Was ist eigentlich das Ziel dieses Threads? Ich denke, die meisten sind hier, um ein möglichst umfassendes und der Wahrheit entsprechendes Bild von Wirecard, welches sich aus Fakten und Meinungen zusammen setzt, zu erhalten, um auf dieser Grundlage (Chance/Risiko) Entscheidungen für ihr Investment treffen zu können. Die anderen wollen wohl genau das be- und verhindern. Fakt ist: Es gibt in Sachen WDI nur eine Realität und eine Reihe bekannter und anerkannter Fakten. Die Frage ist: Wie können wir gemeinsam unser Forum besser machen um die Chance zu steigern, auf Grundlage der Fakten diese Realität genauer erkennen zu können?
In den letzten Tagen habe ich darüber nachgedacht, welche Vor- und Nachteile unser Forum hat. Dabei ist mir klar geworden, dass meist zu wenig zwischen Fakten und deren Interpretation (Meinung) unterschieden wird. Vermutungen bzw. Spekulationen kommen dann noch dazu. Es wäre wohl ein Anfang, wenn sich der Verfasser eines Beitrags selbst darüber im klaren ist, was davon er zum besten geben möchte und darüber nachdenkt, ob man das evtl. sogar explizit kenntlich machen sollte. Was die Fakten angeht, halte ich unser Forum für die beste Informations-Sammelstelle die es gibt, da man auf alle wichtigen öffentlich verfügbaren Informationen inkl. Quellen aufmerksam gemacht wird (danke an die vielen fleißigen Sammler!) und Fake News werden in Gemeinschaftsarbeit auch immer sehr schnell entlarvt - bei manchen Short-Attacken mit fake news dauerte das nur wenige Minuten. Da viele das allein gar nicht könnten oder zumindest nicht so schnell, gebührt auch hier den Aufklärern ein besonders großes Danke! Bei den Meinungen ist es deutlich schwieriger, da es dabei eine deutlich größere Diversität gibt. Eine Meinung sollte immer eine gewisse nachvollziehbare Begründung enthalten die sich auf bekannte Fakten stützt. Andernfalls ist es einfach eine Behauptung und ist damit relativ sinnlos. Wichtig wäre z.B. Diskussionen darüber sachlich zu halten und nicht beleidigend zu werden, damit alle einen Mehrwert (Erkenntnisgewinn) davon haben können. Auch sollte eigentlich jeder bereit sein, seine Meinung zu ändern, wenn man überzeugende Argumente dagegen erhalten hat. Leider scheint das hier selten der Fall zu sein, oder manche geben es vielleicht auch einfach ungern zu. Tatsächlich sollte man doch eigentlich froh und dankbar sein, wenn einem geholfen wurde, eine falsche Ansicht richtig zu stellen... Jedem sollte klar sein: Jede Bewertung einer Information und deren Interpretation (Meinung) ist immer auch geprägt von dem, was man bisher für einen Eindruck hat. Bei manchen scheint das stärker ausgeprägt zu sein, als bei anderen. Ich persönlich denke, Verschwörungstheoretiker besonders von confirmation bias betroffen sind. Hier bei WDI ist es wohl entscheidend, ob man z.B. MB eher ver- oder misstraut, bzw. ob man es für möglich hält, dass an den Anschuldigungen von Fraser und Co wirklich was dran sein könnte. Davon abhängig werden dann neue Informationen so oder so bewertet. Beispiel KPMG-Bericht: Den fand ich z.B. unterm Strich recht positiv, da die schlimmen Vorwürfe allesamt nicht belegt wurden und außerdem beleuchtet wurde, wo Nachholbedarf war, was AR und Vorstand auch durchziehen werden. Wer aber vorher schon WDI zugetraut hat, dass an den Vorwürfen was dran sein könnte, für den war der Bericht eine Fundgrube von neuen Argumenten gegen Wirecard. Man ist sich irgendwie sicher, dass da irgendwo Dreck ist, auch wenn man ihn noch nicht gefunden hat, also muss man einfach nur gründlich genug suchen. Leider scheinen viele Journalisten auch in dieser Form eine vorgefasste Meinung zu haben und das finde ich ziemlich ernüchternd und enttäuschend. Es ist auch gefährlich, Informationsquellen danach zu beurteilen, ob sie dem eigenen Meinungsbild entsprechen. Beispiel: Sharedeals.de war noch am 22. April kritisch eingestellt und tippte auf einen Kursrutsch nach dem KPMG-Bericht. Ich kann mich jedoch nicht erinnern, dass hier jemand den Artikel reingestellt hätte (aber kann auch gut sein, dass ich übersehen habe), am 28. April um 8:27 Uhr waren sie sich noch unsicher, und am 28. April um 9:27 Uhr sind sie dann auf long gewechselt. Seit dem Zeitpunkt wurden hier immer wieder deren Artikel eingestellt und promotet, als ob es das einzig verlässliche Medium wäre. Jeder, der was dagegen gesagt hat, mit der Begründung, dass sie ihre Meinung öfters mal wechseln, musste sogar mit schwarzen Sternen rechnen. Ähnliches mit dem Aktionär... Ich selbst sehe die einzige Ausnahme beim nebenwerte-magazin, aber evtl. wollen die auch einfach nur einen Kontrast zu anderen Medien bilden und lesen hier mit um dann Artikel zu bauen, die wir für lesenswert halten - wer weiß... Und dann kommen bei manchen hier auch noch extreme Emotionen dazu, wenn z.B. der Kurs mal wieder auf Tauchstation geht. So was ist eh Gift an der Börse, genau so wie Euphorie, aber da müssen einige wohl erst durch Schmerzen lernen. Wir versuchen hier bei Meinungen einen Konsens zu finden, indem z.B. viele dabei mithelfen, durch grüne Sterne gewisse Aussagen höher zu gewichten. Das ist sehr wichtig und funktioniert hier auch "besser" als in manchen anderen Threads, die ich so mitverfolge. Allerdings haben wir dadurch hier natürlich auch eine gewisse Gefahr einer Meinungsblase, da man tendenziell auch eher denen einen grünen Stern geben wird, die eine Meinung äußern, die der eigenen eher entspricht. Im worst case irrt sich jemand wie z.B. KostoLenin mal so richtig und wenn dann keiner dagegen hält, dann haben hier viele ein Problem. Deshalb ist es gut, dass er z.B. aktiv um Kritik bittet. Auch wäre es imo wichtig, den wenigen niveauvollen Kritikern, die wir hier haben, etwas mehr Wertschätzung entgegen zu bringen. Wir sollten dankbar sein, dass z.B. dlg sich zur Verfügung stellt, des öfteren diese Rolle einzunehmen und ihn nicht ständig mit schwarzen Sternen abstrafen, bloß weil man selbst eine andere Meinung vertritt. Wer gute Argumente dagegen hat, kann diese ja formulieren und erfahrungsgemäß weiß dlg so was auch zu schätzen. Etwas vollkommen anderes ist das natürlich hier bei der Fraktion, die einfach nur immer wieder unbegründete Behauptungen aufstellt und ständig den Kaffee vom letzten Monat neu aufwärmt. Solche User landen bei mir allesamt auf der ignore Liste. Und dann gibt es diejenigen, die etwas besser argumentieren, deren Motive jedoch recht eindeutig niederträchtig sind, die also nur verunsichern wollen statt zu helfen. Auch die landen bei mir auf der Liste und am liebsten wäre mir, dass das bei allen so wäre und man nichts von dem Zeug hier überhaupt diskutieren würde. In dem Punkt ist sich die Teilnehmer hier aber offenbar noch nicht so ganz einig, wer so dazu gehört, und wie man mit diesen umgeht. Ich selbst halte z.B. BioTrade für gefährlich und manipulativ und wundere mich immer wieder, dass man hier manchmal 5 Seiten lang versucht, seine Behauptungen zu wiederlegen, so als ob er je bereit gewesen wäre, sich von irgendwelchen Argumenten überzeugen zu lassen. Wäre die Mehrheit hier sich da einig, würde ich mir echt mehr Optionen von ariva wünschen als das Byblos nur ein paar Leute sperren kann. Das reicht hier definitiv nicht. Vor allem die Klaus-Klone gehören instant für immer gesperrt.
Leider gibt es auch immer noch viele sehr überflüssige Kommentare ohne jeglichen Mehrwert. Wäre schön, wenn das wieder reduziert werden könnte, damit wir eine höhere Informationsdichte hier erreichen könnten. Ich hoffe sehr, dass wir gemeinsam unseren Thread noch konstruktiver gestalten werden. |