In Foren und auf gefühlt hunderten YouTube- Kanälen wird dazu geraten, für den mit Sicherheit kommenden nächsten Börsencrash Geldreserven bereit zu halten. Ich fand die Argumente, die dafür sprechen, bislang sehr überzeugend und hielt rund 20% in Cash. Inzwischen sehe ich das, in Teilen jedenfalls, anders. In Zeiten deflationären Geldes, macht der Rat, Pulver trocken zu halten, definitiv Sinn. Selbst Opportunitätskosten von 0,5% Strafzinsen stören nicht, wenn ich zu Kursen kaufen kann, die womöglich 50% unter den aktuellen liegen. In inflationären Zeiten sieht die Sache, meiner Meinung nach, etwas anders aus! Der Kaufkraftverlust meines Geldes, plus Strafzinsen, plus entgangene Dividendeneinnahmen, können sich in inflationären Zeiten sehr schnell zu beachtlichen Beträgen summieren. Diese Opportunitätskosten müßten mit einem deutlich tieferen Kaufkurs erst einmal wieder verdient werden, bevor der Vorteil des günstigen Kurses greift. Letztendlich bewege ich mich damit aber im Bereich des Timings, das ich aus hinlänglich bekannten Gründen für sinnlos halte. Und so nutze ich lieber Kursrücksetzer, wie den bei Gazprom, um mit einem Vorteil von 10 oder 20 % gegenüber jüngeren Höchstkursen zu kaufen, anstatt auf den 50%- Einbruch zu warten. Wenn der dann kommt, dann ist meine Fallhöhe schon wieder um einiges höher, als heute. |