Im Laufe des letzten Freitag konnte der US-Dollar gegenüber dem Warenkorb aller anderen wichtigen Währungen um einen ganzen Punkt auf 78,9 zulegen. Gleichzeitig wurde dieser massive Dollar-Anstieg mit der Goldpreis-Drückung im Anschluss an die monatlichen Arbeitsmarkt-Daten des "Wahrheitsministeriums" BLS begleitet. Schaut man sich den Anstieg des USDX am letzten Freitag genauer an, dann fällt auf, dass insbesondere der Euro gegenüber dem US-Dollar kräftig Federn lassen musste. Die System-Reparatur war also wohl eine koordinierte Aktion der EZB und der FED, bei der zusätzliche Euro-Liquidität gegen US-Dollar in die Devisen-Märkte geflossen ist.
Man erkennt, dass der Euro auch keine Hartwährung mehr sein will, geschweige denn eine Fluchtwährung. Gleichzeitig wurden trotz der Gold-Drückung in US-Dollar berechnet keine weiteren Anreize für die stark Gold nachfragenden Nationen des Euro-Raum geschaffen. Gold in Euro gerechnet ist eben nicht gesunken.
In der ersten Hälfte dieser Woche dürfen sich die Gold-Freunde auch keine Hoffnung auf eine kurzfristige Erholung des Gold-Preises machen. Am Dienstag und Mittwoch tagt der Offenmarktausschuss (FOMC) der FED in Washington. Wesentliche geldpolitische Entscheidungen werden zwar nicht erwartet, aber letzte Woche hat uns ja auch die Bank of England mit einer weiteren massiven Ausweitung ihrer "Quantitativing Easing" Initiative zum Ankauf von Gilts (U.K. Staatsanleihen) überrascht. Und am letzten Donnerstag wurde berichtet, dass die FED im Rahmen ihrer permanent Open Market Operations (Anmerkung: Das ist nicht das Programm zum Ankauf von Treasuries über QE) die letzte Woche frisch von der U.S. Treasury an die Primary Dealer verkauften 7-jährigen Treasury Notes zur Hälfte von den Primary Dealer Banken zurückgekauft hat. Einem Beobachter ist aufgefallen, dass die CUSIP-Nummer, die die Wertpapiere eindeutig identifiziert, bei beiden Transaktionen die gleiche war.
Für die Nicht-Gläubigen: Am 30. Juli wurden $9,8 Mrd an 7-jährigen Staatsanleihen durch die Treasury versteigert. CUSIP Number: 912828LD0. Das Versteigerungs-Ergebnis kann man anhand der CUSIP Number selbst googlen. Die New York FED veröffentlicht unter ihrer Web-Seite http://www.newyorkfed.org/markets/pomo/display/...1&opertype=orig die Aktivitäten ihrer OMO (Open Market Operations) Treasury. Unter "Operation 2 - Results" vom 6. August ist folgendes gelistet: 912828LD0 (CUSIP) T 03.250 07/31/16 (Security Description) 4,753,000,000 (Par Amt Accepted $). D.h. die New York FED hat von den kürzlich emitierten $9,8 Mrd Staatsanleihen im Rahmen ihrer OMO wieder $4,753 Mrd aufgekauft.
Auch die am 29. Juli versteigerten 5-jährigen Treasuries (CUSIP 912828LC2) im Umfang von $13,65 Mrd wurden durch die FED aufgekauft. "Operation 3 - Results" vom 5. August listet folgendes auf: 912828LC2 (CUSIP) T 02.625 07/31/14 (Security Description) 206,000,000 (Par Amt Accepted $). Hier hat die NY FED lediglich $206 Mio aufgekauft.
Die Monetarisierung mit (P)OMO funktioniert folgendermassen: Die Primary Dealer Banken kaufen die bei der Versteigerung nicht absetzbaren Treasuries auf. Im nächsten Schritt monetarisiert die New York FED diese Treasuries durch Ankauf von den Banken.
Letzte Woche habe ich berichtet, dass die Obama-Administration nun dazu übergegangen ist, Wirtschaftsdaten nicht nur zu manipulieren, sondern offensichtlich zu fälschen. Auch bei der QE-Initiative ist diese Administration (bzw die FED) dazu übergegangen, die neu herausgegebenen Staatsanleihen über den Umweg der Primary Dealer direkt zu monetarisieren. Vorgesehen war "Quantitative Easing" lediglich, um die Real-Zinsen für längerfristige Anleihen zu drücken. Das heisst die Obama-Administration hat für ihre Staatsschulden am Markt keinen Kredit mehr (das Rating AAA ist sowieso nur noch eine Makulatur).
Uns sollte deshalb nicht überraschen, wenn das $300 Mrd starke QE-Programm in der Sitzung des FOMC am Dienstag oder Mittwoch noch massiv ausgeweitet werden muss. Die Politiker sprechen schon von der Notwendigkeit weiterer Konjunktur-Programme, um die notdürftig am Leben erhaltene U.S.-Wirtschaft nicht in eine zweite Depressions-Welle zu entlassen.
Je intensiver die Gold-Drückung die nächsten Tage durchgeführt wird, desto gravierendere Entscheidungen sind von dem FOMC-Meeting zu erwarten.
Über das "Deutsche Volksgold", das die Bundesbank in unserem Auftrag verwahrt, berichtete der internationale Journalist Max Kaiser, dass ihm bei seinem Besuch am 17 März 2008 in der Zentrale in Frankfurt a.M. bestätigt wurde, dass die deutschen Gold-Reserven in New York verwahrt werden (wahrscheinlich in den Kellern der New Yorker FED). Das legt die Vermutung nahe, dass sich die U.S.-Administration Teilen dieses Gold-Schatzes bemächtigt hat, und den Gold-Markt mit 400 Unzen-Barren manipuliert hat. Bei der Summe der verbrechensähnlichen Delikte, die zur Zeit an den Märkten ergriffen werden, liegt diese Massnahme nicht fern.
Es kursieren schon seit einigen Monaten Gerüchte, dass die Bundesregierung mit Antritt der Obama-Administration auf eine Repatriation des deutschen Goldes drängt. Anscheinend ist dieser Wunsch ungehört verhallt. Wahrscheinlich existiert schon ein Grossteil dieses Goldes nicht mehr. Da können die grossen Vereinigten Staaten sich nicht gegenüber Deutschland die Blösse geben, dass deren Gold bereits "weg" sei.
Der Gold-Handel startete heute früh im asiatischen Markt mit leichten Preis-Abschlägen. Im Londoner Vormittags-Handel konnte Gold diese Verluste wieder wettmachen, musste aber dann zum A.M. Fix um 11:30 Uhr MEZ doch wenige Dollar auf $953,50 (EUR 671,72) abgeben. Im Vergleich zum A.M. Fix vom letzten Freitag betrug der Rückgang $7, wobei zu diesem Zeitpunkt die Arbeitsmarkt-Daten noch nicht veröffentlicht waren.
Dieses Preis-Niveau hielt bis zum Beginn des Handels an der New Yorker COMEX. Um 14:25 Uhr MEZ, also 5 Minuten nach Eröffnung des Handels wurde Gold innerhalb einer Minute von $952 auf $945 gedrückt. Die Drückung kam 1 Minute später erst auf einem Niveau von $942 zum Stillstand. Einen solch massiven Preis-Einbruch ohne vorliegende Nachrichten ist eine in letzter Zeit öfters beobachtete massive Attacke des Gold-Kartells. Inzwischen bemüht man sich bei seinen Aktionen gar nicht mehr, bestimmte Nachrichten und Ereignisse vorzuschieben, damit die Kartell-bezahlten Gold-Schreiberlinge einen Grund für den Preis-Verfall publizieren können.
Die Angst vor der Reaktion des Marktes auf die Entscheidung der FED FOMC-Sitzung muss wohl gross sein. Wie erwartet wurde diese im Future-Markt eingeleitete Gold-Preisdrückung zum Londoner P.M. Fix mit einem massiven Verkauf von Zentralbank-Gold abgesichert. Der P.M. Fix kam mit $945,00 (EUR 667,23) um $11 niedriger als noch letzten Freitag zustande.
Auf diesem Niveau verharrte Gold bis zum Schluss des Handels an der COMEX - $945. Der wöchentliche CFTC Commitment of Traders Report und der monatlich veröffentlichte Bank Participation Report für den 4. August (Dienstag letzter Woche) wartet mit einigen interessanten Neuigkeiten auf. Bisher waren im Bank Participation Report immer drei Banken mit einem Volumen von über 100.000 Gold-Futures netto Short. Seit diesem Monat sind es jedoch nur noch zwei. JP Morgan und HSBC halten jetzt zu Zweit fast genausoviel netto Short-Kontrakte, wie vorher noch mit BoA oder Citi Group. 105.936 Kontrakte, d.h. knapp 330 Tonnen Gold wollen diese beiden Akteure vorwärtsverkauft haben. Aus dem COT-Report geht hervor, dass die acht grössten Commercials mit insgesamt 214.487 Positionen netto short sind. Knapp die Hälfte davon haben JP Morgan und HSBC gezeichnet. Im Wochenvergleich haben diese Parteien ihre Short-Position um 16.455 Kontrakte auf insgesamt 310.449 Kontrakte ausgeweitet. Dem gegenüber stehen 217.009 Long Kontrakte der als spekulativ eingruppierten Inhaber von Long-Positionen. Diese haben ihre Long-Position in der Woche um 17.557 Kontrakte ausgeweitet. Gleichzeitig sind diese Parteien nur noch mit 23.495 Positionen Short, ein Rückgang um 3.186.
Der Sprung des Gold-Preises über die Marke von $960 hat wohl eine Reihe von neuen Spekulanten angezogen, die mit den heutigen Aktionen des Gold-Kartells wohl weiter um ihre Position zittern müssen. Oder diese nach der heutigen Anfangsdrückung unter die Marke von $945 bereits wieder aufgelöst haben. Immer und immer wieder machen es diese Parteien dem Gold-Kartell einfach, ihnen das Fell über die Ohren zu ziehen. Von einem Trade und nächsten verlieren sie ihr eigenes Geld oder das Geld ihrer Investoren an JP Morgan, HSBC, Goldman Sachs und andere. The Gartman Letter (TGL) ist ein solcher Trader, der trotz guter technischer Marktkenntnis nach dem Motto handelt: "Ob Long oder Short, das Geld ist fort". Wer auf gehebelte Gold-Investments wie Futures setzt, wird stets durch das Gold-Kartell ausgehebelt.
Die Zaubermeister haben den USDX um weitere 0,3 Punkte (Freitag: + 1,0 Punkte) auf 79,2 ansteigen lassen. Und es kommt noch besser: Die Renditen der 10-jährigen Treasuries sind heute auf 3,8 Prozent gefallen. Der Quotient aus beiden Werten beträgt 20,8 (Freitag: 20,2).
http://www.hartgeld.com/Ziemanns-gold-news.htm ----------- "Die Börse reagiert nur zu 10% auf Fakten, der Rest ist Psychologie!" (Kostolany) "Selten war mehr als ein Zehntel der Bevölkerung an dem beteiligt, was man Geschichte zu nennen pflegt!" (Samhaber) |