Unternehmen anders als mancher vermeintliche Börsenstar mehrere Millionen Euro Eigenkapital besitzt. Doch die meisten Privatanleger haben von Activa Resources noch nie etwas gehört. Und so steht Hooper permanent vor der Versuchung, sich selbst bei den Börsenbriefen einzukaufen. "Einige Aktionäre haben uns öfter schon gefragt, warum wir uns nicht auch pushen lassen", erzählt er. "Aber wir lassen uns darauf nicht ein. Die institutionellen Anleger haben klargestellt: Wenn wir diesen Weg gehen, sind wir bei ihnen draußen."
Zudem ist der Effekt oft nur von kurzer Dauer. "Pushen kostet viel Geld, das für operative Zwecke eingesetzt werden sollte, und das Zeitfenster ist sehr klein", sagt Hooper. Falls eine Gesellschaft nicht in der Lage sei, auf dem erhöhten Preisniveau eine Kapitalerhöhung vorzunehmen, habe sie nichts davon. "Bricht der Kurs aber zusammen, ist der Schaden immens."
Die Zocker, die noch immer Morgan Creek Energy in ihrem Depot haben, können ein Lied davon singen: In den vergangenen sieben Wochen ist der Kurs des Papiers um mehr als 60 Prozent abgestürzt, zurzeit notiert es bei 1,35 Euro. Den Anlegern bleibt nur ein Trost: Es hätte schlimmer kommen können - J. R. Ewing war am Serienende von "Dallas" total bankrott.
http://www.ftd.de/boersen_maerkte/ge...ge/136031.html
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