DIE JOKER FÜR NACHHALTIGE MOBILITÄT IM VERKEHRSSEKTOR:
Biokraftstoffe aus Abfällen und Reststoffen bestimmen die Zukunft!
Leipzig, 25.Oktober 2012 – VERBIO Vereinigte BioEnergie AG geht konform mit dem von den EU-Kommissaren Günther Oettinger und Connie Hedegaard in der vorigen Woche vorgestellten Entwurf zur Änderung der EU-Richtlinien für Erneuerbare Energien.
Der zur Diskussion gestellte Vorschlag, Biokraftstoffe künftig verstärkt nachhaltig und ohne Auswirkungen auf die Lebensmittelproduktion herzustellen, ist richtungsweisend und zielführend für einen Klimaschutz ohne Nebenwirkungen. Die Gesamtquote von zehn Prozent bleibt unangetastet, sie wird lediglich gesplittet: fünf Prozent für Biokraftstoffe der 1. und fünf Prozent für Biokraftstoffe der 2. und 3. Generation. Damit ist klargestellt, dass es mit „normalem“ Biodiesel und Bioethanol auch über das Jahr 2020 weitergehen wird und E10 im Markt bleibt, denn selbst für die Erreichung des Fünf-Prozent-Ziels ist ein Anteil von zehn Prozent Bioethanol im Benzin notwendig. Die EU-Kommission setzt damit auch ein eindeutiges Signal, dass der bisherige Biokraftstoffanteil richtig und gut ist. Viele Kritiker vergessen, dass bis einschließlich 2007 mehr als zehn Prozent der Agrarflächen in der EU stillgelegt waren und die Landwirte Geld dafür bekamen, nichts zu produzieren. Neben dem Klima und der Umwelt profitiert davon vor allem auch die regionale Landwirtschaft.
„Ich verstehe die Aufregung der deutschen und europäischen Biokraftstoffverbände überhaupt nicht. Das Wachstumspotential der Biokraftstoffe der 1.Generation ist durch den Vorschlag der EU-Kommission begrenzt, aber der status quo bleibt erhalten. Eine Steigerung des Biodieselanteils in Deutschland auf über sieben Prozent ist ohnehin illusorisch, da zum einen die Rohstoffe fehlen und zum anderen die Fahrzeugindustrie sich darauf nicht einlässt. Ein Mehr an Biodiesel wäre nur durch zusätzliche Importe aus Argentinien, Indonesien oder Singapur möglich – und das kann die europäische Biokraftstoffindustrie nicht ernsthaft wollen!“, sagt Claus Sauter, Vorstandsvorsitzender von VERBIO.
Der Vorschlag der EU-Kommission ist somit keine Kehrtwende der europäischen Biokraftstoffpolitik - vielmehr handelt es sich um eine auf Erfahrungen der letzten Jahre basierende Weiterentwicklung und ein klares Bekenntnis zu lokalen Wertschöpfungsketten. Biokraftstoff generiert die größten Effekte für Klima- und Umweltschutz, wenn er lokal produziert und lokal genutzt und nicht über den halben Globus nach Europa geschafft wird. Rohstoffe für Biosprit der 2. und 3. Generation stehen in Europa regional in ausreichendem Maße zur Verfügung und die Technologien dafür sind vorhanden und einsatzbereit. Die neuen Vorgaben aus Brüssel werden zu Innovationen, Investitionen und Arbeitsplätzen führen.
Biomethan aus Agrarreststoffen besitzt eines der größten Potenziale, der Biokraftstoff der Zukunft zu werden. Seit dem Frühjahr 2012 betreibt VERBIO in Zörbig und Schwedt die weltweit ersten großtechnischen Anlagen zur Produktion von Biomethan aus Stroh. VERBIO versorgt unter der Marke verbiogas mittlerweile fast 90 Erdgas/CNG-Tankstellen im gesamten Bundesgebiet mit 100 Prozent Biomethan ohne zusätzliche Kosten für den Verbraucher.
In den nächsten Monaten wird der Vorschlag der EU-Kommission in den entsprechenden Gremien und den EU-Staaten diskutiert und zur Abstimmung gebracht werden. Es ist zu hoffen, dass der überwiegende Teil der Vorschläge im Gesetzestext Niederschlag finden und so eine nachhaltige, nahrungs- und futtermittelunabhängige Produktion von Biokraftstoffen sowie das CO2-Minderungspotenzial weiter im Fokus der Energiewende im Mobilitätssektor stehen wird.
Quelle: www.verbio.de
24hs