EnerGulf - High Noon in Namibia "What if everything is an illusion and nothing exists? In that case, I definitely overpaid for my carpet". (Woody Allen)
An EnerGulf scheiden sich die Geister. Manch einer sieht ein großes Risiko, der andere eine gewaltige Chance. Dies liegt allerdings in der Natur der Sache. Denn der Erfolg einer Ölexploration kann nun mal nicht herbei diskutiert werden. Ebenso wenig wie das mit einem Misserfolg geschehen kann. Deshalb ist es wichtig, zumindest die Rahmenbedingungen und die für den Erfolg und Misserfolg entscheidenden Parameter zu kennen.
Unbestreitbar ist ein Engagement in Erdöl oder Erdgas derzeit allein unter Sentimentsgesichtspunkten eine aussichtsreiche Sache. Erklomm doch zuletzt der Ölpreis neue Rekordhöhen (112 USD). Einzelne Auguren erwarten aufgrund der Aufzehrung der Ressourcen und des Rückganges der Förderung ("Peak Oil") in den nächsten 10 Jahren Preise von bis zu 200 USD.
Um die Abhängigkeit von arabischem Öl (“Ölwaffe”) zu vermindern, fokussiert sich die US-Energiepolitik geostrategisch zunehmend auf afrikanische Ölquellen.
Dank bester Beziehungen konnte EnerGulf mehrere Projekte in Afrika akquirieren.
Mr. Greenblum is the managing director of Rio Mining and Energy, Inc., a natural resource consultancy and investment firm. He is formerly a senior executive with Diamond Fields Resources, Inc., which was later acquired by Inco, Ltd. (C$4.3 billion transaction - Voisey’s Bay Nickel Discovery). Prior to his association with Diamond Fields, Mr. Greenblum served as a senior Bush administration official under President George H.W. Bush at both the U.S. Department of Energy and the U.S. Department of Commerce. While at the Department of Energy, he served as Senior Executive in the Office of Fossil Energy. Among his responsibilities were the Naval Petroleum Reserve (in charge of Elk Hills Field - 1.719 Billion/Bbls recoverable reserves:AAPG-Giant Field), Strategic Petroleum Reserve, Clean Coal Technology Program and the Enhanced Oil Recovery Technology Program. At the Department of Commerce, Mr. Greenblum served in international trade administration as Director, Office of Africa, responsible for U.S. investment and trade policy with Africa. Previous to his service in the Bush administration, Mr. Greenblum was a senior executive with KP Exploration, Inc., a wholly owned oil and gas subsidiary of Kidder, Peabody and Company. During his tenure with KP Exploration, the company drilled over 200 oil and gas wells, primarily in south Texas and Oklahoma.
Nach allem was man weiß, bieten alle Projekte beste Voraussetzungen, sog. "Giant-Oilfields", das sind Ressourcen mit mehr als 500 Mio. Barrel, zu enthalten. Mindestens 2 dieser Felder liegen offshore in Namibias "Block 1711" (Kunene und Hartmann). http://www.namcor.com.na/downloads/publications/OIL_GAS.pdf
http://www.searchanddiscovery.net/documents/...ca/abstracts/brito.htm
http://www.forbes.com/global/2001/1224/028.html
Kunene, der kleinere von beiden, wird Mitte März 2008 erstmals angebohrt, um eine Bestätigung der positiven Messergebnisse zu erhalten. Das Projekt ist vollständig 3D-definiert und es wurden direkte Indikatoren wie Gaskamine und Aussickerungen am Meeresboden beobachtet.
Es liegt ein unabhängiges Gutachten (NSAI Prospective Report) nach kanadischer Norm NI 51-101 vor, welches das Potential der Ressource mit bestimmten Wahrscheinlichkeitsgraden (P10, P50, P90) aufzeigt. http://www.energulf.com/news/09_08_06.pdf In Namibia sollen demnach mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 %, so das Ergebnis einer Simulation, die Größen und andere Faktoren als Eingangsparameter hatte, mehr als 3,2 Mrd. Barrel Öl und wohl einige TCF Gas liegen. Die P90 und P10 Bestimmtheitsmaße im "Oil-Case" lagen bei 1,0 Mrd. Barrel bzw. (optimistisch) bei 6 Mrd.
Letzte Gewissheit bringt allerdings nur ein ein Well-Logging. Dazu muss gebohrt werden.
http://www.ptb.de/de/aktuelles/hvhsymp/2003/helmlueling.htm
Sehr optimistisch ist jedenfalls der Operator, Sintezneftegaz: Dr Valentin Khalin, said in an earlier interview with New Era: "We have 90 percent expectation to find oil or gas. No one can be 100 percent sure of what is under the surface of the earth". http://allafrica.com/stories/200802150620.html
Denn letztlich ist Erdöl nur dort zu finden, wo sich biologische Sentimente ablagerten (z.B. an ehemaligen Flussläufen), die Temperatur- und Druckverhältnisse stimmten, um die Umwandlung in Erdöl zu begünstigen, das Gestein porös genug war, um das Erdöl zu speichern und das Abdeckgestein dicht genug war, um Aussickerungen zu verhindern bzw. die Einsickerung von Meerwasser zu vermeiden. Diesbzüglich sieht es in Namibia sehr günstig aus, zumal Exxon jüngst in der gleichen Struktur ("Angola") fündig wurde und die kürzlich erfolgreich angebohrte Struktrur zwischen Südamerika und den Falklands geologisch identisch ist.
http://www.namibian.com.na/2007/December/national/07D48D338C.html
http://www.ipsnews.net/news.asp?idnews=40086
http://www.energy-business-review.com/...-308E-4FE6-9011-776B54233015
Direkte Indikatoren (siehe oben) signalisierten zudem im Block 1711 das Vorhandensein von Erdöl/Erdgas. "Block 1711 contains the most attractive undrilled structure that I have seen in over 40 years of exploring for oil and gas internationally. In my opinion, each of the Kunene and the Hartmann prospects are of a sufficient size to have the potential to contain a 'giant field,' being over 500 million barrels [as defined by the American Association of Petroleum Geologists],” Bill St. John, EnerGulf's adviser for African and other international oil and gas exploration operations, stated in a media release. http://www.resourceinvestor.com/pebble.asp?relid=39247
Die Kosten für den ersten Drill, Kunene1, wurden auf 50 Mio. USD veranschlagt, die gemäß den vereinbarten Working-Interests zu 10 % auf EnerGulf und zu 70 % auf Sintez (Operator) entfallen. Working Interests haben auch die staatlichen Ölgeselslchaften Namibias (Namcor) und Südafrikas (PetroSA) gezeichnet. Bekannt ist, dass die Förderkosten im Oil-Case etwa 12 USD je Barrel ausmachen und die Gewinnbelastung durch die Ertragssteuern z.G. des Staates Namibia auf etwa 40 % zu veranschlagen ist. Angesichts eines Ölpreises von z.Z. rund 100 USD je Barrel eine potentiell sehr lukrative Angelegenheit. http://www.namcor.com.na/index.php?pn=fiscal_regime
Im Erfolgsfalle kann der Zeitwert (NPV10%) der Ressource (nur ENG-Anteil) auf etwa 4,2 Mrd. USD veranschlagt werden, was einem Zeitwert von etwa 13 USD je Barrel entspricht. Grundlage P50 Intervall (mittlerer Erwartungswert).
Eine weitere Explorations-Lizenz wurde an einem potentiellen Giant-Oilfield in der Demokratischen Republik Congo akquiriert. Der Vertrag bezieht auf einen 475 km2 großen Block ("Lotshi Block") im Westen des Congo ("Les Zones du Bassin Côtier").
"EnerGulf Resources Inc., Houston, said the country's president ratified a hydrocarbon exploration and production-sharing contract on the 475 sq km Lotshi Block in Congo (former Zaire)'s western salt basinThe block is contiguous to Angola's Cabinda oil producing area and the Chevron Corp.-operated giant Malago and Takula field complexes. EnerGulf is operator of Lotshi, and state Cohydro will have a 10% carried interest. The 5-year minimum work program is $33.5 million". http://www.energulf.com/news/03_17_2008.pdf
"A major U.S. oil company previously documented six untested leads with potential recoverable reserves of 880 million barrels of oil within the ZBC". Vorausgesetzt, die vermuteten > 500 Barrel recoverable reserves http://www.energulf.com/news/09_14_05.pdf lassen sich bestätigen, kann der Block auf eine ähnliche Größenordnung wie Namibia 1711 veranschlagt werden. Der logischerweise nächste Schritt wäre mithin eine 3D-Seismic des gesamtes Gebietes, damit die geometrische Größe für einen "prospective resource report" nach kanadischer Norm geschaffen wird.
Da dieses Projekt onshore liegt, sind die Aufwendungen für den Drill deutlich geringer anzusetzen als in Namibia. Angeblich etwa 15 Mio. USD je Loch.
Die Finanzierung dieses Explorationsprogrammes für das erste Jahr (hauptsächlich seismische Arbeiten) wurde mit dem letzten Privat-Placement über 8 Mio. CAD gesichert. http://www.resourceinvestor.com/pebble.asp?relid=39247
Fazit: Ein Investment für Leute mit Kalkül, die sich der Risiken solcher Projekte ("niemand kann in den Boden schauen") bewusst sind. Aber auch ein Investment mit exorbitanten Chancen. Angesichts der schieren Größe, um die es geht, gewiss kein "Micky-Maus-Play", wie Jeff Greenblum die Driller kleiner Ressourcen bezeichnet. Das Management, das mehr als 7 Mio. Aktien hält http://www.canadianinsider.com/coReport/allTransactions.php?ticker=ENG und auch Sintez, die allein in die ersten beiden Bohrungen etwa 80 Mio. USD investieren, scheinen jedenfalls vom Erfolg ihres Projektes überzeugt zu sein.
Das Who-is-Who der Branche ist eingebunden, Schlumberger/WesternGeco für die Seismic und Halliburton für das Schachtmanagement, was die technischen Risiken minimiert. Das Projektmanagement ist an Firstdrill übertragen. http://www.firstdrill.co.uk/news/Firstdrillentersnamibia.htm
Eine Umweltverträglichkeitsstudie liegt ebenfalls vor. http://www.energulf.com/news/10_26_07.pdf. Sprott Asset Management hat sich mit Geld engagiert und mit 10,5 % beteiligt (2, 0 Mio Aktien und 1,8 Millionen Warrants). http://www.agoracom.com/ir/energulf/messages/727758
Wellington West Capital Market Inc., die 9 Explorer verglichen haben, gibt für die Aktie ein erstes Kursziel von 10 CAD aus. http://www.redwood-capital.com/pdf/reports/GSA/...20West%20012108.pdf
Positive Signale senden auch die an der TSX offenen Short-Positionen. die sich am 31.3.2008 auf (kleine) 172.800 Stück summierten. http://infoventure.tsx.com/TSXVenture/...X&SEC_SYM_SID=1&HC_FLAG1=on.
Denn letztlich bedeutet das, dass am Stichtag nur relativ wenige Marktteilnehmer von sinkenden Kursen ausgingen. Andererseits bedeutet das allerdings auch, dass die Chancen auf einen großen "Short-Squeeze" gering sind. Zumindest im kanadischen Markt, denn in Deutschland können sich diese Positionen anders darstellen. Allerdings kommt es auch immer darauf an, wie sich die Angebotseite darstellt.
Am 30.11.2007 (letzter Quartalsbericht) waren 31,8 Mio. Aktien, 5,0 Mio. Optionen und 7,6 Mio. Warrents im Umlauf. Hinzu kommt noch eine Privatplatzierung in 2008 über 8,0 Mio. Aktien inkl. der gleichen Anzahl von Warrants, “fully diluted” also quasi 60,4 Mio. Stück.
Für einen Explorer im Near-Drilling-Stadium sind das relativ wenige Stücke. Insbesondere angesichts der Größe und des mutmaßlichen Wertes der Ressource. Aber auch deshalb, weil davon auszugehen ist, dass die 20,6 Mio. Warrants und Optionen so gut wie alle nur im Erfolgsfalle gezogen werden, derzeit also von rd. 40 Mio. Stück umlaufender Papiere auszugehen ist.
Bevor hier mangels Verständnis des Explorergeschäftes wieder der Unsinn ins Kraut schiesst und noch mehr "Scharaden" publiziert werden, folgendes:
1) Ein Teil der Anleger spekuliert lediglich darauf, dass diese Aktie ihren "inneren Wert", der sich aus den Parametern, Menge, Preis und Wahrscheinlichkeit ergibt, erreicht, selbstverständlich abgezinst auf den Zeitwert, und wird vor Bekanntgabe der Bohrergebnisse verkaufen. Die genannten Kursziele orientieren sich an dieser Strategie.
2) Hardliner, die sich ausgiebig mit den geologischen Verhältnissen befasst haben, risikoappetent und risikoabsorbtionsfähig sind, spekulieren dagegen auf den Erfolg der Mission und zielen dementsprechend auf wesentlich höhere Sharepreise, abgeleitet aus dem "unrisked NPV" (Net Present Value) in Höhe von 4,2 Mrd. USD zzgl. des Lotshi-Blockes im Congo.
3) Die "Kleingeldzocker" lasse ich mal außen vor, weil die ebenso wenig meine Zielgruppe sind wie die risikoaversen Anleger mit Präferenzen zur "Riester-Rente" oder zum Sparbuch. Diese hätten eigentlich bereits nach dem ersten Satz, dem Zitat von Woody Allen, wegklicken sollen.
Bohrbeginn: Anfang 04//2008 "The costs to drill this well to the targeted total depth of 4,400 meters below sea level, are estimated to be approximately US$50 million and an additional approximate US $9 million, if it is decided by the co-venturers to penetrate deeper objectives, of up to 5,500 meters below sea level. The drilling time is estimated to be approximately 50-60 days" http://allafrica.com/stories/200801280741.html
Einführung in den Theorie zur Unternehmensbewertung von Explorern: Valuing Mineral Opportunities as Options Robert T. McKnight, P.Eng ...
Zu Einzelfragen: http://www.chathamhouse.org.uk/publications/.../3867_mitchell_sdp.pdf
Anmerkung: Die POS („Probability of Drilling Success“) ist nicht die Fundwahrscheinlichkeit, sondern die Erfolgswahrscheinlichkeit. Eine POS von bspw. 10 % bedeutet, dass von 100 gebohrten Löchern, bei 10 wells der Barwert ihrer mutmaßlichen (positiven) Cashflows (Diskontierungsfaktor nach kanadischer Norm 10 %) mindestens so hoch ist wie die Aufwendungen (negative Cashflows), der NPV (Net Present Value) also 0 oder >0 ist.
Es wird nicht darauf abgestellt, ob die Bohrung trocken ist oder nicht.
Da der in einer solchen Kalkulation anzusetzende Ölpreis ein wesentlicher Treiber des Cashflow ist, ergibt sich daraus, dass ein gestiegener Ölpreis auch die POS erhöht. NSAI kalkulierte, wie es die kanadische Norm verlangt, den Betrachtungszeitraum, der bis ungefähr 2030 reicht, mit dem 2006 aktuellen Barrelpreis von 62,59 USD. Derzeit liegt das Barrel bei rd. 104 USD.
Moderation Zeitpunkt: 08.04.08 12:18 Aktion: Nutzer-Sperre für immer Kommentar: Doppel-ID
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