Der unten angefügte Artikel / Link Artikel aus der Jüdischen Zeitung soll als Antwort auf die Frage nach Neonazis in Israel genügen.Obwohl eher von marginaler Bedeutung im Alltag gibts zum Thema jede Menge Beiträge,die auch hier zu Lande veröffentlicht wurden.Er genügt aber um die mögliche Annahme zu widerlegen,daß soooo ein heikler Punkt bestimmt umgangen wird Das Thema ist in Israel kein Tabu,wie einige sicherlich gerne glauben machen mögen. Es wird stattdessen ebenso sachlich darüber diskutiert,wie auch nach dem möglichen versagen von Gesellschaft und Staat nachgedacht wird.Für Israel ganz normal und kennzeichnend ist es eben,daß man offen über alles diskutiert und kein Bereich davon ausgenommen wird. Es dürfte z.B. kaum einen weiteren Staat geben in dem die Armee mit einer permanenten gesellschaftlichen Diskussion und Kritik konfrontiert wird und sich dieser stellt.Es gibt auch keinen zweiten Staat neben Israel,dessen Armee zurecht als Bürgerarmee charakterisiert werden kann.Daraus resuliert der Stellenwert gesellschaftlicher Kritik. Auch etwas,daß man gerne ausblendet,wenn man über Israel schreibt und ein bestimmtes Bild zeichnen will... Auf den oberflächlichen Ablenkungsversuch muß man nicht eingehen,andererseits aber zeigt er an,wie einige User ticken... Warum auf Postings eingehen,die vom Problem des Rechtsextremismus und seiner Gefahren ablenken wollen ? Während über Nazis und Rechtsextreme nach Auffassung der ARIVA Rechtsfraktion nicht diskutiert zu werden braucht,weil es sie gar nicht gebe und über die Problemleugnung hinaus,der Rechtsextremismus von diesen Kameraden als ein Produkt der Linken und Antifaschisten behauptet wird -- entdeckt man ausgerechnet in Israel das Neonazi Thema. Eine auch qualitativ "dritte Stufe" sozusagen,was das Verhältnis dieser User zum Rechtsextremismus verdeutlicht. Die vermeintlich "konsevativ" und "demokratisch" Gesinnten widersetzen sich jeder verantwortungsvollen Diskussion über den Rechtsextremismus,leugnen die von diesen Ideologien ausgehende Gefahr und diffamieren die Kritiker. Fragen nach den Ursachen,wieso eben nicht nur Randständige Teile der Gesellschaft für rechtsexremes Gedankengut anfällig sind,will man nicht erörtern.Und diese penetrante Indifferenz ist schon sehr auffällig. Noch deutlicher zeigt der abstruse Verweis auf die "Neonazis in Israel",wohin die Reise gehen soll. Mit dem Märchen vom Israelischen General und seinem Geständnis,den deutschen Nazis die Methoden abgeschaut zu haben die bei den Palästinensern zur Anwendung kämen,wird ein schon klassiches Muster gestrickt. Sowohl die linksextremen Unterstützer der palästinensischen Faschos,als auch die traditionellen Nazis und ihre Widergänger in der Neuen Rechten,sie alle treffen sich im "Antizionismus". Der Hasss auf Israel verbindet die beiden Extreme,und sowohl "Antiimperialisten" als auch Deutschnationale enden mit ihrer Propaganda schließlich in der Diffamierung der Israelis,der Juden,als Nazis. Die taktisch klügeren Antisemiten bedienen sich aktueller Themen und Stichpunkte,derer sie sich bedienen,um auf das Thema zu kommen.Die ARIVA Gemeinde hält sich da jedoch nicht lang auf,versucht nicht mittels der "Neonazis in Israel" normale gesellschaftliche Widersprüche ideologisch zu verklären und "anti-zionistisch" zu deuten. So grobschlächtig vom Thema abgelenkt werden soll, so direkt kommt man dann auch zum Punkt. ... und sie freuen sich womöglich über die Antwort,um erneut in die Schlacht zu ziehen. Nun denn. Im Gegensatz zu manch anderem halte ich es für angebracht,die Provokation nicht zu ignorieren,weil sich so Probleme eben nicht in Luft auflösen.Sie sollen posten und wem in dem thematischen Zusammenhang dann kein Licht aufgeht,wessen Geistes Kind diese User sind,der darf sich schon fragen lassen,wo er denn so denken läßt. Wer das Rechtsextreme wahrnimmt aber meint,das ignorieren zur Lösung des Problems führt,der muß diesen Standpunkt zumindest ab und an auf seine Richtigkeit überprüfen. .................................................................................................................................... «Es gibt keine Neo-Nazis in Israel» Jugendliche Außenseiter in Israel offenbaren große soziale Probleme des Staates Es fällt schwer zu glauben, dass es in Israel Sympathisanten der Nazi-Ideologie geben kann, aber es ist eine Tatsache», sagte der Bürgermeister von Petach Tikva, Revital Almog, gegenüber israelischen Polizeibehörden. Durch eine Reihe von rechtsextremen Schandtaten einer Gruppe von jungen Neo-Nazis gelangte die israelische Stadt Petach Tikva in die Schlagzeilen. Premierminister Ehud Olmert bekannte laut einem Bericht der BBC: «Ich bin sicher, dass auch wir als Gesellschaft bei der Erziehung dieser Jugendlichen versagt haben.» Arieh O-Sullivan, Sprecher der «Anti-Defamation League», die sich gegen Antisemitismus einsetzt, sagte: «Die tragische Ironie liegt darin, dass diese Jugendlichen selbst der Vernichtung der Nazis zum Opfer gefallen wären, die sie nachahmen wollen.» Der in Haifa an der «Social School of Work» lehrende Universitätsdozent Zeev Winstok ist der führende Experte, wenn es um Fragen sozialer Integration und pädagogischer Arbeit mit verhaltensauffälligen Jugendlichen in Israel geht. Als das Thema der Neo-Nazis nun über die Grenzen Israels hinaus hochkochte, fühlte er sich geradezu «genötigt», die landesweite Aufregung auf ein nüchternes, wissenschaftliches Maß zurechtzurücken. Sehr kritisch geht Winstok mit Israel ins Gericht. Gegenüber «ynetnews» und der «Jüdischen Zeitung» empört er sich darüber, dass man die rechten Gewalttäter in Israel zu vorschnell, wenn auch zum Teil berechtigterweise, in die «Neo-Nazi-Schublade» wirft. «Das löst die grundsätzlichen, sozialen Probleme, die dahinter stecken, überhaupt nicht, es gibt in Israel keine Neo-Nazis», betont Winstok ausdrücklich. «Das sind keine rechten Überzeugungstäter. Diese Jugendlichen haben überhaupt keine Ahnung davon, womit sie sich angeblich identifizieren und was ihr Verhalten repräsentiert. Sie verspüren allesamt einen sehr starken, schlecht zu kontrollierenden Hass. Und zwar der Gesellschaft insgesamt gegenüber. Sie hassen Juden, nichtreligiöse und dunkelhäutige Menschen, Ausländer oder Homosexuelle gleichermaßen. Deshalb greift der Begriff von „Nazis" bei genauerer Analyse nicht wirklich. .. Frank König «Jüdische Zeitung», Oktober 2007 www.j-zeit.de/archiv/artikel.728.html |