So einfach ist das alles auch nicht brody. Der Teufel steckt nämlich im Detail.
Die US Handelskommission hat bis jetzt nämlich "nur" festgestellt, dass es durch importierte Module zu einer erheblichen Schädigung der heimischen Produzenten gekommen ist und zwar mit 4 zu 0. Jetzt kommt aber das Detail, denn es wurden Module z.B. explizid aus Singapur in dieser Betrachtung ausgenommen. Also Module von REC Solar. REC Solar mit ihrer Fertigungskapazität von rd. 1,3 GW an Zellen und Modulen gehört nun nicht gerade zu den ganz großen Player, aber mit einem Marktanteil von ca. 10% im privaten US Aufdachanlagenmarkt ist REC in diesem Segment in den USA aber kein kleiner Player. So nun kommt das Detail. Es ist mit Sicherheit nicht anzunehmen, dass REC ihre Module zu dem von Sunvia geforderten Preis für 0,78 $/W verkauft. Somit dürfte eigentlich klar sein, dass es in den USA nicht zu sehr hohen Strafzöllen kommen wird, denn sonst hätte die US Handelskommission nicht Singapur aus ihrer Bewertung herausgenommen. Das Kursziel von 110 $ für First Solar von der Deutschen Bank ist aber genau auf das Szenario von Importmodulmindestpreisen von 0,78 $ ausgelegt. Aber das dürfte nun komplett vom Tisch sein.
Das ändert aber nicht allzu viel aktuell, denn ich bin da voll bei Taktueriker1981 mit "unkalkulierbar". Selbst Zölle von 20 bis 30% wären schlecht. Zumal ja noch, sehr wahrscheinlich bis Ende des Monats, eine Entscheidung aus Indien kommen wird mit Strafzölle Ja oder Nein für China, Taiwan und Malaysia.
Mal kurz was zu Wachstum. Bin da ganz bei privatier. Warum muss man denn immer wachsen beim Umsatz ? Es reicht der Börse normalerweise völlig aus wenn die Margen bzw. Gewinne steigen und nicht so wie bei Jinko die Margen immer schlechter werden oder dass die fundamentale Bewertung passt bei KGV und/oder KUV und/oder bei den EV Multiplen.
Jinko muss meines Erchatens den Balanceakt schaffen, dass man mit dem Gesamtmarkt zusammen wächst, aber man muss nicht unbedingt überproportional zur Branche beim Absatz wachsen so wie in den letzten 2 Jahren. Genau mit einer solchen Strategie kann man die Margen wieder nach oben kriegen und die Cash Flows schonen. Zumal man bei Jinko nun wirklich nicht vergessen darf, dass ab dem 2. Halbjahr 2018 Projektumsätze dazu kommen werden. Wie hoch die sein werden keine Ahnung, aber Jinko hat ganz klar angekündigt, dass man ab dann die eigenen Projekte z.B. in Argentinien oder Mexiko vermarkten will. Aktuell hat Jinko rd. 550 MW an Projekten kurz vor der Umsetzung in ihrer Pipeline. Das sind alleine ca. 700 bis 900 Mio. $ an zusätzlichen Umsatz. Also man kann auch ohne großartige Investitionen, mal abgesehen von Projektzwischenfinanzierungen, beim Umsatz wie auch beim Gewinn wachsen mit einer neuen Strategie bzw. einem Ausbau des Geschäftsmodells und genau das macht ja Jinko gerade mit ihren eigenen Projekten außerhalb Chinas. |