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25.03.2021, 07:31 Uhr Untermain als Vorreiter-Region bei der Wasserstoff-Technologie Stadtbusse, Müll-Fahrzeuge oder Lkw, die mit Wasserstoff betrieben werden: Der Untermain will bei der Wasserstoff-Technologie vorne mit dabei sein. Zum Einsatz kommt der klimafreundliche Antrieb in Unternehmen und in privaten Haushalten.
Stadt und Kreis Aschaffenburg und auch der Kreis Miltenberg gehören zur Metropol-Region Rhein-Main. Hier ist die Logistikbranche ein wichtiges Wirtschaftsstandbein. Und genau da kommen Wasserstoff und Brennstoffzelle ins Spiel, wenn es um klimafreundliche Antriebe geht. Die Kommunen wollen diese Technologie deshalb weiter vorantreiben. Denn Wasserstoff gilt als sauber, nachhaltig und umweltschonend.
Länderübergreifende Zusammenarbeit mit Hessen Der Bayerische Untermain hat sich beim Thema Wasserstoff und Brennstoffzellen länderübergreifend mit Kommunen aus Hessen zusammengetan. In Regionalkonferenzen wurden gemeinsame Pläne und Strategien besprochen, wie Dieter Gerlach, Geschäftsführer der Aschaffenburger Stadtwerke, im BR24-Gespräch erklärt. Hier ging es vor allem um Verkehrsfragen.
Bald Wasserstoff-Busse und Müllfahrzeuge in Aschaffenburg In der Stadt Aschaffenburg wollen die Stadtwerke neue Busse anschaffen, die mit Brennstoffzellen betrieben werden. Der erste Bus mit der umweltschonenden Wasserstoff-Technologie könnte bereits nächstes Jahr fahren, ebenso das erste Müllfahrzeug, so Gerlach. Der Vorteil gegenüber den Elektro-Akkus, die am Stromnetz geladen werden müssen, ist vor allem eine höhere Reichweite der Fahrzeuge. So muss weniger zwischengeladen werden.
Wasserstoff statt Erdöl: Hält der saubere Energieträger, was er verspricht? Brennstoffzelle bei Reichweite besser als Akku Wasserstoff ist aber nicht nur für den öffentlichen Nahverkehr interessant, sondern auch für die Logistikbranche. Laut Gerlach laufen bereits mit verschiedenen Unternehmen in der Metropol-Region Rhein-Main Gespräche zur Versorgung von Lkw mit Wasserstoff. Einige Unternehmen hätten bereits Interesse gezeigt, Fahrzeuge mit Brennstoffzellen auszurüsten – sobald auch eine Tankstelle zur Verfügung stehe.
Drei Wasserstoff-Tankstellen sollen am Untermain kommen Um Fahrzeuge betreiben zu können sind Wasserstoff-Tankstellen notwendig. Am bayerischen Untermain sind bislang drei in Planung mit entsprechenden Förderanträgen, in der Stadt Aschaffenburg, und in den Landkreisen Aschaffenburg und Miltenberg. Gerlach geht davon aus, dass es kommendes Jahr in Aschaffenburg eine Wasserstoff-Tankstelle geben wird.
Staatliche Förderung für Brennstoffzellen-Heizung Aber auch im Privatbereich ist die Wasserstofftechnologie laut Gerlach eine interessante Alternative, nämlich bei Heizungen. Eine Brennstoffzellen-Heizung ist bereits jetzt für jeden Haushalt erhältlich. In der Anschaffung sei sie zwar rund 10.000 Euro teurer als eine herkömmliche Gasheizung. Durch staatliche Förderprogramme könnten die anfänglich höheren Kosten in den Folgejahren aber aufgefangen werden, so der Chef der Stadtwerke abschließend.
Was sind die Vorteile von Wasserstoff? Wasserstoff und mit ihm die Brennstoffzelle sind ein zentraler Schlüssel für die Energiewende – und das in doppelter Hinsicht. So kann mit Hilfe von Strom durch Elektrolyse Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten werden. Wird der Wasserstoff mit überschüssigem Kohlendioxid, also CO2, verbunden, entsteht ein synthetisches Gas: Methan, auch grünes Erdgas genannt, das sich nicht zuletzt im Gasleitungsnetz beliebig speichern lässt. Umgekehrt kann wiederum mithilfe der Brennstoffzelle aus dem gespeicherten Wasserstoff Strom und Wärme erzeugt werden. |