In der Tat ist die Erklärung der Geldschöpfung im Beitrag unvollständig, da auch private Geschäftsbanken nicht unwesentlicher Teil der Geldschöpfung sind.
Ich denke, was der Ökonom damit sagen will ist, dass Geldschöpfer wie Staat und Banken erst Geld ausgeben(schöpfen) müssen um Geld einnehmen zu können, während Geldnehmer wie Haushalte und Unternehmen erst Geld einnehmen/einsammeln müssen um Geld ausgeben zu können. Dabei die Geldnehmer in der Gesamtheit betrachtet überhaupt stetig weiter Geld einnehmen und Barmittel / Geldvermögen anhäufen können, wenn der Geldschöpfer dieses Geld durch Schulden in Umlauf gebracht hat.
Und hier finde ich eine Frage ziemlich gut gestellt,
Wer gibt den Impuls, wenn Unternehmen und Haushalte sparen? U.a. weil sich die konjunkturelle Lage schwierig gestaltet?
Was passiert, wenn sich die Lage wie aktuell in Dtl. verschlechtert und Unternehmen anfangen zu sparen, Haushalte ihre Ausgaben senken, größere Anschaffungen nach hinten verschieben?
Dann würde durch die Einsparungen dem Wirtschaftskreislauf Geld entzogen, sich die Perspektiven weiter verschlechtern, noch mehr gespart, man würde sich in einer abwärtsgerichteten Spirale verfangen.
Und genau hier kommt nun der Staat ins Spiel, der mit Investitionen und Anreizen diese Spirale unterbricht. Denn nur der Staat kann innerhalb seiner Währung größere Geldmengen schöpfen, ohne dabei in Zahlungsnöte zu geraten. Private Geschäftsbanken, welche auch Geld schöpfen könnten, sind in solchen Situationen relativ machtlos, wenn Unternehmen nicht bereit sind, sich bei Geschäftsbanken zu verschulden.
Deshalb ist die Finanzpolitik, die unser Finanzminister aktuell macht, kontraproduktiv. Obwohl sich die deutsche Wirtschaft in einer Schwächephase / Konsolidierungsphase befindet, hält er an der Schuldenbremse fest und sorgt dafür, dass die Abwärtsspirale eben nicht unterbrochen wird, sondern sich weiter fortsetzt.
Damit schadet er am Ende auch seiner eigenen Geld-Klientel, dessen Renditen er durch seine Politik schmälert. Denn Geldvermögen werden nur größer, wenn Jemand dafür das nötige neue Geld im Umlauf bringt.
Wesentlich besser wäre es, wenn man die Schuldenbremse aussetzen und durch Investitionen Impulse setzen würde. Z.B. könnte man die Elektromobilität fördern, dabei deutsche Hersteller bevorteilen und VW & Co. steigende Absatzzahlen bescheren, was Einerseits der dt. Autoindustrie bei der Umstellung auf Elektromobilität hilft, Andererseits die Kosten für eAutos senkt. Denn es ist nunmal so, dass je größer die produzierten Stückzahlen, je niedriger die Stückkosten. Mit sinkenden Stückkosten würde VW & Co. auch konkurrenzfähiger und könnte mehr eAutos verkaufen, etc. etc. |