Im Umfeld hoher Unsicherheit können Insiderkäufe einen signifikanten Mehrwert für systematisch schlechter informierte und mithin besonders risikoaverse Kleinanleger bieten.
Das Fehlen von Insiderkäufen im Umfeld mehrerer Gewinnwarnungen und eines bereits vor dem abschließenden Crash im ersten Halbjahr 2024 um mehr als 50% gefallenen Aktienkurses war ein wesentlicher Grund für meinen Komplettausstieg unmittelbar nach Veröffentlichung der letzten Prognosesenkung.
Nach Zahlenbekanntgabe und Publikation des ersten Insiderkaufs des CEO (Witzvolumen) hatte ich bei 5,50 € etwa die Hälfte der zu 6,60 € verkauften Position zurückgekauft. Nach Veröffentlichung des zweiten, volumentechnisch nun auch respektablen CEO-Kaufs habe ich meine EVO-Position wieder vollständig reetabliert. Signifikante Insiderkäufe als Vertrauensbeweis von Management und Aufsichtsrat in ihr Unternehmen sind genau das, was ich in einer schwierigen Situation mit hoher Unsicherheit sehen möchte. Ich gehe davon aus, dass der neue CEO nun alles daran setzen wird, das Margenproblem zu lösen, kurz- und mittelfristig nicht benötigte Kapazitäten abzubauen, Kosten zu senken, unprofitable Projekte einzustellen und zukünftige Projekte / Wachstumschancen nur noch unter der Bedingung der Erzielung einer mindestens marktüblichen Projektrendite zu akzeptieren.
Die vollständige Umstellung des Geschäftsmodells von Umsatzwachstum um jeden Preis auf (hoch-) profitables, nachhaltiges Wirtschaften wird mit Sicherheit ein bis zwei Jahre benötigen. Ich erwarte allerdings, dass beginnen ab Q3 und dann stetig von Quartal zu Quartal ein Trend hin zu nachhaltigem Wachstum und deutlich verbesserter Profitabilität sichtbar wird. Wenn und solange der neue CEO und die neue CFO dies einlösen und das in sie gesetzte Vertrauen rechtfertigen, bleibe ich an Bord... |