Nachdem ich am Abend der neulichen Prognoseänderung meinen Komplettausstieg zu 6,60 kund getan habe und damit im nachhinein richtig lag, bin ich heute bei 5,50 mit in etwa der Hälfte meiner verkauften Position wieder eingestiegen. Für den Fall, dass die Shortseller den Kurs nach kurzem 15% Bounce tatsächlich noch einmal auf frische Jahrestiefs herunterprügeln, stocke ich ggf. weiter auf.
Kurz- und mittelfristig ist Evotec eine reine Zockeraktie, da sollte sich kein Longie hier im Forum irgend etwas schönzureden versuchen. Unter 1 MRD EUR MKAP scheint die Aktie jedoch rein bewertungstechnisch einen Longversuch wert, wenngleich die Charttrader hier weiter am Steuer sitzen und ein Abverkauf bis zum Dt. Bank Ziel 4 EUR oder auch darunter jederzeit möglich erscheint. Für Freudensprünge, ob einer vermeintlich preiswerten Einstiegsgelegenkeit ist es m.E. noch viele Monate zu früh. Erst im Frühjahr 2025 mit der Prognose für das Geschäftsjahr 2025 werden wir einigermaßen abschätzen können, ob der neue CEO das evidente Margenproblem lösen kann oder Evotec auch über das Jahr 2024 hinaus - trotz hohen und nachhaltig steigenden Umsatzerlösen -weiterhin Verluste schreibt und vom ureigenen betriebswirtschaftlichen Sinn eines Unternehmens, "Geld zu verdienen", weiter nur träumen kann. Ganz gleich wie das Geschäftsmodell eines Unternehmens auch lautet, es geht immer um die Maximierung des Shareholder Value in Form höchstmöglicher Renditen auf das eingesetzte Kapital. Der Unternehmenswert entspricht stets dem Barwert der Nettozuflüsse der Anteilseigner! Da kann die Entwicklungspipeline noch so vielversprechend aussehen. Wenn auf Jahre hinaus für die Anteilseigner kein ausschüttbarer Cashflow (FTE) übrig bleibt, ist der DCF-Wert aus Sicht der EK-Geber gleich NULL. Evotec muss erst noch beweisen, dass das Geschäftsmodell nachhaltig positive Cashflows erzielen kann. Wenn das geschieht, hat die Aktie ausgehend vom aktuellen Kurs sicherlich Wertsteigerungspotenzial. Wenn nicht, geht das Siechtum hier ungebrochen weiter. |