"Die Fonds werden nicht wegen des Inhalts gekauft, den kennen 99% der Anleger eh nicht, sondern ausschließlich wegen des Namens. "Ökoworld" klingt halts schön grün. Von daher können wir uns die ganze Diskussion darüber sparen, ob Ökoworld wirklich nachhaltig ist, da es für einen Ökoworld Aktionär keinerlei Relevanz hat."
Liest sich ziemlich nach einer Sicht, die vom Suppenschüsselrand begrenzt ist.
Es ist beileibe nicht so, dass der Wohlklang des Namens Ökoworld die Anleger dazu bringt, in Ökoworldfonds zu investieren.
Vielmehr ist von Bedeutung, dass Ökoworld sozusagen das nachhaltige Investieren "erfunden" hat. Und dieser Strategie auch in Zeiten gefolgt ist, in denen nachhaltige Investoren als grüne Spinner angesehen/bezeichnet worden sind. Es ist Ökoworlds Authentizität und die Tatsache, dass das Ökoworldteam seine Hausaufgaben eben selbst macht, statt sich billig Einschätzungen zu kaufen, die bei näherer Betrachtung dann doch nicht das Geld wert sind.
Außerdem ist es für den Ökoworldaktionär sehr wohl von Relevanz, ob Ökoworld nachhaltig ist. Würde Ökoworld es nicht sein, dann wäre das eine willkommene Gelegenheit für die Konkurrenz, um Ökoworld in ein "dubioses Licht" zu setzen. Was das für den Aktienkurs bedeuten würde, muss ich hier nicht weiter erklären.
Ich kann allen nur empfehlen, sich mal über Ökoworlds Vorgehensweise hinsichtlich der Beurteilung ob eine Firma in die Fonds aufgenommen werden kann, zu informieren. Dann wird sehr schnell klar, dass das was auf den ersten Blick als nicht nachhaltig angesehen werden kann, bei genauerem Hinsehen (mit dem Blick, den Ökoworld auf die Firma hat) anders aussieht. Die Dinge sind manchmal anders als sie scheinen.
Da es für Nachhaltigkeit keine exakte Definition gibt (und möglicherweise auch nie geben wird), hat jeder Nachhaltigkeitsfondsmanager seine eigene Sicht. Die Frage wird in Zukunft sein, welche Sicht die meisten "Follower" haben wird.
Durch die Änderung der Taxonomie (Atomenergie wird nun von der EU-Kommission als nachhaltig bezeichnet) wird es unter den jetzigen und zukünftigen Anlegern voraussichtlich 2 Hauptsichtweisen geben. Die eine, bei der Atomenergie als nachhaltig angesehen wird und die andere, bei der es anders ist.
Und für alle die das mit der Atomenergie anders sehen, könnte sich Ökoworld als "Fels in der Brandung" darstellen. Der Fels, auf dem die Anleger ihr Invest ablegen, um es nachhaltig anlegen und wachsen lassen zu können.
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