MediGene AG präsentiert positive Sicherheitsdaten der klinischen Phase I/II-Studie für krebszerstörenden Virus NV1020
Martinsried - San Diego, 31. Mai 2006. Das deutsch-amerikanische Biotechnologie-Unternehmen MediGene AG (Frankfurt, TecDAX) veröffentlicht positive Sicherheitsdaten aus der klinischen Studie mit dem krebszerstörenden Virus NV1020 zur Behandlung von Lebermetastasen. Die Daten wurden auf der DDW-Konferenz (Digestive Disease Week) in Los Angeles präsentiert.
Bei NV1020 handelt es sich um modifizierte Herpes Simplex Viren (HSV), die spezifisch Tumorzellen angreifen, ohne gesundes Gewebe zu schädigen. Die Studie sieht eine wiederholte Behandlung verschiedener Patientengruppen mit unterschiedlichen Dosen NV1020 vor, gefolgt von Chemotherapie. Die Virusgabe wurde von den teilnehmenden Patienten gut vertragen und war gut kombinierbar mit den anschließenden, Standard-Krebstherapien. Nach Verabreichung von NV1020 wurden keine Anzeichen einer systemischen HSV-Infektion oder klinisch relevante Nebenwirkungen beobachtet.
Dr. Peter Heinrich, Vorstandsvorsitzender der MediGene AG kommentiert: "Ein wichtiges Zwischenergebnis dieser Studie ist erzielt. Bei einer hochinnovativen Technologie wie unseren onkolytischen Viren sind die Anforderungen an die Sicherheit besonders hoch. Wir sind froh darüber, dass wir diese Hürde in den ersten Eskalationsstufen genommen haben und sehen den weiteren Ergebnissen der Studie, insbesondere der mittleren Überlebenszeit der behandelten Patienten, mit Spannung entgegen".
NV1020: MediGenes onkolytischer Herpes Simplex Virus (HSV) NV1020 ist darauf ausgerichtet, sich gezielt in Tumorzellen zu vermehren und dadurch den Tumor zu zerstören (Onkolyse) wobei geringere Nebenwirkungen erwartet werden, als bei herkömmlichen Therapien. Sie könnten eine therapeutische Alternative bei Tumoren bieten, die nicht operativ entfernt werden können oder eine Resistenz gegen Chemo- oder Strahlentherapie entwickelt haben. Ebenso können möglicherweise Synergien durch die kombinierte Behandlung mit onkolytischen HSV und Standardbehandlungen, wie Chemotherapie, erzielt werden.
Studienaufbau: Die Studie besteht aus einem nun abgeschlossenen Dosisfindungsteil, an den sich ein Phase II-Teil anschließt, bei dem Verträglichkeit und Wirksamkeit bei Einsatz der optimalen Dosis von NV1020 untersucht werden. Die teilnehmenden Patienten leiden unter einem kolorektalen Adenokarzinom, das nicht operativ entfernt werden kann. Sie erhalten im Rahmen der Studie vier Verabreichungen von NV1020, gefolgt von einer Standard-Chemotherapie.