21.09.2015
Egbert Prior WireCard: Gerüstet fürs bargeldlose Zeitalter
Der Online-Zahlungsspezialist ist ein Dauerläufer. Innerhalb von 5 Jahren legte die Aktie um 300% zu. Aktuell 39 Euro. Das Unternehmen, das vor 16 Jahren gegründet worden ist, wächst wie ein Schweizer Uhrwerk ohne Unterbrechung. Bargeld ist auf dem Rückzug. Staaten und Banken wollen das Bargeld am liebsten abschaffen, weil das Handling zu teuer ist. Gerade in den Schwellenländern haben nahezu alle Bürger ein Handy, das zum Bezahlen benutzt werden kann. In Osteuropa, Asien und Afrika ist es Usus geworden, mit dem Handy als Geldbeutelersatz shoppen zu gehen. Durch die schnelle Verbreitung des Internets setzen sich Käufe per Smartphone und über das Internet auch im Westen durch. Die Münchner bieten Händlern Komplettlösungen. Kunden sind Airlines, Reiseveranstalter, Kasinos, Banken, Telefonfirmen, Dienstleister und der klassische Einzelhandel. Töchter haben die Deutschen in Indonesien, Singapur, Malaysia, Vietnam und Myanmar. Mit Zukäufen bauen sie im Ausland stetig ihre Präsenz aus. Standorte in Neuseeland, Türkei und Südafrika kamen per Akquisen dazu. WireCard hilft bei der Zahlungsabwick-lung online, offline bzw. mobile alles aus einer Hand. Nehmen Sie dieses Beispiel: Bürger, die in Metropolen U-Bahn oder Bus benutzen, wollen nicht mehr in der Schlange stehen, um am Schalter umständlich das Ticket zu kaufen. Die Menschen wollen nach Möglichkeit bequem reisen. Durch das Internet können wir vieles im Vorfeld organisieren. Das Taxi, das Hotel, das Restunrat. Das Buchen und Bezahlen geht im Handumdrehen. Oder nehmen Sie Mautgebühren. Wer möchte im Stau stehen, um mit Münzen am Schalter bezahlen? Mit einer automatischen Bezahllösung ist das Autofahren in Ländern wie Frankreich oder den USA bequemer. Das schnelle Bezahlen ist ein Zukunftsthema. Nach den Plastikkarten kommen die virtuellen Karten, die sich als Applikation (Programm) auf dem Handy befinden. Das Bezahlen geht per Fingerwisch über den Bildschirm. Anhand der Halbjahreszahlen zeigt sich die Dynamik: Der Umsatz stieg um 26%. Das Ergebnis je Aktie kam um 32% voran. Daß das Brot- und Buttergeschäft kerngesund ist, zeigt der cash flow, der zum Halbjahr 85 Millionen Euro abwarf. WireCard ist eine Bank und IT-Profi zugleich, was ein Vorteil gegenüber Wettbewerbern ist. Im laufenden Jahr ist ein Anstieg des Ergebnisses je Aktie von 0,89 auf 1,25 Euro denkbar. Das KGV ist gewiß mit 30 üppig. Dafür handelt es sich um eine Erfolgsschmiede. Schauen Sie sich nur die Umsatzentwicklung seit 2010 an: 271 Millionen, 324 Millionen, 394 Millionen, 481 Millionen, 600 Millionen Euro. Es zeichnet sich keine Eintrübung ab. Im Gegenteil. Im übrigen gefällt uns die Aktionärsstruktur gut: Vorstandschef Markus Braun sind mehr als 6% der Anteile zuzurechnen. Es gibt etliche institutionelle Anleger mit größeren Paketen wie T. Rowe Price, Standard Life oder Jupiter Asset Management. Fazit: Stabiler Aufwärtstrend. Zahlungsprofi mit vollen Auftragsbüchern.
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