in Vertretung und i.A. für maba71 (Erlaubnis liegt vor)
Ziemann's Gold-News
Regelmässiger Kommentar zu den Gold/Silber-Märkten
Gold-Bericht für den 17. März 2009:
Was ist der Unterschied zwischen den Versprechen der Politiker und Papier-Geld ? Keiner - Je mehr gemacht werden, desto weniger sind sie wert.
Die gleichen Zentralbanker und Politiker, die mit dem System der Kreditausweitung durch niedrige Zinsen das Finanz-System nahe dem Abgrund gebracht haben, schlagen nun neue Formen der Kreditausweitung vor. Damit wollen sie den Kollaps des grössten Schneeball-Systems der Weltgeschichte aufhalten: Unserem (Papier-)Geldsystem.
Man muss sich die krankhaften Ideen dieser Herren (und Damen ?) einmal bildlich vorstellen, um sie begreiflich zu machen. Nehmen wir die Staatsverschuldung als ein Beispiel. Nach Wiederwahl strebende Politiker wollen mehr Geld ausgeben, als sie einnehmen. Zu diesem Zweck leihen sie sich den fehlenden Geld-Betrag durch die Ausgabe von Staatsanleihen bei den Investoren. Diese Investoren haben ihr Geld durch Arbeit verdient, benötigen es zur Zeit aber nicht und überlassen es dem Staat in der Hoffnung, es nach 10 Jahren mit einem entsprechenden Zinssatz zurückerstattet zu bekommen. Die Politiker können allerdings die Ausgaben nicht so drosseln bzw die Einnahmen so steigern, dass die Schulden nebst Zinsen nach 10 Jahren zurückgezahlt werden können. Letztlich verliert der Investor also sein verliehenes Geld. Bei diesem Beispiel kam es also zu einer Umschichtung der Arbeits-Leistung des Investors zum Staat, der damit den Konsum seiner Wähler bezahlt hat.
Da verständlicherweise immer weniger Investoren ihr Geld dem Staat auf diese Weise leihen wollen, der Staat aber durch neue Ausgaben-Programme den Konsum seiner Wähler in noch viel stärkerem Mass bezahlen muss, kamen findige Zentralbanker auf die Idee, die Staatsanleihen nicht dem Investor zu verkaufen, sondern der Zentralbank. Nun hat die Zentralbank kein Geld "herumliegen", das sie durch Arbeit in der Vergangenheit verdient hat. Aber die Zentralbank verfügt über ein Instrument, mit dem sie Geld aus dem Nichts erschaffen kann: Die Notenpresse. Der Politiker überreicht nun der Zentralbank seine Staatsanleihe mit der Bitte um Bezahlung in Geld. Die Zentralbank wirft die Notenpresse an, und die frisch gedruckten Banknoten verteilt der Politiker für den Konsum an seine Wähler. Was ist hier nun anders als im o.g. Fall ? Richtig, der Investor hat für sein Geld eine Arbeitsleistung in der Vergangenheit erbracht, für die er in Geld entlohnt wurde und die er jederzeit in Konsum-Artikel umtauschen kann. Die Zentralbank hat jedoch diese Arbeitsleistung nicht erbracht, so dass das frisch geschaffene Geld nichts weiter als "Falsch-Geld" ist.
Leider kann der Bürger nicht erkennen, welches Geld nun durch Arbeitsleistung verdient wurde oder als "Falsch-Geld" von der Zentralbank künstlich geschaffen wurde. Da nun aber insgesamt mehr Geld im Umlauf ist, wird es bei einem gleichbleibenden Angebot von Konsum-Gütern zwangsläufig durch die Verschiebung des Angebots-/Nachfrage-Verhältnisses zu einer Entwertung des Geldes kommen. Verliert im o.g. Fall der Investor sein Geld, so werden in diesem Fall alle Geld-Besitzer gleichermassen enteignet. Natürlich hat dieses System der "Falsch-Gelderzeugung" irgendwann einmal ein Ende: Wenn die Bürger erkennen, dass die eigene Zentralbank mit den Politikern zusammen "Falsch-Geld" erzeugt, wird das selbst verdiente Geld schnell in Konsum- oder andere beständige Güter umgeschichtet. Das führt zu einer zunehmenden Entwertung des Wertes des Geldes ("Inflation"). Da die Bürger einen Ausgleich für das entwertete Geld verlangen, kommt es zu Lohn- und Gehaltserhöhungen, die die Entwertung des Geldes weiter anfeuern. Im Extremfall wird dieses Geld nicht mehr zur Begleichung der eigenen Arbeits-Leistung akzeptiert werden.
Mit der "quantitative easing" Initiative der Bank of England und der FED wurde solch ein "Falsch-Geld" Kreislauf geschaffen. Und die Ausstattung des Internationalen Währungsfond (IWF) mit neuen Sonderziehungs-Rechten schafft einen weiteren "Falsch-Geld" Kreislauf, diesmal nicht für die eigenen Politiker, sondern für ganze Staaten.
Mit der Drückung des Gold-Preises will man uns verkaufen, dass Papier-Geld dennoch einen Wert hat. Und so sind die heute zu beobachteten Ausschläge bei Gold kein Grund, beunruhigt zu sein. Dienen sie doch nur nur zur Verschleierung der "Falsch-Gelderzeugung".
Im asiatischen Handel stand Gold (mal wieder einmal) unter Druck und ging mit $920 in den Londoner Handel. Um diese Marke schwankte Gold dann, so dass der A.M. Fix bei $920,00 (EUR 707,20) keine Überraschung bot. Damit hat Gold auf 24-Stundenbasis weitere $3 verloren. Das Gold-Kartell scheint trotz hoher physischer Nachfrage durch Investoren den Londoner Markt einigermassen unter Kontrolle zu haben. Diese Entwicklung wird aus Sicht des Gold-Kartells noch dadurch begünstigt, dass Indien weiterhin als Importeur für Gold wegen der hohen Notierungen ausfällt. Dort wartet man auf einen Rückschlag in den Bereich $850-$880. Bei $850 sollte Gold nach unten gut abgesichert sein.
Zu Beginn des Handels an der COMEX wurde Gold unter die Marke von $915 gedrückt, konnte sich aber wieder erholen. Mit dem nahenden P.M. Fix verfiel der Gold-Preis allerdings wieder, und so konnte das Gold-Kartell wiederum eine Drückung um $4 auf $915,50 (EUR 705,81) am Markt durchsetzen. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen …
Zum Handelsschluss an der COMEX ging Gold mit $915,90 um $6 niedriger als am Vortag aus dem Markt. Die Anzahl der offenen Kontrakte hat sich heute um 5.741 auf 375.090 verringert. Das derzeitige Trading Pattern bei Gold kommt wohl einigen spekulativen Longs "spanisch" vor, so dass sie vorsichtshalber den Markt verlassen. Auch die immer als guter Kontra-Indikator zu sehenden Aktionen der "The Gartman Letter" in Nordamerika deuten auf einen steigenden Gold-Preis hin: TGL überlegt, Short-Positionen in Gold einzugehen. |