geschlossen haben bildet sich hier auch ein enormer Stau:
Wir sind tief besorgt über den aktuellen Einbruch bei der Gebäudesanierungsrate“, heißt es in einem offenen Brief der Verbände.
Die Aufträge für energetische Modernisierungen seien zurückgegangen oder sogar zum Erliegen gekommen. Auch der Absatz von Wärmeschutzprodukten und Wärmepumpen sei eingebrochen, schreiben die Unterzeichner, zu denen neben dem Bundesverband der Verbraucherzentralen auch der Nabu und der Verband der Fenster- und Fassadenhersteller gehört. Die Unterzeichner beziehen sich auf aktuelle Zahlen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Im Mai 2023 habe sich die Zahl der Förderanträge im Vergleich zum Mai 2022 halbiert. Erst vor wenigen Wochen hatte der Bundesverband der Maler und Lackierer Alarm geschlagen und von einer Verunsicherung bei Verbraucherinnen und Verbrauchern berichtet. Insbesondere Kleinstbetriebe bekämen weniger Aufträge für Gebäudesanierungen.
Die Unterzeichner fürchten, dass Hauseigentümer sich mit Blick auf Sanierungen oder energetische Umstellungen zurückhalten. Das wäre in mehrerlei Hinsicht „dramatisch“, warnen sie: Die Klimaziele drohten noch stärker verfehlt zu werden, ohne Senkung des Energieverbrauchs sei eine sozial- und naturverträgliche Energiewende nicht zu bewältigen. „Es drohen Verwerfungen infolge zu hoher Heizkostenrechnungen, bedingt durch verschleppte Modernisierungen bei gestiegenen Energiepreisen“, heißt es.
Nun sei die Bundesregierung gefragt: Noch in diesem Sommer müsse in einem ersten Schritt ein „Klimakonjunkturprogramm“ für den gesamten Gebäudebestand aufgelegt werden. „Dafür sollte auch ein Sanierungsprogramm für alle öffentlichen Gebäude umgesetzt werden.“ Die Förderbedingungen für umfassende energetische Modernisierungen müssten wiederhergestellt werden, so die Forderung.
„Der Brief der Verbände sollte ein Weckruf für die Ampelregierung sein, endlich aus ihrem baupolitischen Dornröschenschlaf aufzuwachen“, findet Unionsfraktionsvize Ulrich Lange. „Das Potenzial für den Klimaschutz liegt vor allem im Gebäudebestand“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. „Deshalb muss die Ampel etwas tun, um Sanierungen und Modernisierungen wieder auf die Spur zu bringen.“ |