mich mal bei der nächsten unseriösen Börseseite registriert, 20 Jahre Börsenradio im Vorgriff auf 2019 - 20 Jahre Rechtschreibeschwäche ;)
Irgendwie albern, dass ein Weltkonzern wie Softing sich auf ein solches Niveau begeben muss - nunja, Trier hat ja auch knapp zwei Monate gebraucht, um festzustellen, dass der "aktuelle Finanzbericht" auf der eigenen Webseite nicht der Halbjahresbericht, sondern der des dritten Quartals ist.
Zum Interview: Ich weiß ja nicht, wenn der Doktor hier ansprechen möchte, aber recht viel trivialer kann man kaum erklären. Er spricht von "Geräten", zieht einen mehr als hinkenden Vergleich zu "PowerPoint".
Er will Steuergeräte während der Fahrt updaten, das mag in den USA und China vielleicht eine Zulassung bekommen, ein deutscher TÜV wird sich hingegen sehr schwer tun. Zum Thema Öl: Nunja, der Ölpreis lag am 24. Dezember bei 42 Dollar am US-Markt. Das erklärt vielleicht auch die Kurse um sechs Euro.
Ein wenig mehr Mühe sollte sich Herr Trier auch bei der Erklärung des "Connectors" geben, man könnte sonst fast meinen, dass es sich hier um heiße Luft handelt. Eine API zu einer "Cloud" ist schnell ausprogrammiert, das können auch Fachinformatiker im zweiten Lehrjahr leisten.
Und es kommen jetzt schon Andeutungen, dass auf Marge verzichtet wird. Wenn ich wirklich teilweise eine Alleinstellung habe, wie ja Trier ein paar Sätze zuvor behauptet, verzichte ich nicht auf Marge, im Gegenteil. Das ist nur Gerede und dürfte bedeuten, dass Softing keine höheren Preise am Markt durchsetzen kann. 2019 wird das nächste Übergangsjahr.
Es bleiben also nur drei Millionen Gewinn für 2018. Das Interview war viel zu unkritisch. Es müssen ja nicht unbedingt Fragen nach den Bezügen des Vorstands gestellt werden, die alleine schon deswegen zu hoch sind, weil Trier nicht einmal ein vernünftiges Wording findet, um das Geschäftsmodell der Softing AG an den Mann zu bekommen.
Was bleibt hier noch außer der Trierschen Zuversicht und die Hoffung auf die Zukunft? Softing ist irgendwo halt ein Spezialist, der bestimmte Produkte (u.a. "Geräte" :-) ) anbietet, die sonst nicht verfügbar wären. Es klingt ein wenig so wie "Einer muss es halt machen." Trier hat die Vision, dass sich irgendwann einmal eine Art Reibach einstellen könnte. Nunja, der Reibach hat sich bereits eingestellt, allerdings nicht für den normalen Teilhaber, sondern nur für die Vorstandsetage.
Trotzdem ist die Aktie meineserachtens mit sechs Euro völlig unterbewertet, vielleicht auch aus dem Aspekt, dass Trier die Firma irgendwann alleine schon aus Altersgründen verlassen wird. Eine Stabilisierung des Gesamtmarktes vorausgesetzt, hätte man auf Basis der gestrigen Tiefstkurse mit einer Perspektive von 8-12 Monaten schon den ein oder anderen Cent an entgangener Dividende wiedergutmachen können. Im Unterschied zu den Vorstandsbezügen sind solche Tradinggeschäfte aber immer mit einem ordentlichen Risiko behaftet. Die Welt ist halt nicht gerecht. |