@Commander1 Ja, ich habe schon mal eine Analyse von einer Bank zu einer Aktie gesehen. Leider nur diese eine geleakte Analyse, da ich selber kein "Bänker" bin und keinen Zugriff solche Infos habe.
Diese knappen "Analysen" in vier bis fünf Sätzen, die hier immer öffentlich über die Ticker geht, ist nur die Zusammenfassung, vergleichbar mit dem Klappentext eines Buches.
Die mir mir vorliegende Analyse hat übrigens 79 Seiten. Auf dem Deckblatt steht ganz groß die Empfehlung (Buy) und das Kursziel (60€). Die letzte Seite enthält eine Art Mitarbeiterliste mit den Kontaktdaten (Tel & Email) aller seiner Kollegen. Laut der Liste ist jeder Analyst auf ein oder zwei Branchen spezialisiert. Alleine ausgehend vom nötigen Aufwand und von der Branchenspezialisierung, wird ein Analyst nur sehr wenige Unternehmen covern.
Grundlage bzw. Inhalt der 79-seitigen Analyse sind frei verfügbare Informationen wie der Geschäftsbericht und diverse Präsentationen des Unternehmens sowie eigene Recherchen und Berechnungen des Analysten (z.B. FCF Value Potential-Ansatz, Peergroup-Analyse, DCF-Ansatz). Mit jedem Quartalsbericht und jeder Adhoc-Meldung muß die Analyse wieder angepaßt werden.
Im Gegensatz zu der hier weitläufig herrschenden These sind solche Analysen ganz offensichtlich für den internen Gebrauch und dienen nicht zur Verarschung von Anlegern oder irgendeiner "Konkurrenz". Bei einer Investmentbank gibt es ja verschiedene Abteilungen, wie z.B. Research, Produktentwickler (Derivatebereich), Händler (u.a. Fondsmanager), Werbung/Marketing, Vertrieb, usw. Die Analysen werden von den Research-Leuten für die anderen Abteilungen verfasst. Ob Externe (z.B. Fachjournalisten) auch Zugriff haben, oder ob solche Analysen sogar verkauft werden, entzieht sich meiner Kenntnis. |