Steinhoff, die Gläubiger und die Kläger haben alle anscheinend genügend Zeit.
Steinhoff ist am letzten Punkt angekommen, dass man quasi auf Knopfdruck profitabel werden kann. Erfolgt die Einigung mit den Gläubigern, kann eine Refinanzierung der Schulden erfolgen und somit kann Steinhoff wieder atmen. Denn dann ist die Riesen Belastung von ca. 9,2% Zinsen im Mittel auf die Schulden weg. Sollte Steinhoff hier nach all dem, was passiert ist, wirklich pleite gehen, dann haben die Kläger eine riesige Mitschuld an den Umständen. Man hätte sich durchaus weitaus schneller einigen können, als es aktuell der Fall ist. Jeder Monat, der ohne Einigung vergeht, kostet Steinhoff einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag an Zinsen, die man auf Grund günstigerer Refinanzierung einsparen könnte.
Steinhoff sollte hingehen und die Vergleichssumme, die man den Klägern anbietet, jeden Monat um diesen zweistelligen Millionenbetrag verringern.
Ja, es ist alles komplex, aber alle 3 Parteien (Steinhoff, Gläubiger, Kläger) wissen doch, dass je schneller man sich einigt, desto besser wird es am Ende ausgehen. Deswegen ist es mir völlig unerklärlich, wenn sich eine Einigung mit den Klägern bis Ende des nächsten Jahres oder noch länger hinziehen wird. Sollte das der Fall sein, kostet das den Aktionär mehrere hundert Millionen EURO, auf Grund der Zinsen.
Steinhoff soll zusehen, dass sie hier so schnell es geht, irgendwas aus dem Hut zaubern. Ein Vergleich, bei dem Aktien ausgegeben werden, halte ich wirklich am sinnvollsten. Dann haben nämlich alle drei Parteien die gleichen Interessen, nämlich dass Steinhoff an Wert gewinnt und diese Krise überlebt.
Zudem noch ein weiterer Gedanke. Bevor Steinhoff Pepkor EU an die Börse bringt, sollten sie doch bitte alles andere verkaufen. Was bringt es, wenn ich eine Mrd. durch den IPO einnehme, auf die ich 10% Zinsen spare, ich aber mein am schnellsten wachsendes Pferd aus dem Stall schmeiße. Ganz davon abgesehen, dass man dann die Problematik hat, dass man keinen Zugriff auf die Gewinne hat, es sei denn man hat einen Gewinnabführungsvertrag. |