Und ist der Ruf erst ruiniert...
Nach jahrelangem Abwärtstrend ist das Chartbild einfach nur desaströs... Durch den kleinen Run bis 6,20 € war der Abstand zu den gleitenden Durchschnittslinien riesig. Für Charttrader eine riesengroße Verlockung, auf einen Rückfall zu den SMAs zu spekulieren und dementsprechend die erstbeste Gelegenheit zu einem aggressiven, koordinierten Abverkauf zu nutzen. Freilich schön gehebelt mit Verkaufsoptionen. Die Kursverluste in den Aktien sind den Tradern vollkommen schnurz. Der Abverkauf des Basiswerts dient vor allem schnellen Shortgewinnen über Optionsscheine.
Daytrader handeln am liebsten CFDs und Optionen. Daher sind die immer wieder aufkommenden Diskussionen rund um Shortquoten m.E. relativ müßig. An Tagen wie diesen werden die großen Gewinne am Optionsmarkt gemacht.
Als Langfristanleger kann man entweder damit anfangen, faktisch ebenfalls zu traden und spekulativ Positionen zu verkaufen zwecks billigerem Rückkauf, oder man sitzt das aus und nutzt den 13%-Abverkauf zum Aufstocken.
Ich hatte meine bei 4,75 € gekaufte Tradingposition nebst Knock Out Calls - Gott sei Dank - bereits vor einigen Tagen bei 6,20 € komplett verkauft. Meine große Position im Langfristdepot blieb bis eben unverändert. Bei 5,22 € konnte ich nicht nein sagen und habe neue Trdingpositionen eröffnet und obendrein meine Langfristposition nochmal aufgestockt. Die ist zwar bereits grenzwertig groß, aber offen gesagt waren die heutigen Zahlen einfach viel zu solide, um den heutigen Abverkauf nicht für Zukäufe zu nutzen. Ich bin mir natürlich bewusst in welchem Haifischbecken ich hier mitschwimme und dass es enorme Shortinteressen gibt, die den Kurs auch gern auf neue Jahrestiefs unter 4,50 e drücken würden. Einen Anlass dafür brauchen die nicht. Solange das Chartbild so verheerend aussieht, bleiben risikoscheue Anleger dieser Aktie fern.
Dass die Kommunikation des Unternehmens nur noch als Frechheit zu bezeichnen ist und Intransparenz den Namen Pro7 trägt, ist leider ein Fakt, der solche Abverkäufe aus dem Nichts begünstigt. Anlegervertrauen existiert hier - zu Recht - nicht. Dass ich hier trotzdem dabei bin und bleibe ist der Übernahmephantasie geschuldet sowie meiner Spekulation, dass die deutsche Konjunktur 2025 weitaus besser laufen wird, als in der heute veröffentlichten Unternehmensprognose eingepreist.
Wenn Pro7 seit langer Zeit endlich wieder nachhaltige Quartalsgewinnsteigerungen publizieren kann, ist die Aktie reif für einen fetten Rebound Richtung 10 €. Ob das 2025 passiert, weiß heute niemand. Alles ist möglich...
Ich gehe davon aus, dass Herr Habets in Kürze von MFE abgesägt wird. Die Wertberichtigungen von fast 400 Mio € auf Firmenwerte der PaarshipMeet Group stehen sinnbildlich für ein Totalversagen des Managements bei der Weiterentwicklung des Dating-Angebots.
Die Goodwill-Impairments auf Beteiligungswerte unterstützen MFEs These, dass ProSieben sich endlich auf das Kerngeschäft fokussieren soll und dass man augenscheinlich als Finanzinvestor keine besonders großen Erfolge aufzuweisen hat.
Unter dem Strich stand erneut ein Jahresfehlbetrag. Der schöne Gewinn im operativen Mediengeschäft wurde erneut durch Wertberichtigungen auf das Beteiligungsportfolio ausradiert. Das Konzern-Eigenkapital ist entsprechend gesunken und es gibt erneut nur eine 5 Cent Minidividende.
Ich für meine Person würde Hr. Habets keine Träne nachweinen. Die Kursperformance während seiner Amtszeit spricht Bände... |