wird bei der Post die Zukunft an der Börse gehandelt.
Allerdings anders als bei den meisten anderen Aktien. Bei der Post wird nicht deren laufende und kommende Geschäftstätigkeit eingepreist und gehandelt sondern die laufenden und die kommenden Aktienrückkäufe. Dabei geht der Markt nicht zimperlich um. Er kauft alles was irgendwie zu haben ist. Ausgerichtet wird dabei nicht auf irgendeinen Kurs oder ein Kursziel sondern auf die Zeitschiene, auf der man seriös erwarten kann, darf und muss wielange diese Aktienrückkäufe sich jährlich wiederholen werden.
Da in der laufenen Geschäftstätigkeit ein deutliches Wachstum enthalten ist, das sich von den Ergebnissen für 2020 klar abhebt, die jedoch gerade kurz vor dem Beginn der Aufkäufe stehen, rechnet der Markt zur Zeit einfach nach in wie weit die erwartete Steigerung der Geschäftstätigkeit die Ausschüttung zumindest für 2021 anheben wird. EBIT 4800 ergaben 1,35 Dividende und 1,0 Milliarden Rückkauf für 2020. EBIT 5600 sind 800 Mio mehr, wovon 38% auf die Abzüge wie Steuern entfallen, also 496 Mio. zusätzlich für 2021 ausgeschüttet werden können. Diese Rechnung ist deswegen jetzt klar und auch so einfach, weil die Post selbst die Ausschüttungsquote vorgibt und entsprechend alle weiteren Einkünfte eben auch nicht gebunkert sondern ausgezahlt werden. 20 weitere Cent Dividende kosten 248 Mio. und der Rest würde dem nächsten Rückkauf zugeschlagen werden können, so dass das dann 1,24 Milliarden für den Rückkauf ausmachen würde. Steigt der Gewinn noch weiter, so würde vermutlich alles zusätzlich den nächsten Rückkäufen zufliessen.
Das ist jedoch nicht alles !!!
Selbst wenn die Post für 2022 und später gar kein Wachstum generieren würde, so würde die Verwendung der Mittel entsprechend unverändert fortgesetzt. Das bedeutet, dass auch in allen kommenden Jahren so und soviel zurückgekauft werden würde. Nur ein Gewinnrückgang würde das verändern. Faktisch beginnt der Markt jetzt eine Postaktie zu kaufen, die auf ganz lange Sicht ihre Aktien ununterbrochen zurückkaufen wird und gleichzeitig ständig die Dividende erhöhen wird, alleine schon deswegen, weil immer weniger Aktien dividendenberechtigt sind. Aber davon geht der Markt nicht aus. Er erwartet für alle kommenden Jahre Wachstum, das die Ausschüttung erhöht, und das man jetzt für noch unter 50 kaufen kann. Deswegen müssen wir damit rechnen, dass die Post bei ihren Rückkäufen ständig an die vorgegebenen Grenzen bei ihren Rückkäufen stoßen wird. Anleger, die auf ganz lange Sicht kaufen, sind nicht an solche Beschränkungen gebunden und können durchaus frühzeitig und vorzeitig eine viel teurere Postaktie kaufen, weil es die Post selbst ist, die in diesen Fällen auch einen überhöhten Kurs stützt, denn sie muss ja irgendwann ihre Stückzahlen bekommen.
Dieses Verhalten des Marktes wird solange andauern, wie die Post ihre Verwendung der Mittel für Rückkäufe einsetzt. Erst wenn die Post völlig auf Dividende umstellt, weil ausreichend zurückgekauft worden ist, wird sich das Verhalten der Anleger ändern. Aber das kann noch viele Jahre so weitergehen.
Und das wird den Kurs der Post auf über 318 treiben.
Alles Gute
Der Chartlord
(Bleibt der Gewinn der Post unverändert - also ohne Wachstum auf dem Wert für 2021, so würde das bei einer ständig unveränderten Dividendenanhebung um 20 Cent noch 5 weitere Jahre Aktienrückkäufe bedeuten, deren Summe eben immer um rund 240 Mio. jährlich abnehmen würde. Gleichzietig würde die Dividende für 2021 bis einschliesslich 2026 um insgesamt 1,20 auf insgesamt 2,55 ansteigen. Dabei lasse ich die Verringerung der Anzahl der dividendenberechtigten Aktien unberücksichtigt.) |