Angesichts eines leeren Wirtschaftskalenders am gestrigen Tag, schlug gestern die Stunde zahlreicher Vertreter öffentlicher Organisationen, die sich zum Thema äußerten. So sickerte durch, dass die EU-Kommission in Gesprächen mit EU-Mitgliedsstaaten eine Verdoppelung des Rettungsschirms vorgeschlagen haben soll, um nach Irland auch anderen in Bedrängnis geratenen Staaten Schutz zu bieten. Bei der deutschen Bundesregierung stießen diese Spekulationen jedoch auf Ablehnung und wurden dementiert. Der Euro und die Eurozone wurden unterdessen von verschiedenen Vertretern stark geredet, was seine Wirkung auch nicht verfiel. EUR/USD konnte bis 1,3386 steigen und fiel im heutigen asiatischen Handel wieder unter die 1,33er Marke.
Die Charttechnik bleibt für das Währungspaar weiter eingetrübt. MACD und PTP bleiben bei ihren Short-Signalen und auch die Down-Linie des Aroon verharrt auf ihrem Maximalwert von 100. Der FXdB-Trendwalk kann seinen negativen Bereich unterdessen weiter ausbauen. Da am gestrigen Tag keine neuen Tiefstpunkte markiert werden konnten, bleiben die Unterstützungen bei 1,3285, 1,3250 und 1,3235. Widerstände bleiben ebenfalls unverändert 1,3390, 1,3420 und 1,3480.
Um 07.00 UTC erwarten wir den Importpreisindex aus Deutschland für Oktober, der nach der Konsensschätzung auf 0,0% nach 0,3% im Vormonat zurückgegangen ist. Die europäische Geldmenge M3 steht um 09.00 UTC zur Veröffentlichung bereit und sollte laut Konsens auf 1,1% angestiegen sein. Aus den USA werden heute keine Veröffentlichungen erwartet, der heutige „Black Friday” wird in der Regel als Startschuss für das Weihnachtsgeschäft genutzt.
Die gestern gestiegenen Risikoprämien für die Ausfallversicherungen auf Staatsanleihen der europäischen Peripheriestaaten haben deutlich gezeigt, dass man den Rettungsmaßnahmen bzw. dem Rettungsschirm nicht ganz traut. Fast unverzüglich tauchten die Gerüchte auf, das Programm auszuweiten. Die nervösen Finanzmärkte scheinen damit die Politik vor sich herzutreiben, allerdings verfällt man von politischer Seite derzeit nicht in einen blinden Aktionismus. Deutschland, weiterhin als Wachstumsmotor der EU angesehen, sträubt sich gegen weitere Verpflichtungen und verweist auf die Dringlichkeit eines Krisenmechanismus. Die Finanzmärkte interpretieren alleine schon die politische Diskussion über die Ausweitung des Rettungsprogramms als Bestätigung, dass auch weitere EU-Staaten, trotz aller Dementis, Hilfe benötigen. Die Stimmung für den Euro bleibt damit weiter pessimistisch und wir verkaufen heute EUR/USD erneut bei einer Erholung auf 1,3360 mit einer Absicherung bei 1,3390 und einem Kursziel von 1,3285.
Die Order zur Eröffnung der Position ist gültig, bis der nächste EUR/USD Tageskommentar veröffentlicht wird. Orders zur Absicherung und Gewinnmitnahme offener Positionen bleiben good till cancelled.
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