Ich bin ja nicht bekannt für grundsätzliches Analysten-Bashing...aber die Nord LB qualifiziert sich gerade stark dafür. Am 19. Februar auf „Kaufen“ mit Kursziel 14 Euro hochgestuft und heute auf „Hold“ mit Kursziel 7 Euro.
Am 19. Februar standen wir bereits mitten in der Corona-Krise (China-Situation, Diamond Princess schon auf Eis gelegt zB). In so einer Situation sollte man „high conviction“ haben wenn man sich trotzdem traut, auf „Kaufen“ zu gehen. Dann sollte man das aber auch durchziehen und nicht eine Woche später alles über den Haufen werfen.
Aber gut, man kann vielen Menschen zugestehen, dass sie Corona unterschätzt haben. Warum nicht auch einem Analysten. Aber kann mir mal einer erklären, wie ich dann innerhalb von 8 Handelstagen mein Kursziel von 14 auf 7 Euro halbieren kann? Ein Kursziel sollte doch die Ertragskraft eines Unternehmens abbilden - und zwar nicht nur für das laufende Jahr, sondern für die nächsten Jahre/Jahrzehnte. Ist TUI nach einer Woche nur noch die Hälfte wert, gerade wenn das Unternehmen von „marginal impact“ spricht?
Also dass der Analysten auf „Halten“ geht: ok, verstanden, kann ich nachvollziehen. Dass er zB auch sagt „Kursziel ausgesetzt bis zur Klärung des Corona-Einflusses“: auch ok, kann ich nachvollziehen. Aber von 14 auf 7 in der Zeitspanne ist für mich einer der größten Lachplatten, die ich seit langem gesehen habe. |