USA Obama-Effekt ist ausgeblieben
Stuttgart (aktiencheck.de AG) - Die internationalen Kapitalmärkte starrten wie gebannt auf die Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Obama, berichten die Analysten vom Bankhaus Ellwanger & Geiger.
Und nun? Bereits am Tag seiner Amtseinführung sei ein Bonus ausgeblieben, die Kurse seien nach neuen Horrormeldungen der Finanzbranche überdurchschnittlich zurückgerutscht. Der einzige Sieger durch einen "Obama-Effekt" sei der Dollar gewesen, der gegenüber den anderen Währungen an Stärke gewonnen habe. Damit profitiere der US-Dollar insbesondere von der Schwäche der Eurozone, allerdings sei das sicherlich nicht der Effekt, den die USA benötigen würden, denn ein starker Dollar könnte sich als zusätzlicher Ballast erweisen. Die Aktienmärkte würden sich bei geringem Umsatzvolumen weiter abwärts bewegen, angesichts des angespannten fundamentalen Umfelds würden sich viele Investoren von den Börsen fernhalten.
Nur einzelne Unternehmensnachrichten würden den Markt selektiv verändern können, so die Kooperation zwischen Fiat und Chrysler, die für beide Häuser Synergieeffekte freisetzen würde. Als Kursgewinner habe sich auch die METRO-Aktie hervorheben können, aber nicht durch verbesserte Einnahmen, sondern ausschließlich durch ein enormes Kostensparprogramm. Die Aktienindices würden ein negatives Bild zeigen, der DAX befinde sich im Abwärtskanal in Richtung seiner Unterstützungslinie von 4.000 Punkten. Auch der EURO STOXX 50 verlaufe in Richtung der Unterstützungslinie von 1.900 Punkten. Beim Dow Jones-Index habe die bisherige Unterstützungslinie von 7.850 Punkten halten können.
Nach wie vor würden die Schreckensmeldungen aus der Finanzbranche anhalten, immer neue Abschreibungen würden bekannt gegeben und dem Markt zeigen, dass die Krise bei weitem noch nicht ausgestanden sei. Die weltweiten Konjunkturprogramme würden nur verzögert greifen können. Somit habe der Investor zurzeit wenig Anreize, sich am Aktienmarkt zu engagieren, also bleibe Sicherheit das Motto der Stunde.
Trotz der starken Kursrückgänge gebe es immer noch viele Anleger, die in den ersten Tagen des neuen Jahres von der Entwicklung zermürbt ihre Aktien verkaufen würden. Es sei zu erwarten, dass die schlechte Stimmung auch im ersten Quartal noch anhalten werde, da hier die Unternehmensergebnisse, die geliefert würden, nicht von positiven Daten untermauert würden. Für die darauf folgenden Monate sähen die Analysten durchaus eine Beruhigung und bis Mitte des Jahres auch die Möglichkeit, dass der DAX wieder seine 5.500 Punkte erreichen könnte. Der Fokus sollte auf den Branchen Pharma, Versicherung und Versorger liegen, und bei den Einzelwerten sähen sie weiterhin Bayer, Novartis, E.ON und EVN als kaufenswert. (21.01.2009/ac/a/m) Marktbericht-Datum: 21.01.2009
Quelle: Finanzen.net / Aktiencheck.de AG |