Fallschirmmord aufgeklärt - Möllemann war nicht Ziel Enttäuschter Verehrer gestand Münster Aus verschmähter Liebe hat ein 33jähriger Mann den Fallschirm einer zwei Jahre jüngeren Krankenschwester so manipuliert, daß sie aus 3.000 Metern Höhe in den Tod stürzte.
Der 33jährige Bahnbeamte aus Düren hat gestanden, aus Enttäuschung gehandelt zu haben, weil seine 31jährige langjährige Bekannte keine Beziehung mit ihm wollte. Damit erwiesen sich endgültig alle Spekulationen als grundlos, der Anschlag habe eigentlich dem nordrhein-westfälischen FDP-Vorsitzenden Jürgen Möllemann gegolten. Möllemann ist Vereinspräsident des Fallschirmsportclubs Münster, dem das Opfer angehörte.
In den Monaten vor dem Todessturz am 30. Mai hatte sich zwischen dem Bahnbeamten und der Krankenschwester eine intensive Freundschaft entwickelt, berichtete der Leiter der Mordkommission, Holger Illtgen. Regelmäßig habe der Mann das spätere Opfer mit dem Auto zum Fallschirmspringen gefahren. Bei einem Springen in Saarlouis habe er dann zufällig ein Gespräch mitgehört, in dem die Krankenschwester sagte, sie wolle keine Beziehung mit ihm.
Alle Sicherheitsmechanismen ausgeschaltet "Arg enttäuscht" hatte sich der Mann daraufhin nach Aussagen Illtgens an dem Fallschirm, den er für das Opfer aufbewahrte, zu schaffen gemacht: Er verdrehte den Hauptschirm, kappte das Stahlseil des Reserveschirms und zerstörte fachmännisch eine automatische Sicherheitsvorrichtung, die normalerweise in einer Höhe von 225 Metern automatisch den Reserveschirm auslöst.
Deshalb öffnete sich der Hauptschirm nur zum Teil, als die 31jährige ihn nach dem Absprung über Sendenhorst bei Münster in rund 1.200 Metern Höhe auslöste. Vorschriftsmäßig sprengte die 31jährige die Schirmkappe ab und versuchte, den Reserveschirm zu ziehen. Auch das blieb erfolglos. Die Frau stürzte ungebremst zu Boden und war sofort tot.
dpa |