Heute war die einstündige Investoren- und Medienkonferenz. Der CEO agierte und informierte höchst souverän und umfassend. 40minütige Fragerunde und danach weiß man, dass es sich bei Frequentis um ein hervorragend geführtes Unternehmen mit super Zukunftsaussichten handelt. Man hat hohe Einstiegshürden, die Gefahr neuer Player sehr gering, da man bei Ausschreibungen schon was vorzuweisen hat, und ein neu gegründetes Unternehmen ohne Referenzen niemals gewinnt. Auch sind die Anforderungen der Kunden sehr hoch, was viel Kapital im Vorfeld erfordert und eine hohe Wechselbereitschaft haben die Kunden auch nicht. Stattdessen wird der Markt zunehmend konsolidiert. Er besteht aus vielen kleinen Firmen, die oft nur ein einzelnes Produkt haben. Sobald die Nachfolgeprobleme haben oder den Wettbewerb aus eigenes Kraft nicht mehr wirklich nachhaltig schlagen können, verkaufen sie sich lieber. Frequentis bekommt einen regen Zustrom an Kaufabsichten von Übernahmekandidaten und man wird in den nächsten Jahren weiter zukaufen. Im Fokus stehen Firmen, die sich selbst tragen können und die UN-Kultur teilen und strategisch zu Frequentis sinnvoll passen. UN-Kultur ist wichtig, und Frequentis ist hier sehr sehr der Welt positiv voraus. Kein Blamegame, sondern es interessiert nicht, wer Fehler macht, falls mal welche geschehen, sondern das man das transparent macht, nachstellt und behebt. Das Mindset ist sehr humanistisch, auch sollen die Mitarbeiter weiter am Unternehmen beteiligt werden. Die Ausgabe von 80k Mitarbeiteraktien beim IPO waren zweifach überzeichnet. Überhaupt die Mitarbeiter. Der CEO gab mehrere Beispiele, wie sehr sie sich für ihre Kunden einsetzen. Es ist eine sehr sinnstiftende und auch technologisch stimulierende Arbeit bei Frequentis. Der Auftragsbestand aktuell reicht jetzt schon für 200m in 2023 und 200m in 2023 an Umsatz. Das man jährlich um 7-10% wachsen will, wurde bestätigt. Man hat insofern im Wettbewerb ein Alleinstellungsmerkmal, da man ein Systemanbieter sei und zudem technologisch agnostisch agiere. man sei kein One-Trick-Pony, wie die Konkurrenten, die dann oft Partnerprodukte hinzukaufen müssten, was natürlich auf Preis, Marge, Koordinition, Kompatabilität etc. durchschlägt. Zudem hat man über 40 Patente und gibt circa 20m Euro an eigener F&E aus. Ähnlich hoch sind die Ausgaben, die seitens der Kunden hinzukommen. Der Drohnenmarkt wird enorm wachsen, daher stellt man sich hier stark auf. Asien und Afrika sind weitere zukünftige Wachstumstreiber, da hier die Infrastruktur immer besser wird. Jetzt nicht China, sondern eher die kleineren Länder oder in Afrika quasi der ganze Kontinent. Auch Remote Tower werden zunehmen. SaaS und Cloud wird noch dauern, bis das auch fliegt, das liegt an der behäbigen und konservativen Kundschaft. Verwaltung halt.
Alles in allem eine sehr gute Veranstaltung mit einem Top-CEO. Frequentis hat eine tolle Mitarbeiterschaft, gute und diversifizierte Produkte, finanziell sind keine Rückschläge in Sicht, stattdessen kann mit all den Wachstumsfelder in Zukunft von viel mehr Umsatz und Gewinn die Rede sein.
Ach ja, Ukrainekrieg belastet nicht. Unter 1& an Umsatz in Russland, Belarus und Ukraine. Indirekte Auswirkungen kann es noch haben. Aber bestenfalls an neuen Aufträgen im Rüstungsbereich für Kommunikation, Remote Tower und Drohnen, und schlechtenfalls mit zunehmenden Verzögerungen in den Lieferketten, aber auch das nur wenig, da Frequentis ja keine Lebensmittel verarbeitet oder Autos baut, sondern primär Software macht.
Man kann positiv und zuversichtlich bleiben. Ein Top-Pick. |