Naja, okay.
Allerdings sehe ich die Elektromobilität noch in ferner Zukunft. Ich habe gestern einen Bericht in "Plusminus" (?) über E-Autos in Deutschland gesehen. Auf diesem Sektor ist Deutschland Entwicklungsland. Die Vorreiterrolle, von der auch in der Politik gesprochen wird, ist nur ein Lippenbekenntnis. Es liegt hier wirklich im Argen: Auch Infrastrukturell (unglaublich umständliches Aufladen der Autios, kaum Ladestationen, tausend verschiedenen Systeme, x verschiedene Betankungskarten etcpp.).
Der "Verbrenner" wird uns noch länger erhalten bleiben, was ich schon vor Monaten, Bezug nehmend auf einen Artikel in der Süddeutschen, geschrieben habe: die deutsche Ingenieurskaste kennt seit 150 Jahren den "Verbrennungsmotor". Wir sind ein Land des Maschinenbaus, nicht so sehr der Elektronik.
Mein Tipp für die nächsten zwanzig Jahre ist eher: Wasserstoffverbrennungsautos (keine Brennstoffzelle!). Bzw. vielleicht sogar nur Bio-Ethanol-Autos.
Die Krux sind doch mE folgende widerstreitenden Interessen:
ad 1) Man kennt in D. den Verbrennungsmotor, man baut den schließlich seit über hundert Jahren, wieso auf die erfolgreiche Vergangenheit nicht zurückgreifen und eben nicht mehr "fossil" verbrennen.
ad 2) Das Laden von E-Autos mit fossil erzeugtem Strom ist in der Zuknunft sicher nicht mehr politically correct und im Grunde auch albern, wenn ich Kohle verheize, um Strom zu erzeugen, um Autos zu bewegen, kann ich auch gleich weiter Benzin verbrennen. Atomkraft ginge theoretisch, die Energie ist in der Produktion sauber. Die anfallenden Endprodukte strahlen halt ein paar hundertausend Jahre oder das ganze Werk versinkt innem Tsunami. Naja, einen Tod muss man sterben :-)
ad 3) Brennstoffzelle: Halte ich pers. für technisch zu aufwändig.
ad 4) Wassertsoffverbrennungsmotor: Wasssertsoff aus elektroly. Spaltung von Wasser mittels Strom - auch hier: macht nur Sinn, wenn der Strom nicht fossil hergestellt wurde. ZB Island: Strom großer Geothermie-Kraftwerke spaltet Wasser. Wasserstoff "leicht" speicherbar, transportfähig. Weiterer Vorteil: man "verbrennt" weiterhin im Motor.
ad 5) Reine Bio-Ethanol-Autos / bzw. BIO-Gas-Autos. Die Rechnung ist in der Tat Klimaneutral: Kohlenstoff aus der Luft im CO2 wird im Pflanzenmaterial gebunden, diese Pflanzen werden wieder zu Kraftstoff (GAS / Ethanol). Bevorzugte Pflanze ist der Mais. Nachteile: Weltproduktion des Mais heute schon beängstigend hoch, Monokulturen und die damit verbundenen Schwierigkeiten bzgl. des Pflanzenschutzes, widerstreitende Interessen bzgl. Landnutzung (Nahrungsmittel vs. "Verspritung"), Probleme mit Hungerkrisen: heute schon über den spekulativen Kapitalmarkt Auswirkungen auf den Maispreis, der v.a. in Afrika Hauptnahrungsmittel ist.
Ich glaube Elektromobilität wird erst dann ernstzunehmen sein, wenn Strom in ausreichenden Mengen klimaneutral über regenerative Systeme erezeugt werden kann. Dies würde alle oben genannten widerstreitenden Interessen beseitigen.
Was heißt das für IQ. Man hat noch ein paar Jahre, um diese Übergangstechnologie gewinnbringend am Markt zu platzieren. Sicherlich keine fünfzig Jahre mehr. Ich glaube also nicht, dass IQ an der "bevorstehenden" technischen Revolution der E-Mobilität scheitern wird. Das etwaige Scheitern hätte ganz andere Gründe. :-)
mfg
Thomas Hobbes
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