Richtig Preise sind nicht alles. Wenn Fundamentalanalysten ein Unternehmen bewerten, nehmen sie die Zahlungsströme der Zukunft und zinsen diese ab. Ein Effekt des „Nullzinsumfelds“ ist, dass ich jetzt höhere Bewertungen als bei einem 6% Zinsumfelds „akzeptieren“ muss. Sieht man aktuell ja schon bei den Techwerten i.d.R. ja „Wachstumsaktien“ Aber zurück zur Norilsk. Die Rückstellung von 2 Mrd. beeinflusst nicht den Cashflow der Zukunft (wäre nur schlimm, wenn dadurch eine Anlage nicht gebaut werden könnte oder ähnliches, dies ist m. W. nicht der Fall), daher hat die Zahlung natürlich eine Auswirkung aber nur kurzfristig. Eine Gewinnwarnung wg. einem geringeren Wachstum schlägt sich wegen der Abzinsung der zukünftigen Zahlungsströme schon viel stärker nieder.
Die 2-3 % Rückgang der Produktion wäre schlimm. Hier kommen meine Preise ins Spiel, diese haben weit mehr als 2-3% Abstand zum Rohstoffkurs letzten Jahres (außer Palladium). Zusätzlich hat aber Norilsk angekündigt die Produktion steigern zu wollen (was so m.W. 2020 nicht in der Aktie eingepreist war). Ein Faktor also der die zukünftigen Zahlungsströme nach oben treibt und somit komme ich weiter zu dem Schluss, dass Norilsk zum einen „günstiger“ ist als 2020 und zum anderen für mich auch noch weiteres Kurspotential als die Kursstände von „damals“ hat. Als kleiner Privatanleger hab ich allerdings keine Programme um mir hier aus der reinen Fundamentalanalyse Kursziele abzuleiten :-) Der Ausstieg wird dann eine Mischung aus Bauchgefühlt und einem Abschätzen, wann der positive Trend bei Rohstoffen und Norilsk „bricht“.
So wie immer nur meine bescheidene Meinung und keine Handlungsempfehlung:-) Feedback |