Die unsichtbare Ministerin verfehlt in 2023 zum dritten Mal in Folge das selbstgesteckte Ziel im Bereich Wohnungsneubau. Das hat also auch nur zum Teil mit dem Krieg zu tun, der aber die Situation verschärft. Der Bedarf ist unbestritten da, er ist groß und er wächst stetig, durch Flucht, Zuzug etc. Ist im übrigen auch nichts, was man schicksalhaft verklären und quasi als unlösbar darstellen sollte, denn dass sich 2015 nicht wiederholen solle, ist auch nur einer dieser vielen Floskeln, mit denen Bürger vertröstet werden sollen, die Politik ignoriert Probleme, sitzt sie aus. Man hat einen ohnehin schon asymmetrischen Markt mit einem Missverhältnis von Angebot und Nachfrage. Wie lautet der rot-grüne Politikansatz ? Weitere Regulierungen und das Ausrufen zusätzlicher neuer Wünsche und Ziele wie z.B. dem Einberechnen der CO2 Bilanz bei der Herstellung einzelner Baustoffe in die Gesamt-Wohnungsbau-Bilanz. Wie soll das funktionieren, wer soll sich das leisten können ?
Stand jetzt wird nicht nur kaum noch neu gebaut, auch die beschworene und als essentiell betrachtete energetische Sanierung von Altbauten gerät ins Stocken. Zu teuer, für viele einfach nicht mehr finanzierbar. Viele ältere Eigentümer werden sich gut überlegen, ob bei all den Plänen und Ankündigungen, wo es nach dem Wunsch dieser Politik hinlaufen soll, ob da nicht ein Verkauf sinnvoller und stressfreier ist, werden gezwungen sein zu verkaufen. Wer soll diese Immobilien kaufen ? Der Staat ? Davon träumen einige ja laut, ohne die Finanzierungsfrage zu beantworten. Vererben das Haus ? Muss man sich nach der Gesetzesänderung auch dreimal überlegen, denn die Erbschaftssteuer ist für viele nicht zu stemmen. Folge auch da, man verkauft lieber. Wer kauft, wenn nicht der Staat ? Große Immobilienkonzerne, Investoren. Also die, die man eigentlich nicht mag. Wäre nicht das erste Mal, dass man das Gegenteil dessen erreicht, was man politisch eigentlich will. Klug ist es aber nicht.
Und weil es ja eigentlich mit Slabke Bashing begann. Der äußert sich meiner Meinung nach sehr sachlich zur Politik. Er kann sich die ein oder andere Spitze eben nicht verkneifen, weil er hautnah die Auswirkungen begreift, die andere zu spüren bekommen und die von der Politik, die sie zu verantworten hat, vielfach einfach nicht begriffen werden. Und er widmet sich auch speziell der Situation in Berlin, wo es Tradition zu sein scheint, dem Irrsinn immer noch ein Sahnehäubchen aufsetzen zu wollen. Stichwort Enteignung von Wohnungskonzernen, obwohl kein Geld in der Kasse. Städteverdichtung verhindern, weil Straßenbäume kein Licht mehr bekommen. Rollschuhfahren und Assi Grillen auf dem Tempelhofer Feld statt Wohnungsbau. Schrebergärten und Freiluftschneisen für die Stadt statt... Milieuschutz bis zum Abwinken, damit vegane Teilzeit Yogalehrer ihr Lebensmodell mitten im angesagten Szene-Kiez verwirklichen können und nicht etwa nach Marzahn ziehen müssen. Kurzum: Ein weltoffenes, modernes, multikulturelles Berlin, das die ganze Welt einlädt, im Kern aber eine provinzielle und abgeschlossene, reaktionäre Politik betreibt, die zur Besitzstandwahrung führt und Neuankömmlingen die Wohnungssuche unerträglich macht. Widersprüche, auf die der CEO eines Unternehmens, das nahe am Immobilienbereich angesiedelt ist, durchaus aufmerksam machen darf.
Zuviel Off Topic. Aber wir werden sehen, was von all den Wünschen und Ankündigungen in 10 Jahren in der Realität zu besichtigen sein wird.
|