Die Kontrollillusion ist ein grundlegendes menschliches psychologisches Phänomen, das dazu führt zu glauben, Vorgänge kontrollieren zu können, die objektiv nicht kontrollierbar sind. Die Kontrollillusion ist weit verbreitet und in allen Lebensbereichen von Bedeutung. Da sie unbewusst auftritt, ist sie der bewussten Kontrolle schwer zugänglich. 1
Es handelt sich dabei um einen psychologischen Mechanismus, der insbesondere dann zum Einsatz kommt, wenn der Mensch in Situationen kommt, in denen er eigentlich wenig oder keine Kontrolle über die Entwicklung der Ereignisse hat. In Folge der Kontrollillusion entsteht dann der subjektive Eindruck eines selbstbestimmten Handelns und das eigene „Ich“ wird stabilisiert. Kurz zusammengefasst könnte man sagen: Selbst wenn die Kontrolle nur auf einer Illusion beruht, vermittelt sie doch das Gefühl von Sicherheit. Das Ausmaß der Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Kontrollillusion ist von verschiedenen Einflussfaktoren abhängig. Grundlegende Voraussetzung ist „der Wille ein bestimmtes Ziel zu erreichen“ und „die wahrgenommene Verbindung zwischen Ergebnis und eigener Handlung“. Da im medizinischen Alltag alle oben genannten Faktoren auftreten, unterliegen auch Ärzte ständig der Gefahr einer Kontrollillusion in Bezug auf die gewählten diagnostischen Einschätzungen und die daraus abgeleiteten therapeutischen Maßnahmen. Dadurch haben sich über die Zeit viele Behandlungen etabliert, die auf den ersten Blick wirksam erscheinen, aber bei genauer Analyse keinen Therapieeffekt haben, oder es werden bei komplexen Krankheitszuständen erreichte Verbesserungen in ihrer Kausalität fehlinterpretiert.
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----------- Überall ist der Irrtum obenauf und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität |