__ | #1 von Dielenritzetwo 14.04.07 22:45:05 Beitrag Nr.: 28.820.847 Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben | |
| Pine Technology – Übersicht
http://www.pinegroup.com/
Übersichtsversion 2.1 vom 17.02.2007 - Alle Daten zusammengestellt auf Basis der Geschäftsberichte von 1999 bis 2/2007 und eines Interviews mit dem Firmenchef Michael Chui vom Januar 2007, Quelle: http://www.hkgem.com/prices/gei/e_default.htm , Interview Posting #375.
Story: Krass unterbewertetes, mittelständisches IT-Unternehmen in China (KGV aktuell etwa bei 4) mit vollständigem Turnaround nach einer Krise in 2002 und solidem Wachstum seit 3 Jahren. Entwicklung von konturlosem OEM-Hersteller mit breitem Produktspektrum im Low-end-Bereich zum weltweit anerkannten Markenhersteller (XFX) mit stetig wachsendem Bekanntheitsgrad. Hauptschwachpunkt: geringe Nettomarge.
Aktuelle Kernkennzahlen: Geschäftsmomentum (bis Q2 2007): Umsatz +25%; Gewinn +23%; Kurs: 0,022 Eurocent; sagenhaftes KUV von etwa 0,05; das heißt: für jeden Euro Umsatz von Pine zahlt man ganze 5 Cent!
Wichtige Anmerkung. Die Aktien in Hongkong haben einen Basiswert von 0,10 HKD, also umgerechnet 0,01 Euro. Bei uns haben Aktien einen Basiswert von 1 Euro. Man muss also den Faktor 100 anlegen, um die Aktienkurse vergleichbar zu machen. Bei uns ist ein Aktienkurs von 0,02 Euro ein klarer, aber hoffnungsloser Fall für den Pennystock. Der auf unsere Verhältnisse übertragene Kurswert von Pine ist tatsächlich 2 Euro! Nicht vergessen, der „gefühlte Kurs“ täuscht hier! (Sieht aus wie Schrott, ist es aber nicht!)
Marktkapitalisierung: etwa 17 Mio USD, Umsatz 2007 erwartet: über 400 Mio USD; positiver Buchwert: ca. 57 Mio USD (also nach bereinigten Zahlen keine Schulden!); Cash on Hand: 8,5 Mio USD; EPS 2006: 0,0053 USD, EPS 2007 erwartet: etwa 0,006 USD, EBIT-Marge: 8,1%; Nettomarge: ca. 1%, Debt-to-equity: 69,4%.
Firmenstruktur: Die Pine Technology (Holdings Limited, Bermuda) mit Hauptsitz in Hongkong hat zwei verschiedene Geschäftsbereiche, die sich gegenseitig sinnvoll ergänzen mit einem Umsatzverhältnis von etwa 70%/30%:
1. XFX: ( http://www.xfxforce.com/web/home.jspa ) Mittlerweile weltweit bekannter Grafikkartenproduzent mit Hauptsitz in Hongkong und eigenen Forschungsabteilungen; Gründung dieser Sparte in 2003. Stellt das komplette Graka-Spektrum im nVidia-Referenzdesign her („nVidia only“), von der Basiskarte bis zum Xtreme-Gamer mit zunehmenden Schwerpunkt im Highend-Bereich.
Beste Testbewertungen der Produkte im Internet. Monatlicher Grafikkarten-Durchsatz: 450.000, OEM-Marktführer in China, Anteil am Gesamtumsatz derzeit 70%; neueste Produkte: die neuen Grafikkarten im DirectX-10-Standard wie XFX Geforce 8800 GTS und GTX, Flagschiff: jeweils XXX-Version. (Die Nummer nach XXL!)
Do-it-your-self-Beliebtheitstest für Deutschland: bei http://www.idealo.de ) das folgende Suchkriterium eingeben „Geforce“. Es erscheint eine Liste aller verfügbaren nVidia Geforce Produkte aller Hersteller. Dann die Liste nach „Popularität“ sortieren lassen. Schaut doch mal, wann die ersten Konkurrenten von Pine auftauchen und welches die Härtesten sind! (Und nur die Harten verkaufen ihre Karten!)
Vertrieb aller eigenen Produkte (Grafikkarten, Headsets, Speichersysteme) über internationale Vertriebsnetzwerke in über 50 Ländern. Mit E-Händlern und Kaufhäusern in USA, Kanada, Europa, Asien; z.B. in Deutschland: Media Markt (auch Spanien), Saturn, Atelco und viele andere Online-Retailer; in den USA: Walmarkt, Sam’s Club, Circuit City; in Kanada: Best Buy, Radio Shack, Office Depot, Business Staples; in England: Virgin Megastores, PC World, Maplin Electronics; in Frankreich: Carrefour, Auchan; usw.
2. Samtack: ( http://www.samtack.com/2006/ ) Weltweiter Vertrieb für Computerzubehör mit Hauptsitz in Kanada und USA, Anteil am Pine-Gesamtumsatz 30%, gehört mit zu den Marktführern im Computergroßhandel in Kanada. Vertriebszentrale: Montreal, Kanda. Unterhält insgesamt 15 Filialen in Kanada, USA, England, Deutschland und anderen Ländern.
Historische Geschäftsentwicklung in absoluten Zahlen, Jahr (Umsatz/Gewinn) , gerundet in Mio. USD
1998 (199/2,1); 1999 (249/4,2); 2000 (317/10); 2001 (297/0,9); 2002 (238/0,4); 2003 (227/-0,9)*; 2004 (227/1,6); 2005 (264/2,3); 2006 (354/3,6 ); 2007 (425e/5,0e)**
* Interessantes Entwicklungsmerkmal: Wegen Umsatz- und Gewinnrückgang bildet 2003 den Tief- und Wendepunkt in der Geschäftsentwicklung. Seit Börsengang 1998 ist dies allerdings das einzige Jahr mit Verlust. Ansonsten wurden stets Gewinne mit nach Hause gebracht! Seit 2003 geht es mit Umsatz und Gewinn kontinuierlich bergauf.
** e= erwartet. Es handelt sich um meine persönliche Schätzung. Ein weiterer historischer Umsatzrekord in 2007 wird mit hoher Wahrscheinlichkeit erreicht. Im den ersten beiden Quartalen liegen vor: 2007 (207/1,54). Traditionell ist die zweite Geschäftsjahreshälfte gewinnträchtiger.
Historische Geschäftsentwicklung in Prozent, Jahr (Umsatz/Gewinn):
1999 (+25%/+100%); 2000 (+27%/+138%); 2001 (-6%/-91%); 2002 (-20%/-67%); 2003 (-5%/-125%); 2004 (0%/+78%); 2005 (+16%/+44%); 2006 (+34%/+57%); 2007 (+20%e/+25%e)*
* Es handelt sich um meine persönliche Schätzung.
Interessantes Entwicklungsmerkmal: seit 2003 steigt der Gewinn deutlich stärker als der Umsatz. Dies lässt auf eine weitere Verbesserung der zurzeit noch geringen Nettomarge von etwa 1% hoffen. Das durchschnittliche Wachstum seit 2004: Umsatz = 17%, Gewinn = 60%.
Dividenden: bisher nur in 1999: 0,0077 USD und 2000: 0,0026 USD. Nach meiner persönlichen Einschätzung könnte 2007, spätestens 2008 die Dividendenzahlung wieder aufgenommen werden. (Hoffen wir mal)
Umstrukturierung: Begann 2002 und wurde 2003 abgeschlossen. U.a. wurde das alte, breitgefächerte Produktspektrum z.B. mit CD-, MP3-Playern sowie Soundkarten drastisch reduziert und ein neuer Fokus auf Highend-Grafikkarten im nVidia-Referenzdesign gesetzt. Bestimmte Regionen wie Australien wurden aufgegeben. Pine Technology fertigt noch heute OEMs über Tochterfirmen z.B. Speichermedien (CDs, DVDs, Blu-Ray-Disks), Mäuse, Motherboards usw. (Fatherboards sollen demnächst kommen)
Umsatzverteilung 2006 nach Sparten (Mio. USD): Gesamt: 354, davon XFX: 224 (+45% i.Vgl. zum Vorjahr), Samtack: 110 (+18% i.Vgl. zum Vorjahr)
Umsatzverteilung 2006 nach Regionen (Mio. USD): Nordamerika: 202 (+29% i.Vgl. zum Vorjahr) Europa: 76 (+52% i.Vgl. zum Vorjahr) Asien: 69 (+28% i.Vgl. zum Vorjahr) Andere: 6 (+100% i.Vgl. zum Vorjahr)
Firmengründung: 1989 Gründung in Kanada, zunächst nur Computerzubehörvertrieb, später erst eigene Produktion in China. Pine Technology beginnt die Produktion mit Computerzubehör und Kommunikationsgeräten, verliert aber in 2002/3 als konturloser OEM-Hersteller kräftig Marktanteile. Im Februar 2003 wird XFX als eigenständige Sparte in enger Zusammenarbeit mit nVidia gegründet. Außerdem wird der der Motherboard-Hersteller Proteam (früher Azza) übernommen. XFX entwickelt sich seit dem schnell zu einer überaus erfolgreichen Marke und ist seit einiger Zeit einer der wichtigsten nVidia-Partner. Pine besitzt heute vier Forschungszentren in verschiedenen asiatischen Ländern und hat drei Fertigungsstätten in China. Auf dem chinesischen Markt hat Pine ein sehr erfolgreiches OEM-Business hochgezogen und hält hier die Marktführerschaft bei der Zulieferung von Grafikkarten an Systembilder wie beispielsweise Dell.
Joint Ventures/Kooperationen Verschiedene Joint Ventures mit Hardwareherstellern und Vertriebsfirmen für Computerzubehör. Seit Ende 2006 kooperiert Pine mit Fatality (Johnathan Wendel) und hat kürzlich die erste Grafikkarte unter dem Markennamen „Fatal1ty“ herausgebracht.
Mitarbeiter: etwa 1500, davon 320 in Marketing und Forschung und Entwicklung beschäftigt, der Rest in der Produktion. Personalkosten pro Jahr etwa 8,8 Mio USD.
Börsengang: 1999 Growth Enterprise Market (GEM), Hongkong, Symbol 8013.hk. Ausgabepreis 1999 umgerechnet 15 Eurocent, Höchststand 25 Eurocent in 2000, Niedrigststand 0,6 Eurocent in 2003. Das Geschäftsjahr endet am 30. Juni.
Aktien: ca. 683 Mio., Basiswert: 10 HKCents, entspricht nach heutiger Umrechnung etwa einem EuroCent. Bisher keine Kapitalerhöhung seit Börsengang 1999; Managementbeteiligung: 55,2%, Freefloat: 44,8%. Hinweis: Management kauft in 2005 Anteile von einer Investmentfirma zurück.
Börsenhandel: Hongkong (GEM) und Deutschland, Freiverkehr. In Deutschland ist der Aktienumsatz teilweise höher, die Kursstände beeinflussen sich gegenseitig in Abhängigkeit vom lokalen Nachfrage-Angebotsverhältnis. Die Heimatbörse gibt natürlich den Ton an. Seit dem der Emerging Markets Investor die Aktie in 2003 gepusht hat (leider zu früh), gibt es in Deutschland einen recht hohen Investmentanteil. Aktueller Umrechnungskurs Hongkong Dollar – Euro etwa 10 : 1. Kurse mit Angabe der Stückzahlen: http://de.today.reuters.com/stocks/financeQuote.aspx?ticker=… . Der durchschnittliche KGV im GEM-Index, in dem auch Pine notiert ist, beträgt übrigens saubere 22! Das ist das xx-fache von Pines KGV Siehe hier: http://www.hkgem.com/statistics/ms1/e_DailyAvgPE.html
Aktienoptionen: Aktuell nur für das Management (relevant sind etwa 8 Mio Aktienoptionen bis 2009 auf Basis 15 HKCent, also etwa 1,5 Eurocent). Aktienbeteiligungen für Mitarbeiter sind angedacht. Pine Technology hat sich formell ein Rückkaufrecht von bis zu 10% der Gesamtaktien genehmigen lassen sowie auch eine mögliche Kapitalerhöhung von bis zu 20%. Diese Genehmigungen werden allerdings schon seit Jahren erteilt, ohne dass es bisher zur Ausübung gekommen ist.
Beteiligungen: Die ausgesprochen erfolgreiche, österreicherische AVW-Invest hält etwa seit Ende 2005 ungefähr ein 1%-Anteil von Pine Technology. Die Firmenpolitik von AVW-Invest sieht in der Regel ein Anfangsinvestment von 1% vor. Weitere Aufstockungen auf bis zu 5% sind grundsätzlich möglich (bei mir nicht). http://www.avw.at/deutsch/gruppe/beteiligungen/beteiligungen… .
Sonstiges: Firmenphotos: http://samtack.com/2006/profilefactory.htm Soziales: Samtack gewinnt 2004 in Kanada eine Auszeichnung für „High Standards & Working Conditions“ und 2005 eine Auszeichnung für beste kanadisch-chinesische Zusammenarbeit (siehe Hompage Samtack, News und Profile)
Risiken: Margenschwache, konkurrenzintensive Branche. Ein Prozess ist anhängig wegen angeblicher Steuerhinterziehung bei der Einführung von CD-Rohlingen in die USA. Pine hat den damaligen Geschäftspartner aber bereits verklagt. Wegen geringer Strafwahrscheinlichkeit wurden noch keine Rücklagen gebildet. Wachstumsbedingt besteht noch negativer Cashflow. Außerdem volatiler GEM-Handel, dünner Aktienmarkt in Deutschland und Hongkong. Die hohe Nachfrage nach Laptops und Spielkonsolen wird den Grafikkartenmarkt in Zukunft begrenzen. Die Hardcore-Gamer bleiben aber bei ihrem Desktop und wollen natürlich auch von integrierten Grafikkarten wie von Intel nichts wissen, da diese nicht leistungsfähig genug sind.
Geschäftsaussichten: XFX hat durch ein intelligentes und ansprechendes Produktkonzept (zwei bis drei Untertypen pro Grafikkarte je nach Übertaktungsgrad und Leistung der Speicherbausteine) sowie just-in-time-Lieferung weltweit stark an Attraktrivität bei den Hardcore-Gamern gewonnen. Noch 2004 hieß es: „eine noch wenig bekannte Firma mit Sitz in Hongkong“. Heute: siehe Beliebtheitstest. Hinzu kommen großzügige Produktgarantien. Das nach Grafikspeicher hungrige Windows Vista und der neue Grafikstandard bei Computerspielen „DirectX-10“ machen die Grafikkarte zum beliebtesten Upgrade-Objekt in 2007 und 2008! Richtig sauber läuft Vista erst mit 256 Mbyte. Wie geeignet ist denn deine Grafikkarte? Teste hier: http://www.nzone.com/content/nzone/srl/nzone_srl.asp?gameid=… . Das weit über dem Marktdurchschnitt liegenden Wachstum von XFX (die letzten drei Jahre jeweils über 40%) wird wohl noch 2 bis 3 Jahre anhalten.
Warum ist Pine so extrem unterbewertet? Pine gehört der Klasse der um 2002 gefallenen Engel an. Ihm haftet noch das alte Image eines Wald- und Wiesenherstellers irgendwo im fernen Asien an. Die Börse hat den geschäftlichen Erfolg der Firma und die Möglichkeiten der IT-Branche in dieser Region noch nicht erkannt. Sicher ist die recht geringe Nettomarge ein Schwachpunkt, allerdings mit Aussicht auf Besserung wie die Zahlen zeigen. Der Emerging Markets Letter puschte 2003 mit überzogenen Vorstellungen und Hoffnungen. (Ich nicht)
Mein Kauftipp: Informieren, überlegen, ggf. investieren. Eng limitieren und Geduld mitbringen.
MeinVerkauftipp: Auf keinen Fall vor dem angemessenen Kursziel von zunächst 9 EuroCent
PS: Wer eine Blue-Chip-Aktie mit ähnlichen Schnäppchen-Zahlen kennt, der schicke mir bitte mal eine Mail.
Quelle Wallstreetboard |
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