Wir sehen im S1 Filing bereits jetzt vorab die MF Bilanz. Das lässt einige Analysen zu.
1) Die MF Bilanz ist nach US GAAP - also eine Steuerbilanz. Nach IFRS wird MF etwa 200 Mio USD Gewinn ausweisen. Der Unterschied liegt hauptsächlich in der vorzeitigen Schuldenrestrukturierung und der damit verbundenen Abschreibung auf "Loss from debt extinguishments". Das war die gute Nachricht
2) Die Unternehmensbewertung von MF schätzen aber viele zu hoch ein. Meine Bewertung liegt etwa bei 2,8 - 3,8 Mrd USD für MF insgesamt (Vergleichsmaßstab wären Retailer im S&P 500). - entspräche einem KGV von 14-19 - entspräche einem KUV von 0,64-0,86 - insbesondere hat die Sonderdividende in 09/21 - wie bereits von mir erwähnt - eine unattraktive Bilanzstruktur verursacht (EK nur 77 Mio USD bei 3,54 Mrd USD Passiva insgesamt). MF wird laut IPO auf Jahre keine Dividene zahlen; das macht die Aktie für den breiten Markt unattraktiv.
Was bedeutet das für Steinhoff?
Generell kann ich den ganzen Newstrader Argumenten wenig abgewinnen. Ich schau mir lieber Fundamentaldaten an
1) Die Unternehmensbewertung für MF liefert für den anvisierten SNH Anteil (45%) einen Wert von 1,12 bis 1,51 Mrd EUR
2) Unternehmenswerte (nicht BUCHWERTE, das wird hier immer verwechselt) der OpCos + CASH - Rückstellungen für den Vergleich - dürfte zum 31.03.22 etwa den Schulden des Segments "Corporate and treasury services", also den Schulden auf der Ebene der nicht operativen Holdings entsprechen - da bin ich bei meiner Einschätzung etwa bei @Moebiusx.
3) Refinanzierung der Schulden auf Holding Ebene Das wird alles andere als trivial. Nachdem MF und Pepco keine Dividenden zahlen wollen/können, sind die Dividenden-Einnahmen aus den OpCos in 22 überschaubar. Von Pepkor kommen etwa 50-55 Mio EUR. IAP, Australien könnten auch etwas besteuern, der Rest ist völlig unbedeutend. Damit lässt sich in 22 nicht mal ein Zinssatz von 1 % finanzieren.
4) Daher ist es geboten, einen fairen Zinssatz der einzelnen Anleihen zu bestimmen und Probleme der Refinanzierung zu Identifizieren und auf den Goodwill der Hedgsfonds zu hoffen.
Insbesondere bestehen diverse Intergroup-Beziehungen bei einzelnen Anleihen (also zwischen den europäischen und ZA nicht-operativen Holdings), die eine Refinanzierung verkomplizieren Im Einzelnen - Lux Finco 2 First Lien: fairer Zinssatz 2%, Summe dürfte aber (nach Settlement Date) weit unter 1 Mrd EUR sein. - Lux Finco 2 Second Lien: fairer Zinssatz 3-5%, Intergroup-Beziehungen vorhanden - Lux Finco 1 First Lien: fairen Zinssatz 3-5% nach Settlement Effective Date, Intergroup-Beziehungen vorhanden - Lux Finco 1 Second Lien: SNH CPU nicht refinanzierbar, nur durch Debt2Equity lösbar
Überragender Beitrag von ihm wieder !!! |