" In der Klage wird die nachträgliche Änderung der Verstaatlichungsbedingungen als unrechtmäßig angefochten, da die US-Regierung auch die rechtmäßigen Einnahmen der Besitzer von alten Vorzugsaktien und Stammaktien aus der Zeit vor der Rettungsaktion einfach abpumpe. Einer der Aktionäre, der sich öffentlich über diese Übervorteilung beklagt hat, ist der bekannte US-Verbraucherschutzanwalt Ralph Nader. Was hat die US-Regierung gemacht? Nachdem sie Fannie Mae und Freddie Mac 2008 unter staatliche Verwaltung gestellt und alle Dividendenzahlungen auf bestehende Vorzugsaktien gestrichen hatte und die beiden Anteile vom offiziellen Kurszettel verschwunden waren, fielen die Aktien der beiden Institute außerbörslich ins Bodenlose, das Tief lag bei jeweils rund 20 Cent. Seit die Finanzierer aber wieder Gewinne machen, kletterten die Kurse für Vorzugsaktien in der Spitze auf 6,50 Dollar im vergangenen Mai. Auch mit den – streng genommen wertlosen, da nicht dividendenberechtigten – Stammaktien spielen die Spekulanten Flipper: Im Mai trieb eine Welle von Käufen den Kurs der Aktie auf über vier Dollar und ließ den Wert der beiden verstaatlichten Pleite-Institute so zeitweise auf 40 Milliarden Dollar steigen. Eine Gruppe von Hedgefondsmanagern, darunter der Milliardär John Paulson, der selbst Vorzugsaktien besitzt, sieht nach eigener Aussage die Interessen der "freien Aktionäre" beschnitten und klagt. Nebenbei betreibt die Gruppe natürlich auch intensives Lobbying im US-Kongress. Nach Ansicht dieser Aktionäre sollten die von den Instituten erwirtschafteten Gewinne nicht mehr vom US-Fiskus eingestrichen werden. Lieber sähen es die Investoren, wenn die Gewinne von Freddie und Fannie für die Rekapitalisierung der beiden Banken eingesetzt würden – und sozusagen die hochgeschossenen außerbörslichen Kurse so ex post mit wahren Werten unterfüttert würden. Seit 2008 unter Zwangsverwaltung Das klingt plausibel, aber politische Kreise in Washington halten es für unwahrscheinlich, dass das Konzept auf politischem Wege umgesetzt wird. Zum einen, meint Jaret Seiberg von der Vermögensverwaltung Guggenheim Partners, ist der Ruf von Fannie und Freddie bei Behörden und Investoren so stark angeschlagen, dass eine Weiterführung der Institute schwierig erscheint. Zum anderen werden der US-Kongress und das US-Finanzministerium die Milliarden, die Fannie und Freddie derzeit mit privaten Anlegern erwirtschaften, nicht so ohne Weiteres teilen wollen, schon gar nicht im derzeitigen von Defizitabbau und Einsparungen geprägten Umfeld." Quelle:http://www.wiwo.de/finanzen/boerse/staat-gegen-hedgefonds-die-kurse-von-freddie-und-fanny-steigen-wieder/8616372-3.html |