Der Professor aus Princeton will die bereits seit September 2008 von $900 Mrd auf $2.000 Mrd explodierte Bilanz-Summe der U.S. Notenbank um weitere $1.000 Mrd ausweiten. Gleichzeitig verkündet das BLS, durch seine im Orwellschen Stil manipulierten Statistik-Zahlen auch das "Wahrheitsministerium" genannt, dass die Inflations-Rate nun doch positiv sei. Und nicht negativ, wie uns die hirntoten "Deflationisten" weiss machen wollen. Simbabwe Ben geht damit den Weg seines Kollegen in dem gleichnamigen afrikanischem Staat. Wenn die Wirtschaft immer stärker kollabiert und selbst die eigenen Truppen nicht mehr aus Steuer-Gelder bezahlt werden können, dann druckt man das Geld einfach hemmungslos und verteilt es unter das Volk.
Eine richtige Deflation gibt es nur in einem Geld-System, bei dem Banknoten quasi Lager-Scheine auf hinterlegtes Gold sind, dem Gold-Standard. Dort ist die Geld-Menge konstant, egal ob die Wirtschaft nun expandiert oder kontrahiert. Deflation bezeichnet hier die Situation, in der man mit derselben Menge Geld eine grössere Menge Waren, Rohstoffe, Investitions-Güter etc kaufen kann. Eine Deflation kann in einem solchen System bereits durch die Ausweitung der Wirtschafts-Kraft eines Staates ("Produktivitäts-Erhöhung") ausgelöst werden. Wenn ein Arbeiter anstatt 10 PCs am Tag nun 15 PCs am Tag produzieren kann, dann wird der Preis eines PCs um ein Drittel fallen (unter der Annahme, dass die Kosten nur durch die Arbeits-Leistung entstehen). Ein anderer Bürger könnte sich also bei angenommenem gleichbleibenden Gehalt den PC schon nach Zweidrittel seiner Arbeitszeit leisten. In diesem Fall ist Deflation nichts Negatives, da die Kaufkraft des Geldes steigt. Schwieriger wird es nun, wenn es Unterschiede bei der Produktivitäts-Erhöhung in unterschiedlichen Wirtschafts-Sektoren gibt. Erhöht sich die Produktivität der Wirtschaft im Durchschnitt um 10 %, so wird der Arbeiter mit einer Produktivitäts-Erhöhung von 33 % einen höheren Lohn erhalten, als der Bauer, dessen Produktivität sich nicht erhöht hat. Der Bauer muss sogar mit Einkommens-Einbussen von 10 % rechnen, da er nicht mit dem Durchschnitt der Wirtschaft mithalten konnte. Trotzdem kann dieser Bauer den PC mit seinem um 10 % reduziertem Einkommen schneller erarbeiten, als vorher, da zwar sein Einkommen um 10 % gesunken ist, der PC aber gleichzeitig um 33 % billiger geworden ist. Deflation wird in einem solchen Sytem erst zum Problem, wenn die Leute ihr Geld aufgrund der Erwartung sinkender Preise zurückhalten. Dann kommt ggf der Geldkreis-Lauf ins Stocken und eine Rezession bricht aus. Das System gesundet sich aber aus dieser Situation von selbst, weil das Geld nur bis zu einer gewissen Schwelle gehortet werden kann. Das Geld geht aber nie verloren.
In unserem Kredit-Geldsystem wird Deflation als ein Kontraktion der Geld-Menge an sich gesehen. Papier-Geld entsteht ausschliesslich durch Verschuldung, d.h. ein Geld-Schein ist eine Verpflichtung der Zentralbank gegenüber dem Besitzer des Geld-Scheins. Die Zentralbank "deckt" diese Verpflichtung aber nicht, wie beim Gold-Standard, durch eine entsprechende Menge gelagertem Goldes, sondern z.B. durch angekaufte Staats-Anleihen. Im Finanz-System entsteht so eine "Luftbuchung", bei der das Vermögen der Kunden eine Verpflichtung gegenüber der Bank darstellen, die durch entsprechende Forderungen gegenüber anderen Banken, anderer Kunden, der Zentralbank, dem Staat usw "gedeckt" sind. Eine deflationäre Entwicklung in solch einem System führt zu einer Auslöschung eines Teils des Vermögens durch Neubewertung. Ist dieses Vermögen durch Aufnahme entsprechender Schulden teilfinanziert, so müssen die Banken dann den Schuldner zum Verkauf seines Vermögens auffordern, wenn der Wert des Vermögens sich dem finanzierten Betrag nähert. Der Verkauf führt zu einer Ausbuchung der Forderungen und Verbindlichkeiten innerhalb des Bilanz der Bank, wodurch Geld wieder zerstört wird. Dieser Prozess an sich ist noch nicht destruktiv. Destruktiv wird dieser Prozess erst dann, wenn der Verkauf der Vermögens-Werte durch fortgesetzte Preis-Entwertung andere Vermögens-Werte in den Verkauf zwingt. Schliesslich wird dann nicht mehr der Betrag zu erzielen sein, der in der Bilanz der Banken als "Schulden" steht. Die Bilanz der Bank kommt ins Ungleichgewicht, weil die Verbindlichkeiten der Bank weiterhin in voller Höhe bestehen. Wird schliesslich das Eigenkapital der Bank aufgebraucht, dann kommt es zum Konkurs der Bank. Die Kunden, die Einlagen bei der Bank haben, werden nun Eigentümer der verfallenden Vermögens-Werte. Sie versuchen diese möglichst schnell zu Geld werden zu lassen, wodurch der Preis immer weiter absackt. Letztendlich haben dann alle dieser Vermögenswerte keinen Wert mehr und die Kunden der Bank keinerlei Vermögen mehr. Eine deflationäre Entwicklung im Papier-Geldsystem durch fortlaufende Rückführung der Schulden (und damit auch der Vermögens-Werte) führt im Endeffekt zur Selbstauslöschung des Systems. Wenn alle Schulden mit allen Vermögen verrechnet worden sind, ist die Geld-Menge im Papier-Geldsystem gleich NULL.
Das ist ein entscheidender Unterschied der Systeme: Geld bleibt im System des Gold-Standards immer Geld, auch wenn alle Schulden getilgt sind. Deshalb ist eine Deflation kein systembedrohendes Ereignis. Im Kredit-Geldsystem wird Geld mit Tilgung aller Schulden ausgelöscht. Eine Deflation setzt eine Abwärts-Spirale in Gang, bei der es schliesslich weder (Geld-)Vermögen noch (Geld-)Schulden gibt.
In der System-Presse wird beim Deflations-Begriff immer die Deflation im Sinne des Gold-Standards mit der Deflation im Kredit-Geldsystem vermischt. Deshalb haben wir die Situation, dass Vermögens-Werte vernichtet werden (Deflation im Kredit-Geldsystem). Und die Deflation des Geldes gegenüber Waren, Rohstoffen usw (Deflation im System des Gold-Standards) wird uns durch Markteingriffe und Fälschung von Inflations-Indizes vorgespielt. So denkt das gemeine Volk, dass die heutige Deflation mit der Depression der 30er-Jahren vergleichbar sei. In Wirklichkeit geht es um die Deflation, gleich Auslöschung des Papiergeld-Systems. Deshalb steigen auch weiter die Preise für notwendige Güter des täglichen Lebens (Lebensmittel, Gesundheit, Wohnen, Transport & Energie).
Eine Deflation im Papier-Geldsystem ist wie ein "schwarzes Loch" im Kosmos - es zieht Materie an und diese löst sich im "Nichts" auf. Sind Planeten und Sterne dem "schwarzen Loch" zu nahe gekommen, gibt es keine Rettung mehr. Unsere Zentralbanker denken nun, dem "schwarzen Loch" dadurch entkommen zu können, in dem man diesem zusätzliche Materie anbietet in der Hoffnung, dass der Hunger des "schwarzen Lochs" irgendwann einmal gestillt sein werde.
Die gestrige Entwicklung des Gold-Preises im New Yorker Access Market hat sich heute bestätigt. Bis auf den Versuch des Gold-Kartells, im asiatischen Handel den Preis wieder zu drücken, spiegelt der heutige Londoner P.M. Fix eindrucksvoll die Situation am Gold-Markt wider: $956,50 (EUR 698,48), d.h. plus $63. Selbst am 18. September 2008, wo das System wenige Stunden vor dem Bankrott stand, konnte der P.M. Fix lediglich um $50 zulegen.
Apropos Asien: Auch wenn man der westlichen Wertegemeinschaft Faulheit, Arroganz und Herrschafts-Sucht vorwerfen kann - die Vermögenswerte, mit denen das Wirtschafts-System von morgen kontrolliert wird, nämlich Gold, wandert zunehmens vom Osten in den Westen. Die traditionell starke Schmuck-Industrie in Indien kauft kein Gold mehr und im asiatischen Markt wird zunehmens Schmelz-Gold an westliche Barren-Hersteller mit Preis-Abschlägen verkauft. Die produzierten Barren landen wiederum bei westlichen Investoren. Hier werden die neuen Grundfeste einer weiterbestehenden Hegemonie der abendländischen Kultur geprägt - allerdings nicht mit den Politiker und Zentralbankern von heute, sondern mit neuen Eliten. Hier bin ich entgegengesetzter Meinung zu Marc Faber und Jim Rogers, die zwar wie Eichelburg & Co die Krise und Verfehlungen des Papier-Experiments schonungslos aufdeckten und kritisieren. Aber die China, Japan, Korea und die arabischen Staaten als die neuen Herren in einer neuen Wirtschafts-Ordnung sehen. Das wird wohl nicht so kommen - und das ist auch gut so ...
http://www.hartgeld.com./Ziemanns-gold-news.htm ----------- "An der Börse sind 2 + 2 nicht 4, sondern 5 - 1 !" "An der Börse kann man tausende % Gewinn erzielen, aber nur 100% Verlust!" |