Vom offen sein und vom verdienen
Vom offen sein
In diesem Beitrag geht es um das offen sein. Nun wird sich sicher der ein oder andere der damit angefangen hat, dieses Posting zu lesen, fragen worüber sich Angie diese Woche wohl auslassen wird. Es reicht doch aus wenn die Geldbörse offen ist, um die Aktiengewinne einfahren zu können. Ein mancher hat statt der Geldbörse etwas größeres im Kopf wenn er diese Worte liest. Vielleicht etwas so großes wie einen Geldspeicher ähnlich dem von Dagobert Duck. Am besten mit einer offenen Tür, die größer ist, als der Geldspeicher selbst.
Wer solche Gedanken hat, der ist alles andere als offen. Der ist verschlossen. Denn das Bild mit dem Geldspeicher ist das Zeichen dafür, dass (zu große) Gier im Spiel ist. Ich schreibe bewusst von Spiel, da Börse neben der Geldbeschaffung für Unternehmen, auch dem Spieltrieb der Anleger dient.
Zurück zur Gier:
Je gieriger jemand ist, desto verschlossener ist er gegenüber Dingen die sein Aktieninvest – um es mal vorsichtig auszudrücken – überdenkenswert hinsichtlich eines weiteren „Haltens“, machen. Und je verschlossener ein Aktionär ist, desto unflexibler wird er sein, wenn es ansteht, zu handeln. Sprich, aus einem Invest, mit dem er falsch gelegen war, auszusteigen. Es stellt sich die Frage nach der Gier. Ich denke die Gier hat neben dem Zwillingsgeschwisterchen namens Angst, noch einen Verwandten. Einen Verwandten den man erst auf den zweiten Blick als Verwandten der Gier erkennt.
Es ist die Er“wart“ung. Woher kommt die Erwartung bei einem Aktionär? Sie kommt daher weil er denkt dass er sich nur – aus seiner Sicht der Dinge – diese oder jene Aktie ins Depot legen -, und dann nur noch warten muss. Diese Sicht der Dinge kann gut gehen. Es kann aber auch anders kommen. Bestes Beispiel – mein persönliches Lehrstück sozusagen – Comroad.
Geht es bei einem Aktieninvest wirklich darum eine Aktie ins Depot zu legen und zu warten? Zu warten darauf wo die Aktie z.B. in fünf Jahren stehen wird?
Ich denke es geht bei einem Aktieninvest weniger darum was man erwartet hinsichtlich der Kursentwicklung der Aktie. Es geht darum dass der Aktionär offen bleibt für die Dinge die kommen werden. Nur wenn er offen bleibt, kann er das tun was zu tun ist.
Vom Verdienen
Mit diesen Zeilen möchte ich ein paar Worte schreiben was das Geld verdienen an der Börse betrifft. Kann man des überhaupt? Geld an der Börse ver“dienen“. Ich denke die Antwort auf diese Frage lautet sowohl Nein, als auch Ja. Kommt auf die Sicht der Dinge an.
Nein lautet die Antwort wenn man der Meinung ist dass Verdienen von Dienen kommt. Wem dient ein Aktionär? Außer seinem Trieb das Geld das er hat, vermehren zu wollen. Ich denke dass nur bei den Angestellten der Firmen, in die ein Aktionär sein Geld investiert, von Dienen gesprochen werden kann. Denn die Angestellten dienen durch die Arbeit die sie Tag für Tag leisten, dem „Wert“erhalt, bzw. der „Wert“steigerung der Firma. Sie schaffen mit ihrer Arbeit etwas Wert – und Nachhaltiges. Von dem der Aktionär profitiert. Der Angestellte dient daher auch dem Aktionär. Das sollte sich ein Aktionär immer vor Augen halten, wenn er Gewinne realisiert.
Ja lautet die Antwort wenn man die Dinge so sieht, dass man es sich alleine durch das Zeit investieren hinsichtlich der Börsenthemen, die Gewinn versprechend und später auch Gewinn bringend sind, verdient hat Gewinne an der Börse zu machen.
Ich denke es ist letztlich weniger wichtig ob ein Aktionär der Gewinne realisiert, diese Gewinne als seinen „Verdienst“ ansieht, oder als das „Ergebnis“ seines Versuchs, das Geld zu vermehren.
Wichtig ist dass er über die Dinge die dazu geführt haben Gewinne realisieren zu können, ein Gefühl der Dankbarkeit verspürt. Wenn ein Aktionär über Gewinne die er allein durch Kauf und Verkauf von Aktien erzielt hat, eine Dankbarkeit verspürt, dann ist sich dieser Aktionär dadurch bewusst, dass es auch hätte anders kommen können.
Und dieses Bewusstsein ist etwas das ein Aktionär haben sollte, möchte er langfristig an der Börse erfolgreich sein. |