Der missglückte Börsengang von Facebook sorgt weiterhin für Aufregung - nicht nur wegen des weiter sinkenden Kurses. Denn auch am Dienstag, dem dritten Börsentag, verlor die Aktie an Wert. Sie fiel um fast neun Prozent auf 31 Dollar, nachbörslich lag sie sogar bei 30,5 Dollar. Doch es kommen auch immer mehr Informationen an die Öffentlichkeit, was sich im Hintergrund des Börsengangs abspielte.
Obwohl der Gang an die Börse 16 Milliarden Dollar an Einnahmen brachte, mussten die neuen Aktionäre bisher große Kursverluste in Kauf nehmen. Ein Anleger, der zum Ausgabepreis von 38 Dollar gekauft hatte, verlor bis zum Börsenschluss am Dienstag 18 Prozent seiner Investition. Institutionelle Investoren wie Fondsgesellschaften, die Kunden der Emissionsbanken, waren offenbar zuvor informiert worden, dass die bei der Aktienemission führenden Banken wie Morgan Stanley ihre Umsatzprognosen für Facebook nach unten schraubten.
„In vergangenen zehn Jahren nicht erlebt“ „Das passierte noch während der Werbetour - so etwas habe ich in den vergangenen zehn Jahren nicht erlebt“, sagte ein Insider einer Fondsgesellschaft, die von Morgan Stanley über die korrigierte Vorhersage informiert worden war. Auch JPMorgan und Goldman Sachs korrigierten ihre Prognosen nach unten. Experten sind überzeugt, dass das ausschlaggebend für das schwache Interesse von Anlegern beim Börsenstart war. Anpassungen kurz vor dem Börsengang gelten als ungewöhnlich.
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