Liebe Leserinnen und Leser,
und wieder einmal gab es heute eine ordentliche Short-Attacke bei Varta. Innerhalb sehr kurzer Zeit wurden sehr viele Aktien an verschiedenen Handelsplätzen verkauft bzw. leerverkauft. Das Ziel dieser Aktion: Den Kurs der Varta-Aktie so tief wie möglich zu drücken und auf dem Weg nach unten noch möglichst viele Stoppkurse auszulösen, die dann für zusätzlichen Verkaufsdruck sorgen. Und natürlich sorgen die kräftigen Abschläge auch ohne Stoppkurs bei dem einen oder anderen Anleger für Verunsicherung und bewegen ihn vielleicht sogar zum Verkauf seiner Aktien. Hat funktioniert, der Kurs von Varta ist heute vormittag von 169 auf 156 Euro abgestürzt.
Und warum soll der Varta-Kurs fallen? Ganz einfach, damit die Leerverkäufer noch halbwegs moderat aus ihren Shortpositionen herauskommen. Denn auf dem deutlich ermäßigten Niveau werden dann Eindeckungskäufe getätigt. Und zwar so unauffällig wie möglich und wenn es geht, ohne den Kurs zu bewegen. Also ganz anders als bei der vorangegangenen Attacke, bei der ja Aufsehen erwünscht war.
Das Ziel der Leerverkäufer
Die einfache Rechnung: Man verkauft zum Beispiel 100.000 Aktien zusätzlich in sehr kurzer Zeit leer, drückt damit den Kurs um 10 Euro und deckt auf dem ermäßigten Niveau 500.000 Aktien 10 Euro niedriger ein. So investiert man also eine Million Euro (100.000 mal 10), um sich 5 Millionen Euro zu sparen (500.000 mal 10).
Dass dieses „Spielchen“ einen Tag vor Bekanntgabe der Zahlen von Varta betrieben wird, zeigt, dass die Leerverkäufer offenbar mit guten Ergebnissen und steigenden Kursen rechnen und ihre Spekulationen auf fallende Kurse möglichst vorher beenden wollen – und das natürlich zu möglichst tiefen Kursen.
Cool bleiben, kaufen
Was man als „normaler“ Varta-Anleger dagegen tun kann? Ganz einfach, keine Aktien verkaufen, keine Stoppkurse platzieren und das gedrückte Niveau für Nachkäufe ausnutzen. |