Zitat: "Das mit Ende Mai hört sich gut an. Calabria geht davon aus des da etwas gelockert wird?" Calabria brachte den neuen Termin im März zur Sprache. Vielleicht wird er nochmals verschoben. Lockerungen könnten ein Grund dafür sein, aber ich glaube weniger, dass Calabria so etwas im Auge hatte.
Zitat: "Die Stundung geht übrigens glaub bis August?" Die vom "cares Act" gesetzlichen Stundungsmögllichkeiten gehen ein Jahr lang, also bis Ende März. Gesetze können vom Kongress jederzeit geändert werden. Verlängerungen und Kürzungen des Zeitraums sind denkbar.
Zitat: "D.h. Makulatur insofern Fully, das bis dahin keiner was verkaufen muss?" Grundsätzlich kann jeder Immobilienbesitzer seine Immobilie verkaufen, wann er will, solange die Bank(Servicer oder auch Fannie, je nach dem, wer vertraglich dafür verantwortlich ist) mitspielt, falls ein zeitgebundener Vertrag vorliegt. Das Entscheidende hier ist, dass die Banken und Servicer niemanden auf die Strasse setzen und keine Immobilien verkaufen dürfen, dessen Kredit irgendwie über Fannie läuft. Ich spreche von Makulatur, weil die Stundungen (fast) keine Auswirkungen auf die Höhe der regulatorischen Rücklagen haben, die von Fannie sowie den anderen Hypothekenkreditgebern bereit gestellt werden müssen. Denn die für diese Unternehmen bestehenden Kapitalregeln erfassen diese Sondersituation, die das "Cares Act"-Gesetz hervorgebracht hat, nicht. Das spielt aber keine Rolle, solange alle fleißig Rücklagen bilden - wie geschehen. Die für die Rücklagenhöhe maßgebliche Kreditausfallquote erfasst keine Kredite in Stundung. Aber je mehr Kreditzahlungen ausgesetzt werden, desto höher das Kreditausfallrisiko. Letzteres versucht die Politik zu mindern, indem man die Kredite einfach um die Stundungszeit verlängert. Damit werden (spätestens Ende März) keine Nachzahlungen fällig. Wenn ein Kreditnehmer seine Stundung einstellt, geht es mit den üblichen Ratenzahlungen weiter. So entsteht dem Häuslebauer keine Mehrbelastung.
Zitat: "Die Frage ist, auf welcher Basis dann die Berechnung des Kapitalbedarf durchgeführt wird. Wie ich das verstehe wäre dann ja die Berechnung ohne Corona Einflüsse auf Basis der letzten Jahre?" Das werden wir dann sehen. Fannie und Freddie sind schon immer die Studienerheber des Häusermarktes schlecht hin gewesen. Alle - inklusive der Politik - beziehen sich auf ihre Ergebnisse. Keiner entwickelt bessere Prognosen. Es ist davon auszugehen, dass Calabria Daten vorliegen, mit denen er die jetzige Situation besser als alle anderen einschätzen kann - inklusive der Stundungen. Die aktuellen Stundungen sind ein Sonderfall. Ich glaube nicht, dass sie Auswirkungen auf Calabrias Kapitalregel haben werden. Das Verhalten des Marktes aber schon. Und dieser läuft bislang gut. Ein paar Liquiditätsengpässe sind entstanden, weil die Banken gerade ungern Geld rausrücken, um sich eigene Hypotheken ins Portfolio zu legen oder sie als PLMBS versichert weiterzuverkaufen. Diese machen immerhin 20% des Häusermarktes aus. Das Geschäft mit Fannie hingegen läuft wie gewohnt weiter. Ihr Marktanteil wird daher weiter wachsen. Marktanteil Fannie, Freddie und HUD: ca. 80% Alle anderen: ca. 20% |