4. SPIELTAG: HANNOVER 96 - M'GLADBACH 5:1 (2:0) Bittere Klatsche in Hannover Marc Basten Sonntag, 14. September 2008 - 18:49 Uhr
Eine derbe 1:5 (0:2)-Klatsche erlebte die Borussia am Sonntag bei Hannover 96. Huszti und Schlaudraff trafen für 96 doppelt und auch Forssell machte sein Tor. Der Ehrentreffer von Friend war zu wenig.
Borussias Trainer Jos Luhukay ließ seine Mannschaft gegenüber dem Sieg gegen Werder Bremen vor zwei Wochen in unveränderter Formation auflaufen. Allerdings war das Team von der Ausrichtung her anders aufgestellt. Anstatt der Dreierkette vom Bremenspiel wurde diesmal mit einer Viererkette gespielt. Filip Daems verteidigte auf links, Marcel Ndjeng auf rechts.
Die Partie ging in den ersten Minuten von beiden Seiten mit einigem Schwung los. Schon nach kurzer Zeit waren die Spielanteile dann klar verteilt. Die Borussen standen in der eigenen Hälfte und ließen Hannover machen. Die wiederum waren optisch überlegen, doch es fehlten Schwung und Kreativität, um die Gladbacher Hintermannschaft in Gefahr zu bringen.
Es lief also alles ganz gut für die Borussen in einem Auswärtsspiel. Den ersten Knacks gab es in der 14. Minute. Da musste Kapitän Patrick Paauwe mit einer Oberschenkelverletzung aus dem Spiel und wurde durch Soumaila Coulibaly ersetzt.
Zunächst hatte dieser Wechsel keinen Einfluss auf das Gladbacher Spiel – im Gegenteil. Denn Coulibaly konnte mit einer starken Aktion auf rechts den Ball erobern und passte scharf vor das Tor. Marin rutschte in den Ball, wurde jedoch aus kurzer Distanz von Robert Enke geblockt. Das war sie, die erste richtige Torchance des Spiels. Leider blieb sie ungenutzt.
Hannover tat sich weiter schwer und die Zuschauer in der AWD-Arena wurden langsam aber sicher unruhig. Da die Borussen jedoch ihrerseits offensiv nichts zu Stande brachten, blieben die Gastgeber am Drücker. Dass dies nicht ewig gut gehen konnte, deutete sich nach einer knappen halben Stunde an. Da wurde Marko Marin gerade draußen behandelt und Hannover fuhr einen schnellen Konter. Im Strafraum lief Forssell auf Baumjohann auf und Schiedsrichter Schmidt entschied auf Strafstoß. Christofer Heimeroth hielt seine Mannschaft im Spiel, indem er den von Huszti getretenen Strafstoß parieren konnte.
Doch der Ungar musste sich nur fünf Minuten über seinen Fehlschuss ärgern. Hannover kombinierte sich zu einfach durch die Gladbacher Hintermannschaft, die nicht energisch genug gegen Bruggink zu Werke ging. Die Kugel kam zum freistehenden Huszti, der aus 12 Metern zentral vor dem Tor frei abzog und zur Führung für Hannover traf.
Unmittelbar nach dem Gegentor gab es die Gelegenheit zum Ausgleich, als Matmour nach einer Ablage von Friend von halbrechts abzog. Der Schuss des ehemaligen Freiburgers klatsche nur ans Außennetz.
Das war es mit der Gladbacher Offensivherrlichkeit. Bis auf ein paar Aktionen von Marin, der letztlich jedoch stecken blieb, hatte der Aufsteiger deutlich zu wenig zu bieten. Zudem stimmte hinten die Abstimmung immer weniger, so dass Hannover für einige Unruhe sorgen konnte. Wenigstens den knappen Rückstand wollten die Gladbacher in die Pause retten, doch auch das klappte nicht. Nach einem Konter der Niedersachsen lief Jan Schlaudraff gegen zwei Borussen, Heimeroth kam früh aus seinem Tor heraus und wurde von Schlaudraff überlupft.
Mit einem 0:2-Rückstand für die Gladbacher ging es in die Kabinen. Zur zweiten Halbzeit kamen beide Teams in unveränderter Formation zurück aufs Feld. Wer nun an eine Aufholjagd der Borussen gedacht hatte, wurde arg enttäuscht. Coulibaly verlor im Mittelfeld den Ball, Brouwers spielte gegen Forssell vergeblich auf Abseits und der Finne konnte alleine in Richtung Tor ziehen. Der Finne zeigte sich uneigennützig und legte quer auf den mitgelaufenen Huszti, der ohne Mühe zum 3:0 einnetzte (47.).
Damit war das Spiel mit Beginn der zweiten Halbzeit eigentlich gelaufen, doch die Gäste gaben noch ein Lebenszeichen ab. Nach einem schönen Pass von Baumjohann startete Friend zentral durch die Mitte, lief alleine auf Enke zu und vollendete überlegt zu seinem dritten Saisontreffer.
Danach keimte so etwas wie Hoffnung auf. Hannover wurde leicht unruhig, die Borussen pressten gut und kamen einige Male in Ansätzen gefährlich bis an den Strafraum. Eine echte Torchance erspielte man sich allerdings nicht. Im Gegensatz zu Hannover. Die konterten in der 66. Minute gefährlich, als Forssell nur ganz knapp das Ziel verfehlte. Das machte Jan Schlaudraff eine Minute später. Mit einem super Antritt zog er quer am 16er vorbei, überlief gleich fünf Gladbacher und hob den Ball dann über Heimeroth hinweg zum 4:1 in die Maschen. Ein Traumtor – mit freundlicher Begleitung der Borussen.
Damit war die Partie nun wirklich durch. Die Borussen hatten in der 82. Minute noch Glück, dass Mikael Forssell noch den Pfosten traf. Doch natürlich machte der ehemalige Gladbacher noch sein Tor. Nach einem angeblichen Foul von Daems an Huszti entschied der Schiedsrichter auf Strafstoß, den Forssell sicher verwandelte (85.).
Es war ein bitterer Tag für die Borussen, die mit einer ganz heftigen Klatsche im Gepäck die Heimreise antreten mussten. Die Trauben in der Liga hängen hoch – sogar in Hannover ...
Kurzstatistik zum Spiel:
Hannover 96: Enke - Balitsch, Eggimann, Vinicius, C. Schulz (32. Ismael) – B. Schulz, Yankov (79. Pinto) – Schlaudraff, Bruggink, Huszti (89. Stajner)- Forssell
Borussia Mönchengladbach: Heimeroth – Ndjeng, Brouwers, Callsen-Bracker, Daems - Paauwe (14. Coulibaly), Alberman – Matmour, Baumjohann, Marin (71. Rösler) – Friend
weiter im Kader: Gospodarek (ETW), Rösler, Kleine, Jaurès, Bradley, Neuville
Tore: 1:0 Huszti (32.), 2:0 Schlaudraff (43.), 3:0 Huszti (47.), 3:1 Friend (53.) , 4:1 Schlaudraff (67.), 5:1 Forssell (85./FE)
Gelbe Karten: Balitsch, Vinicius, Huszti – Friend, Coulibaly, Rösler, Daems
Schiedsrichter: Markus Schmidt
Zuschauer: 41.362
Quelle: http://torfabrik.de/profis/borussia/datum/2008/09/...in-hannover.html ----------- Think different ! |