Gerade „grüner Strom“ wird in der Regel nicht immer dann produziert, wenn man ihn braucht, und auch nicht dort, wo man ihn braucht. Also muss man ihn puffern und transportieren. Die Akzeptanz für neue Hochspannungsleitungen, mit denen man ihn von dort dann zum Ziel bringen könnte, geht gegen Null, so dass ein Ausbau des Hochspannungsnetzes eine lange, schwierige und teure Angelegenheit ist. Zudem hat man auch beim Transport durch Leitungen Verlust, bei 110 kV geht man von ca. 6%/100km aus.
Grundsätzlich haben wir ein brauchbares Stromnetz, aber es ist nur für die aktuelle Produktion und den aktuellen Bedarf ausgelegt und eingeregelt. Was passieren kann, wenn man an der Nordsee eine 380kV Leitung vorrübergehend vom Netz nimmt, hat man 2006 gesehen, als der Westen Europas bis runter nach Marokko Ausfälle hatte.
Und jetzt kommt auch noch die Elektromobilität boomend daher. Ein Tesla Supercharger V2 lädt mit 480V / 135kW Gleichstrom, der Nachfolger V3 soll bis zu 250kW schaffen, etwa das 80-100-fache dessen, was aus einer haushaltsüblichen Steckdose kommt. Nur so schaffen sie sie es, in einigen Minuten auf 80% Ladestand zu kommen. Und sowas schließt man nicht mal eben an eine haushaltsübliche Stadtwerkeleitung an. Solche Tanken baut man nur dort, wo passende Infrastruktur vorhanden ist. Vor allem, wenn man mit Blick auf die Ladedauer als „Tanke“ mal mehr als eine Ladesäule zur Verfügung stellt. Alternativ erzeugt man den Strom halt vor Ort, und "grün" ist die H2 Brennstoffzelle ein guter Kandidat für sowas.
Selbst die normalen „Supermärkte“, die immer wieder als mögliche kostengünstige AC-Elektrotanken genannt werden, müssten pro „Zapfsäule“ mindestens 3x32A, besser 3x63A zur Verfügung stellen, um aktuelle Fahrzeuge mit 22 bzw. 43 kW zu ladenj. Und dann hätten sie die Wagen trotzdem noch ‘ne Stunde bei Volllast an der Säule stehen.
Nicht jeder kann sein Auto zuhause laden. Es mangelt in der Stadt in der Regel schon am eigenen Stellplatz. Und wenn es die Stellplätze gäbe, würden die bei den Stadtwerken große Augen machen, wenn plötzlich die Hälfte der Haushalte um 17 Uhr nach konstant 22kw zieht, um die Wagen für den nächsten Tag zu laden.
E-Autos muss man öfter „tanken“, als den guten, alten Turbodiesel. Für eine breite Akzeptanz von Elektroautos ist daher ein flächendeckendes Netz aus Ladepunkten notwendig, die die Fahrzeuge unabhängig von Wind, Wetter, Uhrzeit und Andrang IN AKZEPTABLER ZEIT laden. Und genau das gibt das aktuelle Netz selbst hierzulande nicht überall her.
An dem Punkt kommt m.E. H2 ins Spiel. Und AFC scheint das besonders gut zu können und braucht, im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern, keinen hochreinen Wasserstoff. Darüber hinaus kommt Ammoniak als H2 Quelle infrage. Ammoniak ist zwar auch kein Pappenstiel, aber der Umgang damit bereits Routine. |