Es stimmt, Verbio ist seit Jahren zum spekulativen Wert geraten, weil Politik und Behörden herumeiern. Aber dieses Spekulieren kann derzeit auch schöne Wiedereinstiegs- oder Nachkaufchancen mit sich bringen. Bmarquis und andere haben viele ruhige Erwägungen beigesteuert, warum die Aussichten für Verbio im Kontrast zum gegenwärtig negativen Sentiment stehen. Auch ich gehe davon aus, dass Verbio nicht in einem Strudel negativer Meinungsmache untergehen wird. Vielmehr wird die von Bundesminister Niebel wiederbelebte, aber gar nicht so neue Debatte dazu führen, dass endlich buchstäblich „die Spreu vom Weizen getrennt“ wird. Die Politik wird ihre Aufgabe wahrnehmen, unökologischen ILUC-Biosprit als solchen zu kennzeichnen und vom europäischen Markt zu verbannen: faire Chance für Verbio und andere korrekt Zertifizierte. Zu Recht hat Herr Sauter diese staatliche Pflicht auch jüngst wieder angemahnt. Und im Inland bzw. im europäischen Rahmen wird der Staat im Zusammenwirken mit den Bauernverbänden transparente Kontrollmechanismen etablieren, die sicherstellen, dass die Nahrungsbestandteile nicht „in den Tank wandern“, sondern dass nur minderwertige Chargen bzw. Pflanzen aus Zwischenfruchtfolge vergoren werden dürfen. Wenn nur der politische Wille da ist, wird sich ein solches System etablieren lassen und muss noch nicht mal in riesige Bürokratie ausarten, sondern kann auf vorhandene Verwaltungs- und Meldestrukturen aufsetzen. Gerade dieses politische Aussieben wird die preisgekrönte ökologisch-ethische Vorreiterstellung Verbios zur Geltung bringen. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Reaktion des Mineralöl-Dachverbandes, der leicht auf den fahrenden Zug des Biosprit-Bashing hätte aufspringen können, es aber nicht getan hat. Das heißt, so sehr margenschädlich ist die Beimischungspflicht für die herkömmlichen Raffinerien wohl doch nicht, wie immer gemutmaßt wurde. Ich bleibe drin, obwohl ich damit rechne, dass der Chart noch bis runter zu 1,40 "brav abgearbeitet" wird. Freue mich schon aufs Nachkaufen. Die Chancen, dass der Fahrstuhl danach wieder aus dem Keller nach oben saust, sehe ich als viel größer als das weitere, fundamental nicht zu begründete Abwärtsrisiko. |